Kapitel 173

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Einige Tage später habe ich mir frei genommen, da Mila den Wunsch geäußert hat, einen ganzen Tag alleine mit mir zu verbringen.

Das hat mich wirklich sehr gefreut, dass sie immer noch mit mir was machen möchte.

Dafür würde ich dann zum Ausgleich auch Mal Isabella und Louis einen ganzen Tag mit mir alleine widmen.

So ist es dann wenigstens gerecht und es soll ja auch niemand zu kurz kommen.

Neben gemeinsamen Familienausflügen ist sowas für die Kids ja auch ganz schön.

Also sind wir ein bisschen in die Innenstadt gefahren.

Dort werden wir ein bisschen shoppen, ein bisschen am Rhein chillen und später dann noch irgendwo was essen gehen.

Dann versuche ich auch herauszufinden, was Mila in letzter Zeit bedrückt.

Nachdem wir uns gegen Mittag von Leni und Co. verabschiedet haben, brechen Mila und ich dann auf.

,,Ich freue mich schon auf die nächsten Stunden und es wurde auch glaube ich langsam wieder Zeit Mal mit dir bzw. euch Zeit zu verbringen, denn mit Tim habe ich ja auch noch alle Zeit der Welt!", bricht meine Große nach einer Weile die zwischen uns eingetretene Stille, während wir auf dem Weg in die Stadt sind.

,,Und ich mich erst. Wir müssen unbedingt Mal wieder was als Familie machen. Und ja, dein Tim kann auch gerne mitkommen!", antworte ich, sehe kurz zu ihr und zwinker Mila zu und dann konzentriere ich mich wieder auf die Straße.

,,Super gern!"

Wenig später habe ich in der Nähe vom Dom geparkt.

Von da aus ist es überhaupt nicht mehr weit bis zu den Geschäften.

Heute ist wieder ein wenig mehr los, was uns aber nicht unbedingt stört und unsere gute Laune zerstört.

Wir haben unseren Spaß und albern sogar ein wenig rum.

Ich finde es toll, dass ich sowas mit Mila noch machen kann, obwohl sie ja jetzt Erwachsen ist und es noch mehr wird.

Ja manchmal kommt das innere Kind in einem durch und es ist auch völlig in Ordnung so.

Das Leben ist schon ernst genug.

Fast drei Stunden haben wir mit Shoppen in der Stadt verbracht.

Nachdem wir die Taschen noch ins Auto verfrachtet haben, setzen wir uns noch eine Weile an den Rhein und dann gehen wir irgendwo noch was trinken bzw. essen.

Als wir dann an einem etwas abgelegenen Ort am Rhein sitzen, sagt anfänglich niemand ein Wort.

Ich überlege mir, wie ich am besten anfangen könnte, denn ehrlich gesagt habe ich Angst etwas falsches zu sagen oder dass Mila auf meine Frage nicht so toll reagiert.

Unsere Augen sind auf das Wasser gerichtet und in unserem Blickwinkel befindet sich auch noch der Dom und die Hohenzollernbrücke.

,,Darf ich dich was fragen, Mila? Aber ich möchte bitte eine ehrliche Antwort hören."

Ich starte also erstmal mit einer Frage und nachdem Mila mir meine Frage bejaht hat, komme ich direkt gleich mit meiner Frage.

,,Mir ist in letzter Zeit aufgefallen, dass dich etwas bedrückt. Ich wollte dich eigentlich viel eher drauf ansprechen, wollte dir aber erstmal ein bisschen Zeit lassen. Magst du darüber reden?", nun schaue ich meine Tochter an und lege einen Arm um sie.

Mila weiß, dass sie mit mir über alles reden kann und dass ihr vor mir überhaupt nichts unangenehm sein muss.

Zuerst sagt Mila nichts, sondern scheint kurzzeitig ihren eigenen Gedanken nachzugehen.

Ihre blauen Augen sind auf den vor uns liegenden Rhein gerichtet.

,,Also irgendwie habe ich das Gefühl, dass es zwischen Tim und mir inzwischen anders ist. Mag sein, dass es nach 5 Jahren vielleicht normal ist. Aber irgendwie glaube ich, die Liebe wird weniger oder er sucht sich bald eine andere", schüttet Mila mir dann ihr Herz aus und nun schaut sie mir dabei in die Augen.

Ehrlich bin ich ein bisschen überrascht und geschockt zu gleich, weil ich damit überhaupt nicht gerechnet habe.

Eher hätte ich gedacht, die Beiden haben Streit oder es ist irgendwas was mit ihrer Ausbildung zu tun hat.

Plötzlich Vater?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt