Ich stehe minutenlang noch an selber Stelle und versuche immer noch klarzukommen.
Meine Wange tut nur minimal weh, trotz dessen, dass Celine wirklich ordentlich zu geschlagen hat.
Ich habe es nun wirklich getan und fühle mich total zwiegespalten, aber es war halt richtig.
Da es langsam ein wenig kalt wird, begebe ich mich nach Hause und schaue kein einziges Mal aufs Handy.
Jetzt brauche ich erstmal Zeit für mich, bevor ich zu Leni gehe und als nächstes mit ihr rede.
Erst als ich wieder zurück bin werfe ich einen Blick auf mein Handy, was sich dann trotzdem als falsch herausstellt.
Es sind mehrere Nachrichten von meiner jetzt Ex-Freundin eingangen.
Entweder macht sie mir Vorwürfe, beleidigt mich und lässt einfach nur ihren Frust und die Enttäuschung raus.
Wird jetzt etwa von mir eine Antwort erwartet?
Und wenn ja, was soll ich bitte darauf antworten?
Man mag es vielleicht nicht glauben, aber ich fühle mich selber dazu nicht in der Lage.
Auch meinem besten Freund antworte ich nicht.
Er würde noch mehr erfahren, sobald ich alles ein bisschen verarbeitet habe.
Jedoch vibriert mein Handy ununterbrochen.
Während Celine Ruhe gegeben hat, versucht Stephan mich zu erreichen.
Egal ob über Anruf oder sämtliche Nachrichten.
Ich weiß, er macht sich nur Sorgen und meint es nur gut.
Nach einigen vergangenen Stunden fühle ich mich einigermaßen besser, weshalb ich in meinen Kontakten nach Stephan suche und dann auf Anrufen drücke.
Dieser geht nach 3x Klingeln ran.
,,Paul?", meldet er sich dann und man kann ihm die Erleichterung deutlich heraushören.
,,Stephan, es tut mir leid..", ist das erste, was ich sage.
Ich muss mich nochmal kurz sammeln, bevor ich meinem besten Freund wirklich alles erkläre.
Er hat es verdient zu wissen, warum ich ihn vorhin komplett ignoriert habe.
,,Es ist alles gut, Paul. Dennoch möchte ich gerne wissen, was los ist."
Nochmal tief ein und ausatmen und dann erkläre ich ihm, was nun Sache ist.
Ganz leicht fällt mir das im ersten Moment nicht, aber ich merke schnell, wie gut das doch eigentlich tut sich alles einmal von der Seele zu reden.
Inzwischen geht es meiner Wange auch besser.
Sie ist nicht mehr ganz so rot und es tut auch nicht mehr weh.
Kein einziges Detail habe ich ausgelassen, auch nicht, dass ich Angst habe, dass nun von Celine irgendwie Rache kommt.
Beim besten Willen kann ich mir sowas eigentlich nicht vorstellen, aber man kann ja Leuten nur vor den Kopf und nicht in den Kopf hinein sehen.
,,Ich denke, du machst dir zu viele Gedanken. Natürlich wird sie sehr verletzt und enttäuscht sein, was vollkommen normal ist. Sie muss es erstmal verarbeiten. Ansonsten kann ich auch nochmal mit ihr reden", bietet Stephan mir an und sein Angebot lehne ich vorerst ab.
Danach baut er mich noch ein wenig auf und allmählich wird es für uns Zeit schlafen zu gehen, da Morgen wieder die Arbeit ruft.
Doch dass ich kommende Nacht nur schwer ein Auge zu bekommen sollte, war mir fast schon klar.
Zwischendurch habe ich mal ein Blick auf mein Handy geworfen und dieses dann wieder zurück auf mein Nachttisch gelegt.
Schon komisch wieder eine freie Bettseite zu haben, wenn auch wahrscheinlich nicht für lange.
Wie scheiße sich das anhört.
Nach einer gefühlten Ewigkeit habe ich dann doch irgendwie in den Schlaf gefunden und wache am nächsten Tag dementsprechend gerädert auf.
Die Arbeit wird mich heute schon ein bisschen auf andere Gedanken bringen und wenn nicht, dann werden dies ganz sicher meine Kollegen tun, soviel ist jedenfalls sicher.
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Plötzlich Vater?!
FanfictionDer 32-Jährige Polizeioberkommissar Paul Richter ist seit über 3 Jahren Single. In einer kleinen Wohnung lebt er alleine in Köln und arbeitet seit 7 Jahren bei der Polizei in Köln-Mülheim. Als Paul sich von seiner Freundin getrennt hat, ist sie bere...