Plötzlich Vater?!

Kapitel 194

Nur wenige Wochen vor der Geburt meines Enkels sind meine Eltern dann leider verstorben.

Zuerst meine Mutter und nur kurz danach dann Vater.

Frederik Seehauser hat mir etwas von einem sogenannten Broken-Heart Syndrom erzählt und dass sowas nicht unüblich sei, wenn ein Teil vom Ehepartner stirbt.

Vor ein paar Tagen war die Beerdigung und jetzt brauche ich erstmal Zeit um das ganze zu verarbeiten.

Gemeinsam mit meiner Schwester trauere ich und wir reden auch sehr viel darüber, damit keiner von uns an diesem schlimmen Verlust kaputt geht.

Aber was hat meine Frau vor kurzem zu mir noch gesagt?

Zwei Leben gehen und ein neues wird in wenigen Wochen geboren.

Momentan habe ich mir auch erstmal frei genommen und bis es mir einigermaßen besser geht, übernimmt Marc für mich.

In solch einer traurigen Zeit zeigen sich immer die wahren und loyalen Freunde, welche ich seit Jahren an meiner Seite habe.

So wie ich versuche für meine Familie weiterhin stark zu sein, muss Ramona es auch für ihre Kinder sein.

Zum Glück gibt meine Familie mir den größten Halt in meiner Trauerphase.

In nächster Zeit schauen öfters meine Kollegen vorbei, allen voran Stephan, Mila und Tim, meine Schwiegereltern und Ramona ist mit den Kindern auch noch regelmäßiger als zuvor bei mir bzw. uns.

Ich kann es immer noch nicht glauben, dass meine Eltern tod sind, aber immer wenn ich vor ihrem gemeinsamen Grab stehe, dann wird es mir richtig bewusst.

,,Oma und Opa schauen immer von oben auf uns herab. Sie sind in unserem Herzen immer anwesend und jetzt auch unsere Schutzengel.", sagt Bella und umarmt mich.

Kurz darauf kommt dann noch ihr kleiner Bruder und schließt sich der Umarmung an.

Was geben mir solche Momente Kraft und zaubern mir auch kurzzeitig ein Lächeln ins Gesicht.

Daraufhin gebe ich beiden einen Kuss auf die Stirn.

Ich bin so dankbar für meine tollen und gesunden Kinder, eine genauso wundervolle Ehefrau und einfach unbezahlbare und loyale Kollegen und Freunde an meiner Seite und vor allem in meinem Leben zu haben!

Wenn ich alleine Zuhause bin, weil alle aus dem Haus sind, suche ich immer nach ein wenig Ablenkung.

Heute bin ich wieder ein wenig am Rhein spazieren und setze mich dann an meinen Stammplatz.

Hier halte ich mich nämlich sehr oft auf, wenn ich Zeit zum nachdenken oder einfach nur meine Ruhe brauche.

In den letzten Tagen bin ich mit meiner Schwester hier ganz oft gewesen und heute Mal wieder alleine.

Das Wetter passt sich etwas meiner Gefühlslage an.

Mila ist mittlerweile hochschwanger und in 4 Wochen sollte es mit der Geburt losgehen, zumindest wenn man von dem errechneten Geburtstermin ausgeht.

Der Name für ihren kleinen Mann steht auch schon seit langer Zeit fest.

Es ist ein Doppelname geworden und dazu noch ein wunderschöner Name wie ich finde.

Er soll Luca Paul heißen.

Mila wollte unbedingt, dass ihr Sohn als Zweitname meinen Namen trägt.

Als sie mir davon erzählt hat, habe ich wirklich Freudetränen in den Augen gehabt.

Das ist eine große Ehre und freut mich immer noch sehr.

An meinem Lieblingsplatz am Rhein angekommen, setze ich mich ins Gras.

Am Hauptbahnhof habe ich mir noch ein Kölsch geholt, welches ich jetzt trinken werde.

Zwischendurch schaue ich in den Himmel und rede leise zu meinen Eltern.

Leise, weil die Leute mich nicht für verrückt geworden erklären sollen.

Ich sitze hier wirklich einige Stunden, bis ich neben mir eine vertraute Stimme wahrnehme.

Etwas überrascht bin ich dann doch schon gewesen, denn mit ihr habe ich null gerechnet und es Recht nicht in ihrem Zustand.

Es ist meine Mila mit ihrem riesigen Babybauch.

Na hoffentlich entscheidet Luca sich nicht dafür genau in diesem Moment raus zu wollen, aber ich denke nicht.

Auch wenn ich alleine sein sollte, so freue ich mich doch richtig über Mila's Anwesenheit und zu fragen, woher sie weiß dass ich ausgerechnet heute hier an diesem Ort bin, brauche ich gar nicht stellen.

Sie ist meine Tochter und kennt mich logischerweise ganz gut.