Kapitel 38

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,,Ich weiß, Paul. Mir war es nur wichtig, dass du es weißt", antwortet Leni mir dann.

Es ist glaube ich besser, wenn ich jetzt gehe.

Nicht, dass wir irgendwas tun, was ich am Ende noch bitter bereuen werde.

Wenn ich ehrlich sein soll, dann ist Leni mir natürlich nicht egal.

Aber ich bin nun mal in einer Beziehung und liebe meine Freundin auch.

Außerdem sagt man doch so schön, dass aufgewärmt nur Gulasch schmeckt.

Daraufhin stehe ich dann von der Couch auf und verabschiede mich langsam.

Ich sage einfach, dass mein bester Freund gleich noch auf ein Bier rumkommen würde.

Mit Stephan muss ich demnächst unbedingt reden.

Ich brauche seinen Rat, weil ich ein wenig überrumpelt bin und ich nicht so wirklich weiß, wie ich mit diesem Geständnis überhaupt umgehen soll.

Normalerweise würde ich mich darüber freuen und wäre auch sicherlich gerührt, aber der Punkt ist, dass ich seit ein paar Wochen eine neue Freundin an meiner Seite habe und ich sie liebe.

,,Ich sollte vielleicht langsam gehen. Vorher gehe ich aber nochmal kurz zu Mila, okay?", dabei sehe ich Leni an, welche nur stumm nickt und dann gehe ich zu meiner Prinzessin ins Zimmer.

Als ich die Tür erst einen Spalt offen habe, stoppt Mila ihre Beschäftigung, springt vom Boden auf und kommt direkt auf mich zu und dann in meine Arme gelaufen.

,,Papa!", sagt sie freudig und bevor ich mich wieder auf dem Heimweg begebe, kuscheln wir noch eine Runde.

Dann sage ich Mila noch, dass ich wieder nach Hause fahre, wir uns aber ganz sicher demnächst wiedersehen würden.

Bei mir angekommen, erwartet mich meine Freundin.

Diesmal fragt sie zum Glück nicht, wo ich war, worüber ich ziemlich froh bin.

Wir reden dennoch über ihren Tag und dann möchte Celine ein bisschen intimer werden.

Alles weitere versteht sich glaube ich von alleine worauf das hinauslaufen soll.

Normalerweise habe ich wirklich nichts dagegen und wäre auch mit voller Lust dabei, aber das würde sich jetzt gerade irgendwie total falsch anfühlen.

Weil mir Leni's Worte immer und immer wieder durch den Kopf gehen und wenn ich jetzt noch dabei mit Celine Sex hätte, dann wäre es für mich absolut falsch.

Ich weiß doch auch nicht, was momentan los ist.

Eigentlich habe ich bisher gedacht, dass ich mit meiner Ex-Freundin abgeschlossen habe und eigentlich verbindet uns nur noch unsere Tochter miteinander.

Für die Kleine sollten wir einfach ein gutes Verhältnis zueinander haben.

Sanft stoße ich sie von mir weg und sage ihr die Wahrheit, dass mir irgendwie gerade nicht danach ist.

Da wir sowieso bald schlafen gehen wollen, geht Celine schon einmal rüber in mein Schlafzimmer und ich versuche Stephan zu erreichen.

Er hat mir vor einigen Minuten geschrieben, dass er nach einer anstrengenden Schicht wieder heile Zuhause bei seiner kleinen Familie angekommen ist.

Bevor ich wieder schlaflos im Bett liege, erhoffe ich mir, dass ein Telefonat mit meinem besten Freund und Arbeitskollegen ein wenig hilfreich sein wird.

Ich kann nicht mehr warten, sondern möchte mir alles von der Seele reden und bei sowas weiß ich ganz genau, dass ich unter anderem auf Stephan mich verlassen kann.

Natürlich bei anderen Freunden auch.

Erst nach dem dritten Tuten nimmt er dann endlich ab.

,,Hey Paul, was gibt's?", nehme ich dann am anderen Ende der Leitung seine Stimme wahr.

,,Hi Stephan. Hast du ein bisschen Zeit zum reden? Es gibt etwas, was ich mir von der Seele reden muss und ja, ein Rat wäre auch nicht schlecht", während ich das sage, gehe ich raus auf den Balkon und ziehe die Tür hinter mir ein Stück zu.

Stephan bejaht meine Frage und hört mir in den nächsten Minuten aufmerksam zu.

Er ist einfach für mich da und dass nach einem harten Arbeitstag.

Plötzlich Vater?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt