,,Du siehst wirklich in dem Anzug gut aus, Richter. Damit wirst du deine zukünftige Frau glaube ich mächtig mit umhauen", gibt Stephan seine ehrliche Meinung kundt, nachdem ich meine Haare gestylt habe und noch einen letzten Blick in den Spiegel geworfen habe.
,,Danke Kumpel. Wir können dann los!"
Bis zur Trauung von Leni und mir bleibt uns noch knapp 45 Minuten und ganz so weit haben wir es zum Glück nicht.
Hoffen wir mal, dass während der Autofahrt dorthin alles gut geht und wir nicht in einem Stau verwickelt werden.
Das kann ich nun wirklich nicht gebrauchen und außerdem bin ich schon so nervös, dass mich wirklich gefühlt alles irgendwie ein bisschen nervt.
Ich habe meinen besten Freund sogar noch mehrmals gefragt, ob er wirklich unsere Eheringe eingepackt hat.
Natürlich hat Stephan an alles gedacht, denn er ist einer der zuverlässigsten Menschen die ich kenne.
Wenig später sitzen wir dann schon in seinem Auto und allmählich wird es immer realistischer, dass ich in kurzer Zeit ein verheirateter Mann bin.
Dann bin ich ganz offiziell der Ehemann von Leni und sie heißt dann endlich Leni Richter.
Bis zum Standesamt haben wir etwas mehr als 15 Minuten gebraucht.
Wie es aussieht sind die ersten Gäste schon da, jedoch meine Braut noch nicht.
Bestimmt ist sie gerade erst unterwegs und wird einen Moment noch brauchen.
Sie wird schon kommen.
Einen Moment bleiben wir noch in Stephan's Auto sitzen.
Ich schließe kurz meine Augen, atme nochmal tief ein und aus und dann steigen wir langsam auch aus.
Erstmal begrüßen wir die ersten Gäste und dann heißt es warten, warten und warten.
Meine Eltern sind auch schon da.
Als ich sie entdeckt habe, bin ich gleich zu ihnen gelaufen um sie nacheinander zu begrüßen.
Wie ich es schon erwartet habe, ist Mama noch vor der Trauung schon emotional.
Das sind eben Mütter und dafür liebe ich sie.
,,Ich bin so stolz auf dich mein Junge und ich freue mich so für euch. Ihr seid nach wie vor ein Traumpaar und eine wunderschöne Familie. Danke, dass du mich nochmal zur Oma machst", während Mum ihre etwas emotionale, aber schöne Rede hält, liegt meine Hand in ihrer.
Sie nimmt mir schon ein wenig die Nervosität und gut weitere 10 Minuten fährt dann ein Auto vor.
Das müssten meine Frauen mit meiner kleinen Schwester Ramona sein.
Mein Herz schlägt nochmal deutlich schneller.
Jetzt sehe ich sie endlich in einem Brautkleid.
Auf den Moment habe ich wirklich lange genug gewartet und nun ist es einfach soweit.
Kurze Zeit später steigt zuerst meine kleine Schwester mit einer Freundin von Leni aus.
Danach folgt meine mittlerweile große Prinzessin und das beste kommt ja bekanntlich zum Schluss.
Als Leni dann aus dem Auto steigt und auf mich zugelaufen kommt, starre ich sie mit offenem Mund an.
Wow, wie wunderschön sie aussieht und dann noch mit Babybauch.
Ehrlich gesagt hat dieser Anblick meine Erwartungen übertroffen.
Jedoch werde ich von Klaus wieder zurück in die Realität und vor allem in das Geschehen geholt.
Nachdem sich jeder mit jedem unterhalten hat, wird es langsam Zeit das Standesamt zu betreten und die jeweiligen Plätze einzunehmen.
Damit wird das ganze noch einmal mehr realistischer.
An der Seite von Leni stehen jeweils unsere Trauzeugen.
Diese sind Stephan und bei Leni ist die Entscheidung dann doch auf Ramona gefallen.
Das einzige worauf wir jetzt noch warten ist die Traurednerin.
Immer Mal wieder werfe ich einen Blick zu Leni und da ihre Nervosität anzumerken ist, greife ich nach ihrer Hand und verschränke unsere Finger miteinander.
Mit einem Daumen fahre ich sanft auf ihrem Handrücken auf und ab, da sie sowas schon immer beruhigt hat, wenn sie nervös war.
Auch mein bester Freund lächelt mich beruhigend an und etwa 5 Minuten später betritt die Traurednerin dann endlich den Raum.
Es geht los.
Gleich würden wir uns das Ja-Wort und ein gegenseitiges Versprechen geben.
,,Wir haben uns heute hier versammelt, da sich zwei liebende Menschen dazu entschieden haben, den Bund der Ehe einzugehen. Manchmal begegnet man sich, wenn man damit am wenigsten rechnet. Oder die Wege führen sich irgendwann irgendwie wieder zusammen", beginnt sie mit ihrer Rede und es würde noch ziemlich emotional werden.
Das kann ja noch was werden, vor allem weil Leni ja hochschwanger ist.
Wir hören der Traurednerin weiterhin zu und warten auf dem Moment, wo wir die eine bestimmte Frage gestellt bekommen.
,,Paul und Leni haben eine gemeinsame Vergangenheit. Nachdem beide einen neuen Partner hatten, haben beide gemerkt, dass ihre Herzen noch aneinander hängen. Ihre kleine Tochter Mila verbindet die Beiden für ein Leben und nun macht sich das nächste Glück auf dem Weg. Um nicht vom eigentlichen abzukommen, mache ich nun weiter."
Während die Traurednerin zuerst ein paar Worte sagt, läuft in meinem Kopf ein Kino ab.
Als ich noch mit meiner Ex zusammen war, ist mir erstmal richtig bewusst geworden, dass mein Herz immer noch an Leni hängt und mit der Trennung von Celine habe ich eine richtige Entscheidung getroffen.
,,Genug geredet. Kommen wir nun zu der Frage, auf die wir alle gewartet haben. Ich bitte darum, dass sie sich einmal erheben."
Dieser Bitte kommen wir nach und so stehen wir auf.
Ich drehe mich so, dass Leni und ich uns nun gegenüber stehen und uns gleich beim Ja-Wort in die Augen schauen können.
,,Hiermit frage ich sie, Paul Richter, möchten sie die hier anwesende Leni Jansen zu ihrer rechtmäßigen Frau nehmen und sie Lieben und Ehren bis der Tod sie scheidet? So antworten sie mit Ja ich will!"
Meine Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen.
Recht schnell, da es für mich nur eine Antwort gibt.
,,Ja ich will. Sogar nichts lieber als das!", bis über beide Ohren grinsend sehe ich Leni an, welche schon Tränen in den Augen hat.
,,Und hiermit frage auch ich sie, Frau Leni Jansen, möchten sie den hier anwesenden Paul Richter zu ihrem rechtsmäßigen Mann nehmen und ihn Lieben und Ehren bis der Tod sie scheidet? So antworten sie auch mit Ja ich will."
Mein Grinsen wird immer breiter und endlich kann ich diese 3 Wörter aus ihrem Mund hören.
,,Ja ich will."
Danach stecken wir uns die Ringe an, besiegeln das ganze mit einem Kuss und müssen dann anschließend unsere Unterschrift noch auf einem Dokument setzen.
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Plötzlich Vater?!
FanfictionDer 32-Jährige Polizeioberkommissar Paul Richter ist seit über 3 Jahren Single. In einer kleinen Wohnung lebt er alleine in Köln und arbeitet seit 7 Jahren bei der Polizei in Köln-Mülheim. Als Paul sich von seiner Freundin getrennt hat, ist sie bere...