Ziemlich zeitgleich machen Stephan und ich dann Feierabend.
Manchmal habe ich auch ein bisschen länger gemacht um auf andere Gedanken zu kommen und arbeiten hilft mir da ganz gut.
Heute wollen wir zwei nach langem wieder einen Absacker bei unserer Stammbar machen.
Ein Kölsch zum Feierabend wie wir das bisher oft getan haben, wenn wir gleichzeitig Feierabend hatten.
Das kommt manchmal vor, aber momentan eher weniger.
So ein Feierabendbier und Männergespräche mit meinem besten Freund werden mir sicherlich sehr gut tun.
Stephan ist in den letzten Tagen und Wochen eine ziemlich große Stütze gewesen und hat oftmals ein offenes Ohr für mich gehabt.
Dazu habe ich natürlich nicht Nein gesagt und mit ihm teilweise sogar stundenlang gequatscht.
Nach Dienstschluss haben wir uns noch kurz umgezogen und sind dann direkt zu unserer Stammbar gefahren.
Dort sind wir sehr oft gewesen.
Manchmal nur wir zwei, manchmal aber auch mit einigen Kollegen von uns.
Nachdem wir uns jeweils ein Kölsch bestellt haben, unterhalten wir uns ein wenig über die vergangenen Tage, wie es mir und Leni momentan geht und natürlich auch über andere Dinge und was es so bei Stephan Neues gibt.
,,Und wie läuft es mit dem Therapeuten? Du weißt, ich bin neugierig", fragt Stephan und lacht dabei.
Somit gehen wir zu einem neuen Thema über und unsere Getränke haben wir vor ca. zwei Minuten bekommen.
Also erzähle ich meinem besten Freund von Anfang an bis jetzt und das Leni seit kurzem auch dabei ist.
Mit einer Person, die einen wirklich sehr gut kennt, tut es gut über alles zu reden was einem auf dem Herzen liegt.
Wobei ich momentan auf einem guten Weg bin, dass ich sagen kann, mir geht es besser, aber über den Verlust kann und möchte ich momentan trotzdem nicht reden.
Das fällt mir nämlich genauso schwer wie meiner Frau, was ja verständlich ist.
,,Es zeigt seine Wirkung und auch wenn es noch seine Zeit braucht, bin ich denke ich auf einem ganz guten Weg. Am meisten freut es mich, dass Leni diese Hilfe auch in Anspruch genommen hat und wir uns wieder annähern", beende ich meine Erzählungen und das erste Mal seit einiger Zeit lächel ich aus tiefsten Herzen.
,,Sehr schön. Das freut mich wirklich sehr und wenn ich was für euch machen kann, dann lasst es mich wissen!", sagt Stephan und trinkt ein bisschen von seinem Kölsch.
Danach haben wir uns noch die ein oder andere Cola bestellt, bevor es wieder nach Hause geht.
Zuhause angekommen rede ich kurz mit Leni und dann gehe ich gleich erstmal unter die Dusche.
Danach schauen wir noch zusammen gemütlich Fernsehen und dann heißt es Morgen wieder arbeiten.
In zwei Tagen sind wir dann wieder bei Max.
Die Abständen zwischen den nächsten Terminen werden immer länger.
Aber er meinte ja, irgendwann werden wir nur noch nach Bedarf erscheinen müssen.
Zudem planen wir auch auf Rat hin einen Urlaub.
Nur wir Beide und meine Eltern würden solange dann die Kinder beaufsichtigen.
Das wird uns gut tun und wieder mehr zusammenschweißen.
Als ich nach einer halben Stunde in gemütlicher Kleidung aus dem Badezimmer komme, läuft Leni mir entgegen.
Sie muss Mal für kleine Mädchen.
Bevor sie aber im Bad verschwindet, halte ich sie leicht am Arm zurück, weil ich ihr sagen möchte, dass ich sie liebe.
,,Ich wollte dich nur nochmal wissen lassen, dass ich dich liebe und sehr, sehr stolz auf dich bin!", während ich ihr diese Worte gesagt habe, schaue ich Leni die ganze Zeit über in die Augen.
Ich denke solche Komplimente sind gerade besonders richtig.
Das erste Mal seit langem sehe ich Leni wieder Lächeln und es ist echt.
,,Danke, ich liebe dich auch und bin froh dich in jeder Situation an meiner Seite zu haben. Egal in welcher Hinsicht und ich hoffe, dieser Schmerz wird eines Tages vergehen", antwortet Leni dann und ohne ein weiteres Wort zu sagen, ziehe ich meine Frau in meine Arme und dann lasse ich sie erstmal auf die Toilette gehen.
Nicht, dass sie sich nachher noch in die Hose macht oder so.
Wenig später liegen wir dann aneinander gekuschelt auf der Couch.
Wir haben unser kleines Gespräch von eben noch kurz fortgeführt.
Später sind wir dann rüber ins Schlafzimmer gegangen, da wir kurz vorm Einschlafen sind und im Bett ist es doch wesentlich gemütlicher als auf der Couch.
Sofort eingeschlafen bin ich noch nicht, da mich meine Gedanken noch ein paar Minuten wach gehalten haben, aber irgendwann bin ich dann mit Leni in meinem Arm eingeschlafen.
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Plötzlich Vater?!
FanfictionDer 32-Jährige Polizeioberkommissar Paul Richter ist seit über 3 Jahren Single. In einer kleinen Wohnung lebt er alleine in Köln und arbeitet seit 7 Jahren bei der Polizei in Köln-Mülheim. Als Paul sich von seiner Freundin getrennt hat, ist sie bere...