Kapitel 61

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Zwei Monate später hat Leni bei ihrer Arbeitsstelle Urlaub eingereicht und recht schnell genehmigt bekommen.

Nun müssen wir nur noch schauen, wohin wir fliegen möchten und dann alles weitere buchen.

Eigentlich ist mein Plan anders gewesen, aber ich habe Mila dennoch gefragt, ob sie mitfliegen möchte oder bei Oma und Opa schlafen will.

Unsere Tochter ist sich aber mit ihrer Entscheidung relativ schnell einig gewesen.

Mila möchte ein paar Tage bei meinen Eltern schlafen.

Na gut, dann halte ich mit ihnen nochmal Rücksprache, wenn es soweit alles gebucht ist.

,,Der nächste Urlaub ist dann aber wieder ein Familienurlaub, okay?", habe ich einen Kompromiss mit meiner Tochter gemacht und daraufhin nickt sie einverstanden.

,,Okay."

Wow, so ein unkompliziertes Kind. Noch.

Bis die Pubertät kommt und davor graut es mir jetzt schon, wobei ich alleine schon wegen dem beruflichen ziemlich starke Nerven habe.

Da ist ein pubertäres Mädchen denke ich noch ein Engel hingegen.

Heute habe ich erst wieder Nachtschicht.

Da Leni heute arbeiten ist und erst ein paar Stunden vor meiner Nachtschicht wieder Zuhause ist, habe ich heute Mal wieder Mila-Dienst und mache mit ihr ein paar schöne Stunden, welche mein kleiner Engel sichtlich genießt.

Nach einem späten Frühstück frage ich Mila, was wir heute machen wollen.

Das Wetter spielt heute richtig gut mit, weswegen wir das umso mehr ausnutzen sollten.

Während Mila am Tisch sitzt und überlegt, räume ich derweil die Küche ein wenig auf und dann machen wir uns Beide auch schon fertig.

Meine Idee wäre, dass wir vielleicht an einem See in der Nähe fahren.

Vorher vielleicht noch ein wenig Proviant kaufen und dann eine kleine Wasserschlacht veranstalten.

,,Keine Idee?", fragend drehe ich mich um, nachdem ich alles in die Spülmaschine geräumt und diese gleich auch angemacht habe.

Doch Mila schüttelt nur mit ihrem Kopf.

Wie gut, wenn der Papa eine Idee hat, denke ich mir und schmunzel.

,,Okay. Was hälst du davon, wenn wir gleich ein bisschen an den See fahren und vorher noch was zum Essen und Trinken besorgen? Nur wir zwei..", frage ich dann meine Tochter und schaue sie dabei an.

Mit einem Mal kann ich in ihren Augen ein strahlen sehen und sie beginnt zu lächeln.

Das ist eigentlich schon Antwort genug und diese Freude lässt mein Herz auch direkt höher schlagen.

,,Jaaa, das ist eine sehr gute Idee!", sagt sie freudig und zeigt mir einen Daumen nach oben.

Daraufhin packen wir uns ein paar Sachen, beziehungsweise ziehen wir uns auch schon passend an und dann fahren wir schnell noch in den nächsten Supermarkt.

Eine halbe Stunde später sitzen wir dann auf einer großen Decke am See.

,,Können wir ins Wasser, Papa?", mit ihren grau-blauen Augen schaut Mila mich an, weswegen ich daraufhin nicke und aufstehe.

,,Na klar. Komm."

Ich halte ihr meine Hand hin, welche sie annimmt und so gehen wir dann gleich zusammen ins Wasser.

Vorher ziehe ich mir noch mein T-Shirt aus und lege es dann auf die Decke.

Zusammen mit meiner Tochter gehe ich ins Wasser.

Es ist noch ein bisschen kalt, aber daran gewöhnen wir uns hoffentlich schnell.

Ich gehe in einem Zug rein, während Mila erstmal nur mit den Füßen im Wasser ist.

Eine Runde schwimme ich und dann komme ich auf meine Tochter zu, um sie auf meinen Arm zu nehmen, wenn sie das so möchte, bis sie sich an die Temperatur des Wassers gewöhnt hat.

Als Mila sich dann ebenfalls an die Wassertemperatur gewöhnt hat, stellen wir uns an einer Stelle, wo auch sie stehen kann.

,,Bereit für die Wasserschlacht?", stelle ich die Frage und muss jetzt schon bei der Vorstellung lachen, dass es zwischen Vater und Tochter bei der folgenden Wasserschlacht ein bisschen eskalieren kann.

Doch diesmal antwortet sie nicht, sondern macht den Anfang.

Dann bekomme ich eine Landung Wasser ab und Mila findet es lustig.

Ich versuche sie mir zu schnappen, kitzel sie einmal durch und dann spritze ich meine Tochter auch mit Wasser ab.

,,Ey!", beschwert sie sich, meint es aber natürlich nicht ernst.

,,Was denn? Ich mache doch nichts!", unschuldig hebe ich meine Hände.

Daraufhin kontert sie.

Man merkt, sie wird langsam groß.

,,Man soll aber nicht lügen!", sagt sie dann aus Spaß und lacht selber dabei.

Da hat Mila natürlich Recht, auch wenn das nicht wirklich Ernst gemeint war.

,,Das stimmt, Prinzessin. Ist doch alles nur Spaß unter uns!", antworte ich dann auf ihrer Aussage und nach einer gefühlten Ewigkeit gehen wir dann erstmal raus und setzen uns auf unsere Decke.

Als wir dann sitzen, wickel ich ein Handtuch um Mila, damit sie mir nicht noch krank wird.

Erstmal legen wir eine kurze Pause ein und stärken uns mit Obst.

Ihren Kopf lehnt Mila an meinem Oberarm an und isst eine Erdbeere.

Behutsam lege ich einen Arm um ihren Körper und schaue lächelnd auf das Wasser, wo wir bis vor wenigen Sekunden noch drin gewesen sind.

Tatsächlich sind wir einige Stunden am See gewesen und als Mila allmählich müde wird, machen wir uns auf dem Weg nach Hause.

Plötzlich Vater?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt