Kapitel 85

79 6 1
                                    

Frohes neues Jahr erstmal! 🎉

--------------------------------------------------------------

Nachdem wir Mila in die Schule gebracht haben, fahre ich mit Leni weiter zur Apotheke.

Dort holen wir ihr gleich einen Schwangerschaftstest und wenn dieser dann Positiv ist, dann macht meine Verlobte sich gleich einen zeitnahen Termin bei ihrer Frauenärztin, um sich das ganze nochmal bestätigen zu lassen.

Von der Schule aus sind es bis zur nächsten Apotheke nur 5 Minuten.

Als ich mit dem Auto direkt davor parke, geht Leni kurz alleine rein und holt sich einen entsprechenden Schwangerschaftstest.

In einem schnellerem Tempo fahren wir nach Hause.

Zuhause angekommen flitzt sie direkt ins Bad, um den Test endlich zu machen und ich komme ihr direkt hinterher, nachdem ich noch meine Schuhe ausgezogen habe.

,,Darf ich rein kommen?", frage ich dann, bevor ich die Badezimmertür öffne und zu ihr rein komme.

,,Bin fertig. Du kannst rein kommen!"

Das lasse ich mir natürlich kein zweites Mal sagen.

Nachdem Leni also auf den Streifen gepinkelt hat, heißt es für uns also 5 Minuten warten.

Von hinten lege ich meine Arme um sie und verteile vereinzelt Küsse an ihrem Hals entlang.

Auch wenn es nur 5 Minuten sind, kommt es mir wie eine gefühlte Ewigkeit vor.

Nach vergangenen 5 Minuten klingelt dann Leni's Timer, welchen sie daraufhin ausschaltet und dann nervös zu mir aufschaut.

Dabei geht es mir genauso wie ihr und ich glaube auch zu wissen, worauf meine Verlobte hinaus möchte.

Ich soll wahrscheinlich zuerst auf den Schwangerschaftstest gucken und ihr dann das Ergebnis übermitteln.

,,Guck du bitte zuerst!", bittet sie mich und drückt mir mit zitternden Händen den Test in die Hand, welchen ich mit ebenso zittrigen Händen entgegen nehme.

Ich schließe kurz meine Augen und atme nochmal tief ein und aus und dann drehe ich den Test um.

Im selben Moment öffne ich wieder meine Augen und werfe einen Blick auf die kleine Anzeige.

Als ich dann zwei Streifen sehe, falle ich in eine Starre, aber nicht im negativen Sinne.

Sie ist nochmal schwanger.

Wir sind es nochmal und erwarten unser zweites gemeinsames Kind.

,,Was ist, Paul?", holt Leni mich wieder zurück ins Hier und Jetzt und dann halte ich ihr das Ergebnis unter die Nase.

,,Du bist nochmal schwanger!"

Fassungslos hält sie ihre Hand vor dem Mund und in ihren blauen Augen kann ich schon die ersten Freudetränen sehen.

Wortlos fällt Leni mir in meine Arme.

In diesem Moment sind wir einfach noch glücklicher als je zuvor.

Damit hat diese Frau mir noch einen weiteren Wunsch erfüllt.

Natürlich wollte sie genauso ein zweites Kind mit mir wie ich.

Dieses Gefühl, was gerade in mir durchgeht, ist nicht in Worte zu fassen.

Es braucht seine Zeit bis wir uns wieder eingekriegt haben und darauf klar gekommen sind.

Eine Stunde später hat Leni einen Termin bei ihrer Frauenärztin gemacht und tatsächlich hat sie Glück gehabt und für Morgen noch einen Termin bekommen.

Noch mehrmals haben wir einen Blick auf den positiven Schwangerschaftstest geworfen, da wir es nicht sofort realisiert haben.

Leider muss ich dann gegen Mittag zur Arbeit.

Bevor ich los fahre, ziehe ich mir meine Dienstklamotten an und dann verabschiede ich mich von Leni.

In der Zeit, wo ich mich umgezogen habe, hat diese wunderbare Frau mir ein bisschen Obst geschnitten, sozusagen als Nervennahrung.

Mit einem Kuss verabschiede ich mich von meiner zukünftigen Frau und lege dabei meine Hand auf ihrem noch flachen Bauch.

Ich freue mich so, dass ich jeden Wachstum endlich miterleben kann.

Mit richtig guter Laune betrete ich dann die Wache und begegne am Empfangstresen dann den Kollegen Micha, welcher mich zuerst etwas skeptisch anschaut.

Er tut ja so, als sei es mega ungewöhnlich, dass ich mit guter Laune die Arbeit antrete.

,,Was ist, Micha?", frage ich meinen Kollegen dann, nachdem dieser immer noch nichts gesagt hat.

,,Du hast heute aber besonders gute Laune. Dafür gibt es doch sicher einen guten Grund, oder?", möchte Micha dann wissen und eigentlich will ich erst etwas sagen, wenn Leni spätestens in der 12. Woche ist.

Daraufhin nicke ich zuerst.

,,Ja hat es, aber dazu kann ich noch nichts sagen. Da musst du dich noch eine Weile gedulden", antworte ich dann noch und strecke ihm meine Zunge raus.

Das ist gemein, ich weiß, aber wenn es nach mir gehen würde, dann hätte ich sofort die wunderschöne Nachricht rausposaunt.

Anschließend gehe ich nach einem kurzen Smalltalk dann ins Büro von Stephan und mir und mache mich gleich an die Arbeit.

Mein bester Freund ist, wie ich sehe schon fleißig dabei, denn er telefoniert gerade mit jemanden, weswegen ich so leise wie möglich bin.

Auf meinem Schreibtisch habe ich neben dem Monitor einmal ein Bild von Mila stehen und dann noch ein weiteres wo wir alle drei zu sehen sind.

In manchen Momenten tut es mir gut, wenn ich nur einen kleinen Blick auf diese zwei Bilder werfe.

Bald kann ich dann ein Bild von uns vier hinstellen.

Doch lange in Gedanken versinken kann ich nicht, da nur wenige Minuten später der erste Einsatz für Stephan und mich eingegangen ist.

Diesmal handelt es um Kindesentführung.

Eine junge Mutter hat nämlich soeben angerufen und uns gemeldet, dass ihr mindesjähriges Kind verschwunden ist.

Ihre Vermutung ist, dass ihr Ex-Mann, welcher zugleich auch der Vater der Tochter ist, mit der Kleinen abgehauen ist.

Dem werden wir auf dem Grund gehen.

Wenn es um Kinder geht, dann verstehen wir beiden keinen Spaß.

Gerade weil ich auch selbst Vater bin.

Dass der heutige Arbeitstag noch richtig stressig werden wird, haben wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht geahnt.

Plötzlich Vater?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt