Kapitel 116

53 4 1
                                    

- Ein Jahr später -

Mittlerweile sind Mila und Isabella 9 und 2 Jahre alt.

Wenn ich mir unsere beiden Mädels anschaue, dann kann man klar sagen, wer wem ähnlich sieht.

Das ist sogar ziemlich eindeutig.

Mila kommt komplett nach mir und Isabella nach Leni.

Nur das Lächeln hat sie von mir.

Nächsten Monat bin ich dann endlich offiziell Dienststellenleiter.

Zusammen mit Klaus muss ich dafür noch ein paar Dinge regeln und dann ist es durch.

Außerdem haben wir unter uns Kollegen überlegt, dass wir noch eine kleine Abschiedsfeier für Klaus machen, da er ja in wenigen Wochen seinen wohlverdienten Ruhestand antritt.

Dazu machen wir uns aber alle zusammen nochmal Gedanken und dann planen wir das ganze.

Bald hat Mila auch Ferien und dann würden wir für ein paar Tage an die Ostsee fahren.

Leni und ich haben uns auch schon ein paar Gedanken gemacht, wo es genau hingehen soll.

Ich glaube, ein paar Tage Auszeit können wir alle ganz gut gebrauchen.

Was eine Auszeit angeht, haben wir so einige Städte im Kopf, die in Frage kommen würden.

Ein wenig Zeit zum überlegen haben wir ja noch.

Als ich ein paar Tage später auf der Wache ankomme ist die Hölle los.

Von aufgebrachten Bürgern, bis Stress und als wäre das alles schon nicht genug, erreicht mich ein Anruf von einem Sanitäter.

Am Anfang habe ich mir erstmal nichts dabei gedacht, doch als man mir genaueres erzählt, bin ich etwas schockiert und besorgt zu gleich.

Ein Kollege hat auf dem Rückweg zur Wache einen Autounfall gehabt, beziehungsweise ist jemand in den Streifenwagen rein gefahren.

,,Um wen handelt es sich denn?", möchte ich dann wissen.

Da ich der Dienststellenleiter bin, machen sie eine Ausnahme mir zu sagen, um wen es sich hierbei handelt.

Das könnte ich auch anhand des Schichtplans erfahren. Bei dem Sanitäter handelt es sich um Franco. Franco kennt mich und ein paar Kollegen inzwischen schon ein bisschen.
,,Es ist Stephan."
Als Franco den Namen meines besten Freundes ausgesprochen hat, weiß ich gar nicht was ich weiter sagen soll. Ich kann es gar nicht glauben.
Nachdem ich einen klaren Gedanken fassen konnte, lasse ich mir von Franco noch erzählen wie es um Stephan steht und wo er eingeliefert wird.
Fakt ist, ich muss und werde gleich hinterher fahren.
,,Wie bringen ihn in die Klinik am Südring. Du kannst gerne nachkommen!", teilt er mir noch mit und kurz darauf haben wir aufgelegt.
Dann sage ich Marc noch Bescheid, dass ich dringend zur Klinik am Südring muss und ich mehr erzählen würde, sobald ich wieder zurück bin.
Innerhalb kürzester Zeit erreiche ich dann die Klinik und laufe gleich auch Frederik Seehauser zufällig über dem Weg.
Lächelnd bleibt der Arzt stehen und hält mir zur Begrüßung seine Hand hin. Mit ihm habe ich auch schon einige Male zu tun gehabt.
,,Ich bin hier wegen meinem Kollegen Sindera. Er müsste vorhin eingeliefert sein und jetzt hoffe ich zu ihm zu können", halte ich mich dann kurz und habe Hoffnung, dass Freddy halbwegs gute Nachrichten hat und ich einfach nur zu meinem besten Freund gehen kann.
Falls seine Frau noch nicht informiert wurde, würde mir das auch noch bevorstehen.
Hoffen wir Mal, dass der Unfall nicht allzu schlimm gewesen ist und dass wir den Täter schnell ausfindig machen können, denn dieser hat wohl Fahrerflucht begangen, wie ich erfahren habe.
Bevor Freddy irgendwas sagt, legt er beruhigend seine Hand auf meiner Schulter. Ich kann mich aber erst entspannen, wenn ich weiß dass mein bester Freund und Kollege sich nicht in Lebensgefahr befindet.
,,Erstmal kann ich dir sagen, dass Stephan bei uns in guten Händen ist. Auch kann ich dir sagen, dass er nicht in Lebensgefahr schwebt. Es hat ihn aber dennoch schwer erwischt, das sollten wir aber hinkriegen!", klärt mich Freddy dann ausführlich auf und ich muss schon zugeben, dass mir dabei ein wenig schlecht wird.
Es ist beruhigend zu wissen, dass mein bester Freund nicht in Lebensgefahr ist. Jedoch hat dieser Unfall ihn schwer erwischt und ich gehe stark davon aus, dass der Streifenwagen ein Totalschaden ist, was mich in diesem Moment völlig wenig interessiert.
Erleichtert atme ich aus und nachdem ich bei Stephan gewesen bin, würde ich seine Frau anrufen und ihr alles erzählen. Das wird nicht leicht, aber dennoch muss ich Stephan's Frau davon erzählen. Sie hat dazu ein gutes Recht.
,, Ist seine Frau schon informiert?", frage ich den zuständigen Arzt und dieser nickt zustimmend zu.
,,Ja. Sie kommt gleich hierher. Ich schicke sie dann zu dir, du kannst nämlich zu ihm aufs Zimmer. Er ist vor wenigen Minuten aus dem OP gekommen."
Gleich nachdem ich seine Zimmernummer mitgeteilt bekommen habe, laufe ich in schnellen Schritten auf seinem Zimmer zu. Dann würde gleich seine bessere Hälfte kommen und ich versuche sie dann zumindest ein bisschen zu trösten. Ich bin optimistisch dass alles gut werden würde!

Plötzlich Vater?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt