Kapitel 15

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An einem Sonntag sind Leni, Mila und ich verabredet.

Heute werde ich meine Tochter kennenlernen und sie mich, ihren leiblichen Vater.

Scheinbar hat Leni gute Arbeit geleistet, sodass die Kleine auch mit dem Treffen einverstanden war.

Beziehungsweise mit ihren 3 Jahren kann sie noch nicht wirklich Entscheidungen treffen.

Heute ist das Wetter hier in Köln super.

Die Sonne scheint und wir haben aktuell 28 Grad.

Deshalb haben wir ausgemacht, dass wir gemeinsam mit Mila auf dem Spielplatz gehen werden.

Gegen Mittag bin ich dann bei Leni und Mila und dann gehen wir auch schon los auf dem Spielplatz.

Immer mal wieder sieht das kleine Mädchen mich neugierig an.

Anfangs ist sie noch ziemlich schüchtern, was ja auch vollkommen normal ist, da ich für Mila eine fremde Person bin.

Das schüchterne legt sich aber als wir auf dem Spielplatz sind und wir uns ein wenig annähern.

Zusammen mit Mila sitzen wir im Sandkasten und spielen ein bisschen im Sand.

Wir bauen zum Beispiel eine Burg.

,,Und dein Partner kommt damit klar, dass du mit mir hier bist?", frage ich Leni dann, weil ich mich das schon die ganze Zeit frage.

Aber irgendwie reagiert meine Ex auf diese Frage total komisch.

War das vielleicht falsch von mir?

Noch bevor ich mich dafür entschuldigen wollte, bekomme ich dann schlussendlich doch eine Antwort ihrerseits.

,,Sagen wir es mal so. Momentan läuft es nicht mehr so bei uns. Wir haben eine Beziehungspause und ich denke, es ist bald Schluss", vertraut sich Leni mir an und ein wenig bin ich schon geschockt.

Ich kenne ihren Freund nicht, aber auf den Bildern, die ich bisher gesehen habe wirkte er eigentlich recht sympathisch und verliebt.

Ich weiß nicht so recht, was ich darauf antworten soll.

Vielleicht sprechen die beiden nochmal miteinander und raufen sich zusammen.

Danach konzentrieren wir uns auf Mila und spielen mit ihr.

Als sie dann genug vom Sandkasten hat, möchte sie dann rutschen.

Überraschenderweise fragt sie nicht ihre Mutter, sondern direkt mich.

Was mich natürlich sehr freut.

Vor allem was mich am meisten überrascht ist, dass sie mich dieses Mal nicht wie die ganze Zeit auch mit Paul, also meinem Vornamen, anspricht.

,,Papa. Kommst du mit rutschen?", mit ihren blauen Augen schaut sie mich an.

Dieser Blick, welcher mich in Zukunft vermutlich noch ganz oft schwach werden lässt.

Kurz sehe ich zu Leni, welche mich anlächelt und dann erhebe ich mich.

,,Na klar, komm mit."

Ich halte Mila dann meine Hand hin, welche sie dann hält.

Zusammen gehen wir dann zur besagten Rutsche.

Meine Tochter setzt sich dann auf der Rutsche zwischen meine Beine.

Dann rutschen wir gemeinsam herunter und herzhaft lacht sie dabei.

Da geht echt mein Herz auf und langsam fange ich tatsächlich an Vatergefühle zu entwickeln.

Bevor wir dann wieder zurück zu Leni gehen, kuschelt sich Mila noch an mich.

Zum Glück hatte die Kleine nicht wirklich Angst und hat mir ziemlich schnell vertraut.

,,Papa?", vernehme ich dann ihre helle Stimme und schaue lächelnd zu ihr.

Sie hat wirklich schöne lange Haare und ist mir unnormal aus dem Gesicht geschnitten.

Also hat mein Gefühl mich nicht getäuscht.

,,Ja?", antworte ich und schaue das kleine Mädchen erwartungsvoll an.

,,Ich hab dich jetzt schon lieb."

Bis über beide Ohren grinse ich und schließe meine Kleine in meine Arme.

,,Und ich dich erst!", flüstere ich in ihr kleines Ohr und dann gehen wir mal wieder zu Leni zurück.


Plötzlich Vater?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt