Kapitel 120

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In den nächsten Monaten haben wir weiter daran gearbeitet, nochmal schwanger zu werden.

Und wie es scheint, hat es wohl wieder funktioniert.

Denn in den letzten Tagen hat Leni Übelkeitsbeschwerden gehabt und ihre Periode hätte eigentlich auch schon längst eintreten sollen, aber das ist nicht passiert.

Gemeinsam haben wir einen Schwangerschaftstest besorgt, welchen meine Frau gerade macht.

Währenddessen warte ich im Wohnzimmer bis sie fertig ist und dann müssen wir einige Minuten warten bis wir das Ergebnis haben.

Hoffentlich wir Mal, dass die ersten Signale richtig gedeutet worden sind.

Sobald wir ein Ergebnis haben, würde Leni bei ihrer Frauenärztin anrufen und einen Termin vereinbaren, damit wir ein 100% sicheres Ergebnis haben.

Doch egal ob schwanger oder nicht, erstens werden wir nicht aufgeben und zweitens schätzen wir unsere zwei Wunder.

Nach einem Moment höre ich die Badezimmertür aufgehen, weswegen ich genau in diese Richtung schaue.

Dann kommt meine Frau zu mir und setzt sich auf meinen Schoß.

Ich weiß, wie nervös sie in diesem Moment ist.

Das bin ich natürlich auch und es ist total nachvollziehbar.

,,Gleich haben wir hoffentlich Gewissheit!", flüstert Leni mir ins Ohr und ich lächel sie einfach nur an.

Meine Hand liegt auf ihrem Rücken und sanft fahre ich mit dieser auf ihrem Rücken auf und ab.

Beide Arme von Leni liegen um meinen Hals und zwischendurch treffen unsere Blicke aufeinander.

Manchmal fühle ich mich, als wäre ich erst frisch verliebt.

Diese Frau macht mich neben unseren Töchtern täglich aufs neue glücklicher.

Bis vor einigen Jahren hätte ich niemals gedacht, dass ich nochmal so stark lieben kann.

Und damit meine ich natürlich Mila und Isabella.

Diese Liebe und Bindung zu seinen eigenen Kindern ist wirklich etwas besonderes und vor allem auch etwas mehr als schönes.

Einen kurzen Moment stützt Leni ihren Kopf an meinen ab und weitere Minuten später klingelt dann ihr Handywecker, welchen sie sich extra gestellt hat.

Ich folge ihr direkt ins Badezimmer, wo der Test umgedreht auf dem Waschbecken liegt.

Bevor Leni den Test umdreht und einen Blick drauf wirft, greife ich nach ihrer Hand und verschränke unsere Finger miteinander.

Sanft drücke ich ihre Hand und lächel meine Frau dabei liebevoll an.

Die Nervosität steht ihr wie die ganze Zeit auch ins Gesicht geschrieben.

Und ganz ehrlich?

Ich kann es absolut verstehen.

Aber wollen wir Mal nicht negativ denken und meinem Bauchgefühl nach zu urteilen steht das Glück erneut auf unserer Seite.

Und selbst wenn nicht, dann versuchen wir es weiterhin nochmal schwanger zu werden.

Früher oder später wird es ganz sicher klappen, man muss nur etwas Geduld haben.

Nochmal ein und ausatmen und dann ist es Zeit für die Stunde der Wahrheit.

Mit zittrigen Fingern greift Leni zu dem Schwangerschaftstest und lässt ihn noch einen Moment umgedreht, also auf der anderen Seite.

Dann schaut sie mich nochmal an, während ich immer noch ihre Hand gedrückt halte und dann einfach nur nicke.

Ein Wunder, dass nicht ich diesmal selber drauf gucken soll und ihr das Ergebnis mitteilen soll.

Es scheint, als würde Leni dies diesmal selber tun wollen und es ist natürlich vollkommen in Ordnung.

So wie sie es eben möchte.

,,Los, dreh schon um!", fordere ich meine Frau dann auf, da ich auch endlich wissen möchte was Sache ist.

Dann dreht sie den Streifen um und starrt minutenlang drauf.

Wie ich das jetzt deuten soll, ist mir gerade nicht klar, aber kurz danach ändert sich ihre Mimik.

Es hat wohl einen Moment bis zur Realisierung gebraucht.

,,Und?", frage ich dann doch etwas ungeduldig und statt zu antworten, hält sie mir den Test vor die Nase und dann werfe ich einen Blick drauf.

Auf dem Test sind zwei mehr als deutliche Striche zu sehen und was das zu bedeuten hat, ist mir mehr als nur bewusst.

Auch ich habe etwas gebraucht um das zu realisieren.

Immer Mal wieder wechsel ich meinen Blick vom Schwangerschaftstest zu Leni und wieder zurück.

Wow, es hat wirklich wieder funktioniert!

Überglücklich schließe ich Leni dann in meine Arme und so verbleiben wir auch eine ganze Weile.

Als wir uns dann voneinander wieder lösen, da wir ja auch noch Luft bekommen müssen, küsse ich meine Frau erstmal auf die Stirn und dann auf den Mund.

Das Strahlen ihrer braunen Augen ist einfach nur Goldwert.

Am liebsten würde ich es gleich unseren Freunden und Familien erzählen, aber wir sind uns einig gewesen, dass wir dies erst ab der 12. SSW machen möchten.

,,Es hat wirklich geklappt. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich darauf freue nochmal Mutter zu werden!", gesteht Leni mir, nachdem wir es uns auf der Couch gemütlich gemacht haben.

Die Mädels sind bei Leni's Eltern und wir genießen somit nach langem wieder einen kinderfreien Tag, was auch ab und an ganz schön ist.

,,Und ich mich erst. Bin dir nach wie vor dankbar für alles."

Diese Frau ist wirklich das Beste was mir je passieren konnte und ich würde Leni schon als meine große und hoffentlich letzte Liebe bezeichnen.

Plötzlich Vater?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt