Kapitel 103

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Nachdem ich ihre Augen mit einem Tuch zugebunden habe, stecke ich schon Mal den Haustürschlüssel ins Schloss und frage Leni dann, ob sie bereit ist.

Ich würde meine Frau dann gleich an meiner Hand bis ins Wohnzimmer führen und dort erwarten uns dann ein paar Freunde und ein kleiner Teil von unserer Familie.

Das ganze wollte ich auch in einer kleinen Runde haben, damit Isabella nicht gleich überfordert oder irgendwas dergleichen ist.

,,Bereit?", frage ich dann und halte immer noch ihre Hand.

Den Maxicosi mit unserer Jüngsten habe ich erstmal auf dem Boden gestellt, aber sobald ich die Tür geöffnet habe, nehme ich den Maxicosi natürlich wieder in die Hand.

,,Ja, bereit."

Als Leni das gesagt hat, habe ich den Schlüssel im Schlüsselloch umgedreht und dann geht die Tür auf.

Ich nehme dann den Maxicosi und in der anderen Hand führe ich meine Frau ins Wohnzimmer, da sie ja nichts sieht.

Bevor wir dann ins Wohnzimmer gehen schließe ich noch schnell hinter uns die Tür.

Nach einem Moment nehme ich dann die Augenbinde ab, habe Leni aber vorher noch gebeten ihre Augen noch einen Moment geschlossen zu halten.

Isabella setze ich auf der Couch bei meinen Eltern ab.

Die kleine Maus ist gerade sowieso am schlafen.

,,Du kannst jetzt deine Augen öffnen!", sage ich zu Leni und kurz darauf öffnet sie dann ihre Augen.

Im selben Moment kommen dann unsere Familie und Freunde hervor mit einem ,Willkommen Zuhause - Plakat' und rufen gleichzeitig: ,,Überraschung!"

Keine Sekunde lasse ich meine Frau und die Mutter meiner Kinder aus den Augen, da ich wirklich auf ihre Reaktion gespannt bin.

Aus ihren Augen heraus kann ich erkennen, wie sehr sie sich freut und wie Leni die Geste berührt.

Nacheinander werden wir in den Arm genommen und dann hat das jüngste Familienmitglied die meiste Aufmerksamkeit.

Auch Mila kommt direkt zu ihrer kleinen Schwester und möchte sie gleich auf den Arm nehmen.

Das macht sie dann zusammen mit ihrer Mutter.

Bevor wir dann die Rückkehr von Leni mit unserer zweiten Tochter feiern, bedankt sie sich noch etliche Male bei mir.

Nachdem alle die kleine Isabella begrüßt und einmal auf dem Arm hatten, lassen wir sie weiterschlafen und genießen die nächsten Stunden einfach nur.

Wir reden nicht nur über die Geburt, sondern auch über unsere noch bevorstehenden Flitterwochen, welchen wir freudig entgegen fiebern.

Das wird sicher sehr schön werden.

Am Abend sind wir dann wieder alleine, damit wir jetzt gemeinsam als vierköpfige Familie Zeit verbringen können.

Definitiv werden Leni und ich uns Mühe geben, dass Mila natürlich auch nicht zu kurz kommt.

Wir haben ihr im Vorfeld erklärt, dass ein Baby sehr viel Aufmerksamkeit braucht und Leni und ich uns Mühe geben werden, dass sie niemals zu kurz kommt.

Die Reise nach Bali haben wir längst gebucht, jetzt müssen wir nur noch drei Wochen rumbekommen.

Bis dahin genießen wir ganz intensiv die erste Kennenlernenzeit und ich freue mich auch schon darauf, wenn ich meinen Kollegen meine jüngste Tochter vorstellen kann.

Bei jeder Tätigkeit schaue ich meiner Frau zu.

Wie sie Isabella stillt, wie sie in den Schlaf wiegt und natürlich beim wickeln.

All das muss ich erstmal selbst lernen, aber ich bin sehr zuversichtlich, dass ich das mit der Zeit hinbekommen werde.

Während meine Frau also mit Isabella auf der Couch chillt, schaue ich Mal nach Mila, welche schon im Bett liegt, aber sie ist noch wach.

Ich klopfe vorher nochmal kurz an und trete dann nach einem 'Herein' ein.

Lächelnd setze ich mich zu Mila auf die Bettkante.

,,Ich wollte nur nochmal gute Nacht sagen", fange ich dann an und schaue lächelnd zu ihr.

Liebevoll streichel ich mit einem Finger über ihre Wange und wenn ich in ihre grau-blauen Augen schaue, dann erkenne ich mich wirklich selber wieder.

Dies wurde mir in letzter Zeit wieder vermehrt von anderen gesagt, dass Mila mir aus dem Gesicht geschnitten ähnlich ist.

Mal sehen nach wem Isabella kommt.

Vielleicht hat sie dann auch ein bisschen was von ihrer Mutter.

So ein Mix aus uns Beiden wäre bestimmt auch richtig schön.

,,Gute Nacht Mila, ich habe dich lieb", wünsche ich meiner Tochter dann eine gute Nacht und im gleichen Augenblick kuschelt sie sich an mich.

Ich wünschte, solche Momente könnte man einfrieren.

,,Ich habe dich auch lieb, Dad. Gute Nacht!"

Als ich wieder zurück im Wohnzimmer bin, bleibe ich im Türrahmen stehen.

In der kurzen Zeit, wo ich bei Mila gewesen bin, ist Leni mit der Kleinen auf der Couch eingeschlafen.

Das sieht zu süß aus, weswegen ich davon schnell noch ein Foto mache.

Eigentlich würde ich sie am liebsten schlafen lassen, aber dass Bett dann doch viel gemütlicher als auf der Couch, weswegen ich mich doch dafür entscheide Leni zu wecken.

Auf die erste Nacht Zuhause und auf die nächsten schlaflosen Nächte, aber gut wenn man vorerst in Elternzeit ist.

Plötzlich Vater?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt