Kapitel 86

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Gefühlt kommt ein Einsatz nachdem anderen von der Leitstelle rein.

Stephan und ich haben gerade einen hinter uns und wurden kurz darauf schon zum nächsten gerufen.

Auch so Tage gibt es, dennoch empfinde ich diese als stressig.

Was bin ich froh, wenn irgendwann Feierabend angesagt ist.

Einfach nur nach Hause zu meinen Frauen und dann erstmal warm duschen und in den gemütlichen Part übergehen.

Nach unserem tatsächlich letzten Einsatz für heute kommen Stephan und ich wieder heile auf der Dienststelle an.

Am Empfang steht Martin Fuchs, welcher uns anlächelt und direkt wissen möchte, wie unsere Schicht war.

Stephan und ich halten uns diesmal nur kurz.

Wir machen noch kurz die Einsatzberichte fertig und dann bedeutet es für uns beide endlich Feierabend.

Vor wenigen Minuten ist auch unsere Ablöse eingetroffen.

Es ist mittlerweile kurz nach 18 Uhr, als wir die Wache verlassen.

,,Lust noch was essen zu gehen oder möchtest du lieber direkt nach Hause?", frage ich meinen besten Freund und Kollegen, als wir dann vor unseren Autos stehen, welche wir diesmal wieder nebeneinander geparkt haben.

,,Klar, sehr gerne."

Also gehen wir in der Nähe noch etwas essen und dann trennen sich für heute erstmal unsere Wege.

Wir beide sind allmählich wirklich sehr müde und einfach nur froh, wenn wir uns gleich ins Bett legen können.

Als ich später Zuhause bin, ist es relativ ruhig.

Inzwischen haben wir bereits kurz vor 20 Uhr und Mila dürfte demnach längst im Bett sein.

Dann liegt Leni bestimmt auf der Couch, denn schon aus dem Flur höre ich den Fernseher laufen.

Mein erster Weg führt mich kurz zu meiner schwangeren Verlobten und dann gehe ich erstmal kurz unter die Dusche.

Das kann ich gut gebrauchen.
Danach bin ich einfach nur noch für Leni da, beziehungsweise wird heute sowieso nicht mehr viel passieren.

Wir genießen die Schwangerschaft und hoffen, dass alles gut verlaufen würde.
Aber manchmal soll es ja alles anders kommen..

Nachdem ich frisch geduscht aus dem Bad komme, wandere ich rüber in die Küche und überlege, was ich mir zu Essen machen könnte.

Unser Vorratsschrank gibt vieles her, da es aber schnell gehen soll, entscheide ich mich für Nudeln mit Tomatensoße.

Als ich soweit alles rausgeholt habe, höre ich Schritte in Richtung Küche zu kommen und kurz danach auch, wie sich zwei Arme von hinten um mich schlingen.

Lächelnd drehe ich mich um, sehe in zwei blaue Augen und küsse sie dann.

,,Ich wollte mir noch ein paar Nudeln machen. Willst du beziehungsweise ihr auch?", frage ich dann und platziere meine Hand dann auf ihrem Bauch, damit deutlich wird, wen ich mit ihr gemeint habe, obwohl das denke ich Mal eh klar ist.

,,Gerne."

Dann begebe ich mich Mal ans kochen. Zuvor habe ich mit Leni noch darüber diskutiert, aber ich habe darauf bestanden, dass ich uns noch etwas koche.

Eine halbe Stunde später sitzen wir dann am Esstisch und lassen uns die Nudeln schmecken.

Dabei erzähle ich Leni ein wenig von meiner Schicht und natürlich möchte ich auch wissen, wie ihr Tag war und ob es ihr schon ein wenig besser geht.

Was die Schwangerschaft angeht, möchte ich vermutlich nicht mit ihr tauschen.

Ich hoffe, sie hat bald nicht noch extreme Stimmungsschwankungen.

Mit ihren Heißhungerattacken und der Anhänglichkeit komme ich sogar noch einigermaßen klar.

Zwischendurch kämpft Leni auch nochmal gegen die Übelkeit an.

So auch kurz nachdem Essen.

Oh man, die Arme.

Wenn ich ihr so manches nur abnehmen könnte, dann würde ich das auf jedenfall tun.

Als Leni sich nochmal übergeben und sich danach ins Bett gelegt hat, habe ich noch ein Eimer mit Wasser und einen Waschlappen neben ihrer Bettseite gestellt.

Für den Fall, wenn sie es nicht mehr bis zur Toilette schafft.

Daraufhin lege ich mich noch ein Stück näher an Leni heran, lege einen Arm um sie und mache dann meine Augen zu.

Heute war es wirklich wieder anstrengend, weswegen ich überhaupt keine Probleme habe schnell einzuschlafen.

Morgen geht es dann weiter.

Nur noch wenige Male arbeiten und dann habe ich auch erstmal ein paar Tage frei und Verschnaufpause.

Bei den nächsten Frauenarztterminen von Leni versuche ich so oft wie es mir möglich ist dabei zu sein.

Zwar dauert es noch etwas bis wir das Geschlecht unseres Babys erfahren, aber wir spekulieren dennoch schon Mal etwas.

Das Wichtigste für uns ist aber natürlich die Gesundheit und was das Geschlecht angeht, da würden wir uns über beides freuen.

Es fällt mir jetzt schon schwer, noch ein paar Wochen Stillschweigen zu bewahren.

Am nächsten Tag habe ich wieder Frühschicht, das bedeutet, dass ich nachmittags wieder Zuhause bin und wieder ein bisschen Zeit mit meiner Familie verbringen und Leni's Schwangerschaft genießen kann.

In ein paar Tagen hat Leni wieder einen Termin und dann bekommen wir ein paar neue Ultraschallbilder.

Ich freue mich so, wenn wir bald unser kleines Wunder sehen und vielleicht sogar schon hören können.

Also zumindest erstmal auf einem Monitor, aber immerhin.

Heute steht diesmal Außendienst mit meiner Kollegin Nesrin an.

Ich verstehe mich eigentlich mit allen Kollegen ganz gut und mit jedem einzelnen macht die Arbeit umso mehr Spaß.

Plötzlich Vater?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt