Kapitel 109

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Als wir später in unserer Lieblingsbar angekommen sind, suchen wir uns einen Platz etwas weiter hinten.

Kurz darauf geben wir auch schon unsere Bestellung auf und gleich würde ich meinem Kumpel sagen, dass ich ab nächstes Jahr quasi sein neuer Chef bin.

Aber das würde natürlich nichts an unser freundschaftliches Verhältnis ändern.

So einen kurzen Absacker mit Stephan ist immer wieder gut und wir haben auch beschlossen bald Mal wieder einen Männerabend zu machen.

Wenn es bei mir passt, würde ich ihm auch sofort Bescheid geben.

Nachdem wir unsere beiden Kölsch bekommen haben, stoßen wir erstmal an und dann würde ich auch schon bald eine Neuigkeit erzählen.

Irgendwie bin ich auch ein wenig aufgeregt, obwohl ich das eigentlich gar nicht sein brauche.

Ich kann es mir auch gar nicht erklären, weil ich weiß, dass mein bester Freund und gleichzeitig auch Arbeitskollege sich für mich freut.

,,Wenn wir hier schon Mal bei einem Bier sitzen, dann kann ich dir direkt auch eine gute Neuigkeit mitteilen!", mache ich dann den Anfang und habe sofort Stephan's Aufmerksamkeit.

Jetzt hat ihn die Neugier glaube ich richtig gepackt.

Bevor ich mit der Sprache rausrücke, trinke ich noch einen Schluck.

Zuerst habe ich überlegt, Stephan noch ein wenig auf die Folter zu spannen, aber habe mich dann doch dagegen entschieden.

,,Jetzt bin ich aber gespannt!", sagt mein Gegenüber grinsend und danach kläre ich ihn sofort auf, ohne weiter um den heißen Brei zu reden.

,,Du weißt ja, dass der Wiebel nächstes Jahr aufhört und ich letztens ein Gespräch mit ihm hatte, oder?", beginne ich dann mit einer Einstiegsfrage, woraufhin Stephan erstmal nur nickt.

Anschließend fahre ich dann weiter fort.

,,Es war überhaupt nichts, im Gegenteil sogar. Klaus hat mich gefragt, ob ich der neue Dienststellenleiter werden möchte und ich habe ihm am nächsten Tag direkt zugesagt."

Grinsend schaue ich meinen besten Freund an und nachdem dieser meine gesagten Worte wahr genommen hat, schleicht sich auch ein Grinsen in seinem Gesicht.

,,Herzlichen Glückwunsch, Paul! Ich freue mich wirklich sehr für dich und gönne es dir vom Herzen, Kumpel!", gratuliert er mir noch und darauf stoßen wir nochmal an, bevor sich unsere Wege trennen und jeder zu sich nach Hause fährt.

,,Danke dir, mein Bester."

Wir sitzen noch eine weitere Stunde in der Bar und nachdem wir bezahlt haben, verabschieden wir uns voneinander und dann fährt jeder zu sich nach Hause.

Stephan zu seinen Liebsten und ich zu meinen.

Ja, er ist seit längerem auch Vater, was mich extrem freut.

Sein Kind ist ein bisschen jünger als Mila und sie verstehen sich aber trotzdem.

Wäre doch schön, wenn unsere Kinder irgendwann auch beste Freunde werden.

Für meine Kinder würde ich mir genauso eine gute Freundschaft wünschen, wie ich es mit Stephan habe.

Es hat schon oft Meinungsverschiedenheiten oder irgendwelche Streits gegeben, aber am Ende haben wir uns immer wieder vertragen.

Das gehört halt eben zu einer Freundschaft dazu und natürlich kann man nicht immer einer Meinung sein, was ansonsten auch ziemlich langweilig wäre.

Zuhause angekommen brennt nur noch im Wohnzimmer Licht.

Mittlerweile ist es auch kurz nach 20 Uhr.

Mila ist in ihrem Zimmer und Isabella chillt bei ihrer Mutter auf der Brust.

So leise wie möglich gehe ich ins Wohnzimmer und setzte mich dann neben meinen Frauen auf die Couch.

Lächelnd behalte ich die beiden einen langen Moment im Auge.

Solange bis Leni sich entschließt Bella ins Bett zu legen und um mit mir noch ein bisschen Zweisamkeit genießen zu können, bevor ich wieder arbeiten muss.

Zuerst berichte ich ein wenig vom Arbeitsalltag und dann noch von dem kurzen Absacker mit Stephan und dass ich ihm die Neuigkeit erzählt habe.

,,Und ja, er hat sich wirklich richtig für mich gefreut", beende ich meine Erzählungen und ziehe Leni dann in meine Arme.

Seitlich kuschelt sie sich an mich und legt einen Arm um mich.

Sowas ist immer schön, besonders wenn man von der Arbeit nach Hause kommt.

Hoffentlich bleibt es in Zukunft weiterhin überwiegend so harmonisch.

Denn so wie es momentan ist, ist es eigentlich ganz entspannt.

Doch manchmal verläuft im Leben nicht immer alles nach Plan, wie wir schon das ein oder andere Mal erfahren haben.

Ich habe es mir immer zur Aufgabe gemacht, dass ich dafür Sorgen werde, dass meine Familie immer in Sicherheit ist und niemanden an etwas fehlt.

Sobald unser kleinster Engel etwas älter ist, wird Leni zumindest wieder auf Teilzeit arbeiten gehen.

Irgendwie hofft man ja, dass die eigenen Kinder niemals so schnell groß werden.

Ein paar Tage später soll es von einem meiner Kollegen nochmal ein paar gute Nachrichten geben.

Ich bin gespannt.

Plötzlich Vater?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt