Kapitel 73

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An unserem ersten richtigen Tag haben wir uns ein paar Sachen vorgenommen.

Hier ganz in unserer Nähe ist ein kleiner Markt, welchen wir besuchen und dort nehmen wir ein bisschen frisches Obst mit.

Dann möchten wir unbedingt heute nach Venedig und einmal mit einer Gondel fahren, auch wenn es nicht gerade billig ist.

Aber sowas macht man nicht alle Tage und außerdem habe ich ja noch etwas gut zu machen.

Gegen Abend wollen wir dann außerhalb etwas Essen gehen, denn ich habe Leni ja gesagt, dass ich sie einlade und keine Widerrede akzeptiere.

Je schneller die Zeit hier vergeht, desto aufgeregter bin ich, was den Heiratsantrag angeht.

Diesen werde ich an unserem letzten Abend hier machen, sozusagen als Krönung.

Nach dem wir auf dem Markt gewesen sind, gehen wir nochmal kurz zurück in unser Bugalow und gegen Mittag begeben wir uns auf nach Venedig.

Wir müssen wahrscheinlich mit einem Wassertaxi dahin fahren, aber das ist bestimmt ziemlich cool.

Mit bester Laune sind wir mittags dann wieder unterwegs.

Was gibt es denn schöneres, als mit seiner Liebsten nach Venedig zu fahren und eine Gondelfahrt zu machen?

Heute soll Leni sich einfach Mal wie eine Prinzessin fühlen.

Von Kollegen weiß ich, dass die meisten hier in Italien, zumindest am Gardasee, Deutsch verstehen, aber dennoch bleiben wir bei Englisch.

Als wir unser nächstes Tagesziel erreicht haben, erkundigen wir erstmal eigenhändig Venedig und bleiben irgendwann an einem Geländer einer Brücke stehen.

Rechts und links sind Häuser und dazwischen Wasser, wo die Godeln durchfahren.

Von hinten lege ich meine Hände um Leni, beziehungsweise platziere ich sie an ihre Hüfte.

Sie genießt diesen Moment genauso und lächelt dabei.

Wortlos gebe ich ihr einen Kuss auf die Wange und flüstere ihr dann ein Liebesgeständnis ins Ohr.

,,Ich liebe dich auch, Paul."

Das sind immer noch die schönsten Worte, egal wie oft ich sie tagtäglich höre.

Diese Frau macht mich wirklich vollständig und zum glücklichsten Mann.

Noch mehr, wenn sie meine zukünftige Frau Richter werden möchte.

Daran habe ich aber überhaupt keine Zweifel.

,,Ich finde es jetzt schon super schön hier", sage ich dann und stütze meinen Kopf auf ihrer Schulter ab.

Sie ist nur minimal kleiner als ich.

,,Und deine Anwesenheit macht das ganze perfekt!", raune ich in ihr Ohr und küsse mich dann an Leni's Hals entlang.

Recht schnell höre ich aber auf, da wir erstens in der Öffentlichkeit sind und zweitens immer Mal wieder irgendwelche Leute an uns vorbei laufen.

Nach ein paar Minuten laufen wir weiter und suchen nach einem Gondolier mit einer freien Gondel.

Ich denke, das wird definitiv ein einmaliges Erlebnis und umso mehr freue ich mich, dass Leni und ich dieses zusammen erleben können.

Einmal mit so einem Ding fahren, davon haben wir Beide geträumt und da dies vor allem von Leni einer der größten Wünsche gewesen ist, möchte und werde ich ihr diesen hier und heute endlich erfüllen.

Bei der nächsten freien Gondel steigen wir dann ein.

Ich gehe vor und halte meiner Freundin dann meine Hand hin, damit sie sich festhalten kann.

Danach setzen wir uns einander gekuschelt nebeneinander und kurz darauf setzt der Gondolier die Gondel in Bewegung.

Wow, was ein unglaubliches Gefühl!

45 Minuten später ist die Fahrt dann leider wieder zu Ende, aber es war wunderschön.

Ein paar Erinnerungsfotos haben wir auch noch gemacht.

Als wir wieder richtigen Boden unter den Füßen haben, fällt Leni mir erstmal in meine Arme.

Ihre Dankbarkeit ist deutlich zu spüren und es macht mich glücklich, wenn ich ihr einen kleinen Traum erfüllen konnte und sie somit wieder einmal glücklich gemacht habe.

Alleine ihre Freude ist das, was ich erreichen wollte.

,,Das war richtig schön und vor allem total romantisch, besonders als der Gondolier gesungen hat. Danke!", schwärmt Leni, als wir nach einem Moment weiter laufen.

Bevor wir später etwas Essen gehen, legen wir uns wahrscheinlich noch ein bisschen in die Sonne und würden ganz sicher auch Mal im Gardasee schwimmen.

Zwischendurch lassen wir unseren Eltern ein paar Bilder zu kommen und meistens telefonieren wir dann abends noch mit meinen Eltern, oder eher gesagt mit unserer kleinen Mila.

Es scheint ihr gut zu tun, vermehrt Zeit mit ihren Großeltern zu verbringen und eine Menge zu erzählen gibt es auch.

Kurz bevor wir dann außerhalb etwas Essen gehen und somit den Tag ausklingen lassen, telefonieren wir dann wieder mit Mila, aber diesmal nicht lange, da sie sich sehr müde anhört.

Dennoch ist es schön ihre Stimme jeden Abend zu hören.

Nach einer Weile bringt Papa Mila ins Bett und dann telefoniere ich noch ein paar Minuten mit meiner Mutter.

,,Und wie war euer Tag? Was macht ihr heute noch so?", möchte sie dann wissen und dann berichte ich erstmal, was wir heute so gemacht haben und dass wir gleich nur noch was essen gehen und dann den Tag ruhig ausklingen lassen würden.

Alles andere, was passieren könnte, muss ja keiner wissen.

,,Es ist so schön hier und jetzt gehen wir gleich noch was essen und dann machen wir uns noch nen ruhigen."

Nach ungefähr 10 Minuten legen wir dann auf und dann mache ich mich nochmal frisch, bevor wir dann aufbrechen.

Plötzlich Vater?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt