Kapitel 78

72 6 1
                                    

Gegen Mittag des nächsten Tages fahren wir zu meinen Eltern.

Wenn wir schon einmal da sind, dann würden wir zum Mittagessen bleiben.

Mutter hat sogar darauf bestanden.

Natürlich möchten sie und Vater hören, wie unser Urlaub war und dann nutzen wir den Moment auch gleich um von unserer Verlobung zu erzählen.

Ehrlich gesagt bin ich auch ein wenig aufgeregt, obwohl ich das eigentlich nicht wirklich sein muss.

Während der gesamten Fahrt liegt meine Hand auf dem Oberschenkel von meiner Verlobten.

Insbesondere meine Mutter wird sicherlich gleich aus dem Häuschen sein.

Dann können wir uns schon Mal darauf einstellen, dass das Hochzeitsthema nun sehr präsent sein wird und Mutter am liebsten bei der gesamten Planung helfen möchte.

Um kurz nach 13 Uhr haben wir dann unser Ziel erreicht und gutes Wetter haben wir auch mitgebracht.

Kaum habe ich meiner Tochter die Autotür geöffnet, springt sie aus dem Auto raus, nachdem sie sich selbständig abgeschnallt hat.

Dann darf Mila auch gleich klingeln, wenn sie das möchte.

Da wir heute ja eine schöne Nachricht zu verkünden haben, wäre es schön gewesen, wenn meine Schwester auch heute da gewesen wäre.

Aber das geht ja diesmal nicht und ehrlich gesagt wollte ich auch nicht länger das kleine Geheimnis für mich bewahren.

Ich denke, wir werden unsere Verlobung aber auch nochmal im kleinen Rahmen feiern.

Recht schnell hat Mutter uns die Tür geöffnet und begrüßt erstmal ihre Enkelin und dann Leni und mich.

Zuerst habe ich gedacht, mein Vater wäre vielleicht doch nicht Zuhause, bis Mutter mich dann aufklärt.

,,Dein Vater ist glaube ich noch im Garten. Er war heute schon ziemlich fleißig und hat sich um unseren Garten gekümmert."

Und genau dahin gehen wir dann auch, wobei mein Vater uns kurz vorher schon entgegen kommt.

Warmherzig lächelt er uns an, begrüßt zuerst uns und dann schenkt er seiner Enkelin seine vollste Aufmerksamkeit.

Die Beiden sind wirklich ein Herz und eine Seele, genauso wie Mila und ich.

Als wir dann durch vom Flur ins Wohnzimmer und durch zum Garten gehen, hat es schon nach selbst gebackenen Kuchen gerochen.

Lächelnd gehen wir dann nach draußen, wo Mila gerade an ihrem Klettergerüst spielt.

Meine Eltern haben ihr vor kurzem so ein kleines gekauft.

Kaum haben wir uns auf die Sitzgelegenheiten niedergelassen, werden wir mit Getränken versorgt und Mutter kommt dann stolz mit ihrem selbstgebackenen Kuchen an.

Dieser schmeckt bestimmt wie immer gut.

Bevor wir von unserer Verlobung in Italien erzählen, berichten wir erstmal, wie der Urlaub war und natürlich zeigen wir auch das ein oder andere Bild welches wir gemacht haben.

Es waren wirklich 7 erholsame Tage, aber nichts desto trotz freue ich mich wieder Zuhause zu sein.

Zuhause in meiner geliebten Heimatstadt.

Ich habe auch nie vor, Köln eines Tages den Rücken zu zu kehren.

,,Ihr seht auch wirklich ziemlich erholt aus. Das freut mich sehr für euch", sagt meine Mutter und schaut uns abwechselnd an, während sie dabei ist jedem ein Stück Kuchen auf einen Teller zu packen.

Sie hat einen Erdbeerkuchen gemacht und davon bekomme ich wirklich nicht genug.

,,Ohja, das sind wir auch!", sagen Leni und ich ziemlich zeitgleich, weswegen wir alle dann loslachen, weil es sich wirklich lustig angehört hat.

Immer Mal wieder schaue ich Leni fragend an.

Sie wusste, worauf ich hinaus wollte.

Meine Verlobte greift nach meiner Hand, um unsere Finger miteinander zu verschränken und dann räuspere ich mich einmal kurz, damit die Aufmerksamkeit auf mir liegt.

,,Da wir ja gerade eh schon einmal hier sind, haben wir noch etwas zu verkünden", mache ich dann den Anfang, sehe kurz zu meiner Verlobten und dann wieder abwechselnd zu meinen Eltern.

So wie ich die Beiden kenne, ahnen sie schon etwas.

Aber ob sie auch das richtige ahnen ist die Frage.

Ich möchte auch kein Geheimnis draus machen oder um den heißen Brei reden, deswegen mache ich es einfach kurz.

,,Wir haben uns verlobt. Ich habe Leni während unseres Urlaubs einen Antrag gemacht!", lasse ich die Bombe platzen und sehe in zwei erfreute Gesichter.

Zuerst hat Mum sich die Hand vor den Mund gehalten und ist dann aufgestanden, um uns zu umarmen und gratulieren.

Danach folgt Dad.

,,Herzlichen Glückwunsch! Wurde auch langsam Mal Zeit", zwinkert Mum und darauf haben wir zusammen mit Mila angestoßen.

Ungefähr 3 Stunden später haben wir dann auch wieder den Heimweg antreten.

Jetzt verkündigen wir es noch Leni's Eltern und unseren Freunden und Kollegen.

Ich bin wirklich so glücklich und freue mich schon, wenn wir mit den Hochzeitsplanungen beginnen, damit wollen wir aber noch ein bisschen warten.

Vor allem bin ich gespannt, wie meine beiden Frauen im Kleid aussehen.

Auf den Anblick freue ich mich schon sehr und werden diesen auch in vollen Zügen genießen.

Dann wollen wir ja auch noch ein zweites Kind, aber daran arbeiten wir ja schon bereits.

Ein paar Tage später bin ich wieder im Dienst und habe dem ein oder anderen schon von unserer Verlobung erzählt.

Stephan ist total aus dem Häuschen gewesen und natürlich wollen das auch die Kollegen feiern.

Ich liebe meine bekloppten Kollegen einfach.

Heute steht wieder Innendienst an und das bleibt für die nächsten Wochen auch erstmal wieder so.

Plötzlich Vater?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt