Kapitel 32

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Einige Tage nach dem Vorfall taucht Leni dann bei mir auf der Wache auf.

Stephan hat sie gleich in unser Büro gebeten, während ich für Leni noch ein Glas Wasser hole.

Bevor wir aber mit dem üblichen anfangen, erkundige ich mich erstmal nach Mila.

Ich hätte gedacht, Leni würde die Kleine mitnehmen, aber vielleicht ist ihre Entscheidung besser so.

,,Wo ist denn Mila?", frage ich dann und schaue sie dabei lächelnd an.

,,Keine Sorge. Sie ist für heute bei meinen Eltern, die wollten mit ihr etwas unternehmen", bekomme ich recht schnell eine Antwort, welche auch für mich zufriedenstellend ist.

Dann hoffen wir mal, dass Mila mit Oma und Opa einen schönen Tag haben wird.

Danach schildert Leni uns nochmal den Vorfall.

Mit einigen Pausen, da der Schock ihr noch immer in den Knochen hängt.

,,Ich merke, es fällt dir wohl noch etwas schwer. Lass dir Zeit, okay?", spricht mein Kollege ruhig auf Leni ein, woraufhin sie wortlos nickt.

Es ist sowieso fast schon alles gesagt.

Anschließend nehmen wir noch die Anzeige auf und dann war es dass erstmal von unserer Seite aus.

Bevor Leni dann wieder den Rückweg antritt, ziehe ich sie noch für einen kurzen Moment zur Seite.

Fragend schaut sie mich daraufhin an.

Sie braucht keine Angst zu haben, ich möchte nur noch ein paar Worte loswerden, auch wenn Leni diese schon ganz oft zu hören bekommen hat.

,,Wenn noch irgendwas ist, dann melde dich bitte. Ich bin jederzeit da, sowohl für dich, als auch selbstverständlicherweise für Mila."

Dankbar lächelt sie mich an.

,,Mache ich. Danke", bedankt sie sich noch und dann trennen sich unsere Wege erstmal.

Danach gehe ich wieder in das Büro von Stephan und mir.

Was mir sofort auffällt ist sein Grinsen.

Was auch immer er denkt, er weiß doch eigentlich, dass ich seit kurzem eine Freundin habe und wirklich glücklich mit ihr bin.

Alles andere wäre nur ein Spiel mit dem Feuer.

,,Was grinst du denn jetzt so?", frage ich dann schlussendlich und setzte mich dann hin.

Gerade habe ich nichts zu tun, was sich aber bestimmt gleich ändern würde.

Stephan kümmert sich dann um den weiteren Verlauf der Anzeige von Leni.

Immer noch grinsend verschränkt er seine Arme vor der Brust und schaut mich dabei fast schon prüfend an.

,,Jetzt mal im Ernst. Ich weiß, du bist nun mit Celine in einer Beziehung, aber manchmal habe ich wirklich das Gefühl, dass da noch etwas zwischen dir und Leni ist", sagt Stephan dann ganz ehrlich.

Also ich weiß wirklich nicht, was ich davon halten soll.

Eigentlich habe ich mit ihr abgeschlossen und nur noch unser Kind verbindet uns.

Deswegen müssen wir ja ein gutes Verhältnis zueinander haben.

,,Ich weiß ja nicht, wie du auf so einen Blödsinn kommst, aber du musst dich täuschen. Zwischen mir und Leni ist nichts mehr, auch wenn sie wieder Single ist. Uns verbindet nur noch unsere Tochter und mein Herz gehört nun mal einer anderen Frau", spreche ich dann Klartext.

Ob ich mir meine eigenen Worte selbst nicht ganz abkaufe?

Vielleicht.

Stephan sieht mich skeptisch an, belässt es jedoch dabei, da er als mein bester Freund genauso gut wie ich selbst weiß, was ich manchmal für ein Sturrkopf sein kann.

,,Na gut!", sagt er noch und dann müssen wir uns um einen aufgebrachten Familienvater kümmern.

Na das kann ja was werden, aber das Dream Team bekommt das schon irgendwie hin.

Plötzlich Vater?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt