Kapitel 195

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Ein paar Minuten lang sitzen wir schweigend und auf den Rhein guckend nebeneinander bis Mila die Stille unterbricht.

Die ganze Zeit hat meine Tochter meine Hand gehalten und mit einem Daumen über meinen Handrücken gestreichelt.

Also so, wie ich es bisher immer bei ihr gemacht habe.

Es gibt Momente im Leben, dazu braucht man keine Worte zu sagen und genau dieser Moment zählt ebenfalls dazu!

Sie wird eine wunderbare junge Mutter und zusammen mit ihrem Mann schafft sie es erst Recht.

,,Falls du dich gefragt hast, was ich hier mache. Ich habe mir denken können wo du bist und ich möchte dich nicht alleine lassen. Du musst nicht alleine durch diese Trauer und ich habe wirklich lange überlegt, ob ich kommen soll oder dir lieber deine Ruhe lasse. Mein Gefühl hat gesagt, Mila mach es.", fängt Mila dann an und wechselt immer Mal wieder ihren Blick zwischen dem Rhein und mir.

Nicht eine Sekunde hat mein kleiner Engel meine Hand losgelassen.

Mit ihrer Entscheidung hat Mila absolut alles richtig gemacht und vielleicht ist es doch ganz gut wenn ich nicht alleine bin.

Also ich würde niemals irgendeinen Scheiß machen.

Sowas würde ich meiner Familie niemals antun und außerdem haben mir die ganzen Gespräche in letzter Zeit wirklich einigermaßen geholfen um mit meiner Trauer umzugehen.

Noch dazu haben Ramona und ich uns gegenseitig geholfen, aufgebaut und insbesondere gestärkt!

Dieser Zusammenhalt ist wirklich sehr schön und wir haben schon immer eine besondere und enge Bindung zueinander gehabt, woran sich bis dato nichts geändert hat.

,,Danke, dass du gekommen bist, mein Kind. Auch wenn es gut tut alleine zu sein, so ist deine Anwesenheit doch noch schöner.", sage ich ehrlich und streichel ihren Babybauch, wo ich gleich auch schon eine Bewegung spüre.

Das erinnert mich so an die Zeit wo Leni noch mit Bella und Louis schwanger gewesen ist.

Und jetzt werde ich einfach in ca. 4 Wochen zum ersten Mal Opa.

Glücklicher kann ich mich eigentlich nicht schätzen!

,,Wollen wir vielleicht irgendwo noch was Essen gehen und spontan ein bisschen Vater-Tochter-Zeit verbringen?", schlägt meine Tochter dann vor, nachdem wir wieder einige Minuten geschwiegen haben.

Spontane Pläne sind immer noch am besten und ihre Idee hört sich wirklich gut an.

Ich möchte sie nur nicht überanstrengen, deswegen einfach Mal schauen was man so machen kann.

Und wenn es nur ein paar entspannte Stunden sind, hauptsache wir sind zusammen und genießen ein bisschen Zeit zusammen.

,,Sehr gerne. Lass uns doch einen entspannten Tag machen, weil alles andere für dich ja auch anstrengend ist, oder?", antworte ich dann und schnell sind wir uns einig.

Also gehen wir etwas Essen und dabei überlegen wir dann, was wir machen können und wollen.

Bald ist dann mein Enkelsohn da und dann können wir irgendwann viele tolle Dinge mit dem kleinen Mann machen, wenn er älter ist.

Am Abend habe ich meine Tochter noch nach Hause gebracht und Zuhause erzähle ich Leni dann, das Mila mich heute doch noch auf andere Gedanken gebracht hat und wir spontan noch ein bisschen Vater-Tochter-Zeit verbracht haben, was wirklich wunderschön gewesen ist.

Plötzlich Vater?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt