Plötzlich Vater?!

Kapitel 55

Auf der Wache angekommen, hole ich mir erstmal einen Kaffee, bevor ich dann gleich zum Kollegen Rothmeyer gehe, wo die Befragung in wenigen Minuten stattfinden wird.

Mit dabei sein wird zusätzlich noch Klaus.

Nochmal durchatmen und dann kann es auch schon fast losgehen.

Ich hoffe, ich werde gleich wirklich ruhig bleiben und kann das Gespräch gleich schnellstmöglich hinter mir bringen.

Zudem spiele ich besonders in den letzten Wochen mit dem Gedanken, bald den nächsten Schritt mit Leni zu wagen.

Ja, ich möchte ihr einen Heiratsantrag machen, denn die letzten Jahre haben mir gezeigt, dass sie die Richtige ist und ich Leni einfach über alles liebe.

Unsere Tochter macht unser Glück einfach perfekt und ich bin gespannt, ob wir in Zukunft vielleicht noch eine vierköpfige Familie oder mehr werden.

Denn mit dieser Frau kann ich mir noch 1-2 Kinder mehr sehr gut vorstellen.

Leni ist wirklich eine wunderbare Mutter.

Doch jetzt heißt es, sich erstmal auf die Arbeit zu konzentrieren und zumindest in der nächsten Stunde Geduld üben und Ruhe bewahren.

Gerade bin ich bei Peter und unterhalte mich noch kurz mit ihm, als dann seine Bürotür aufgeht und der Kopf von unserer Kollegin Hannah Becker zum Vorschein kommt.

Scheint so, als wäre unser 'Gast' tatsächlich angekommen.

,,Peter, Paul. Die eingeladene Frau Celine Schmidt ist jetzt da", informiert Hannah uns und als diese den Namen meiner Ex ausspricht, drehe ich mich um und mir wird fast schon ein bisschen schlecht.

Dabei habe ich nicht wirklich eine Ahnung warum das so ist.

,,Alles klar. Die Dame soll bitte reinkommen!", übernimmt mein Kollege das Wort.

Hannah nickt und holt Celine dann in das Büro von Peter.

Behutsam legt Klaus seine Hand auf meine Schulter und flüstert mir noch etwas leise zu.

,,Alles wird gut, Paul. Wenn es nicht geht, dann kannst du zwischendurch gerne einen Moment nach draußen an die frische Luft gehen."

Dankbar nicke ich und dann setzt sich meine Ex direkt gegenüber von Peter und schaut mich Provokant an.

Ich hingegen versuche mich von ihr kein Stück provozieren zu lassen.

Gar nicht so einfach in diesem Falle, aber ich gebe mein Bestes auch dieses Mal professionell zu bleiben.

Auch Klaus entgehen ihre giftigen Blicke mir gegenüber nicht.

Sie kann mich anschauen wie sie möchte, am Ende wird ihr das nicht viel bringen.

,,So Frau Schmidt, ich denke, sie haben uns ne Menge im Bezug auf den Fall mit der Freundin meines Kollegen Richters zu erzählen, nicht wahr?", geht Peter gleich in die Offensive und schon verschränkt Celine ihre Arme vor ihrer Brust.

Jetzt will sie sich bestimmt rausreden oder sie wird frech.

Tja, dann behalten wir Celine solange hier, bis sie endlich alles erzählt.

,,Wenn du jetzt nur schweigst, dann behalten wir dich solange hier, bist du endlich was sagst. Wir glauben zudem der Freundin von Paul", spricht der Dienststellenleiter Klaus ein Machtwort und nach nur wenigen Minuten scheint dies seine Wirkung zu zeigen.

,,Na gut. Ich war es, die vor ihrer Haustür gestanden hat und ihr gedroht hat. Natürlich hätte ich der Kleinen nichts angetan, aber dieser Schlampe schon, immerhin hat sie mir Paul weggenommen", lässt sie ihrer Wut freien Lauf.

,Ruhig bleiben, Paul' denke ich mir und lasse es mir dennoch nicht nehmen, zu ihrer Wortwahl etwas zu sagen.

Niemand nennt Leni in meiner Anwesenheit eine Schlampe, was zudem überhaupt nicht stimmt.

,,Pass lieber auf wie du dich über meine Freundin äußerst. Erstmal ist sie keine Schlampe und zweitens gibt dir deine kranke Eifersucht nicht das Recht, meiner Familie auch nur ein Stück näher zu kommen!", sage ich wütend und haue mit der Faust auf dem Bürotisch.

Celine fällt nichts besseres ein, als zu lachen und meine Hand berühren zu wollen.

,,Fass mich bloß nicht an!", knurre ich sie an und ziehe meine Hand weg.

,,Ich glaube, du gehst Mal für 5 Minuten an die frische Luft, Paul!", befiehlt Klaus mir und ohne großartig weiternachzudenken, verlasse ich den Raum und die Wache um draußen ein wenig runterzukommen, bevor ich wieder rein gehen.

Dieses Miststück kann froh sein, dass ich mich zusammenreißen muss, ansonsten wäre ich in meiner Wortwahl vermutlich noch ausfallend geworden.

Nach ca. 5 Minuten bin ich dann wieder drinnen und höre dem ganzen weiter zu.

Celine erzählt, was sie noch vorgehabt hat, aber letztendlich dann doch gemerkt hat, dass das alles nichts weiter bringen würde.

,,Paul, möchtest du dennoch eine Anzeige machen?", fragend schaut mein Kollege mich an und ich antworte sofort, ohne noch nachzudenken.

Meine Antwort ist ganz klar!

,,Ja!"