Kapitel 44

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,,Alles in Ordnung bei dir, Paul?", holt mich mein Kollege und bester Freund ins Hier und Jetzt wieder zurück.

Ich zucke kurz zusammen und schaue ihm dann in seine blauen Augen.

,,Ähm ja, ich habe nur über das gleich  folgende Gespräch mit Celine nachgedacht", bin ich ehrlich zu ihm und dann kommt Stephan einen Schritt auf mich zu und legt seine Hand auf meiner Schulter.

Bevor er etwas sagt, lächelt Stephan mich noch an.

Stephan kann wirklich froh sein, dass er noch nicht in so einer Situation gesteckt hat.

,,Ich glaube an dich, Paul. Melde dich ruhig, wenn du es hinter dir hast."

Daraufhin nicke ich nur und dann ist auch schon fast Feierabend für mich.

Ich werfe kurz einen Blick auf mein Handy und stelle fest, dass Celine mir vor ein paar Minuten geschrieben hat.

Sie hat nur geschrieben, dass sie sich gleich auf dem Weg macht und mich liebt.

Ich beschließe mich ihr trotzdem zu antworten, zumindest auf den ersten Teil.

Nach Feierabend ziehe ich mich schnell noch um.

Vor der Wache wartet bereits schon Celine freudestrahlend, was ihr leider gleich vergehen wird.

Nun wird mein Herzrasen noch schneller als normal.

Den nächsten Schritt muss ich jetzt tun, alles andere wäre falsch und hätte diese Frau nun wirklich nicht verdient.

Celine gehört zu den Frauen, die Ehrlichkeit verdient haben.

Sie hat es nicht verdient, dass man ihr gegenüber mit falschen Karten spielt.

Ich werde gleich ihr Herz brechen und das ist das schlimmste.

Selber über das Herz bringen tue ich es eigentlich nicht, aber mein Verstand signalisiert mir, dass ich es machen soll, weil es absolut richtig ist.

Auch die Worte von Stephan gehen mir in diesem Moment durch den Kopf.

Sofort gehe ich auf sie zu und dann umarmen wir uns kurz.

Anschließend gehen wir noch an den Rhein und dort werde ich dann Klartext reden.

Bis dahin fahren wir ein paar Minuten, was nicht weiter schlimm ist.

In der Nähe vom Kölner Dom parken wir und dann laufen wir am Rhein entlang.

Zuerst schweigend und als ich dann mit der Sprache rausrücken möchte, stoppen wir mitten im Spaziergang und stehen uns dann gegenüber.

Irgendwie fällt mir das ganze dann doch schwerer als gedacht.

Aber ich möchte es ein für alle Mal hier mir bringen.

Danach würde mein Kopf hoffentlich leerer sein und dann werde ich demnächst auch nochmal zu Leni fahren.

Sanft greife ich nach ihrer Hand und überlege kurz, wie ich nun am Besten anfange.

,,Was ist los, Paul? Du wolltest mit mir reden?", bricht Celine dann endlich die Stille und daraufhin nicke ich erstmal nur.

Nochmal kurz ein und ausatmen und dann fange ich am besten an.

Kurz und schmerzlos.

,,Genau. Es geht um uns", fange ich dann an und schaffe es nur kurzzeitig sie dabei anzuschauen.

Daraufhin sagt sie nichts.

Sie scheint geschockt zu sein, wäre ich wahrscheinlich auch.

Als ich dann fortfahren wollte, sehe ich, dass Celine jeden Augenblick weint.

Oh fuck.

,,Was? Wieso?", sagt mein Gegenüber schon weinerlich und alleine das bricht mir schon das Herz, obwohl ich noch nicht mal alles gesagt habe.

,,Mir sind in den letzten Tagen ein paar Dinge bewusst geworden und daher möchte ich ehrlich sein und nicht weiter ein falsches Spiel spielen. Es ist von meiner Seite aus besser, wenn ich Schluss mache."

Nun ist es raus. Mein Gegenüber weint nun bitterlich und ist nicht in der Lage überhaupt nur ein Wort zu sagen.

Oh man, in diesem Moment tut mir die Arme schon fast Leid, aber sie muss mir halt glauben, dass es das Beste ist.

Celine brauchte einige Minuten bis sie wieder in der Lage ist irgendwas zu reden.

,,Und w-warum? Habe ich etwas falsch gemacht oder steckt da eine andere hinter?", bombardiert sie mich mit zwei weiteren Fragen und auch hier muss und werde ich ganz ehrlich sein, auch wenn Celine mich danach hasst und mir sonst was wünscht.

,,Es liegt wirklich nicht an dir. Da ist eine Person in meinem Leben, mit der ich noch irgendwie verbunden bin und wo ich eigentlich geglaubt habe, mit ihr abgeschlossen zu haben."

Diese Antwort ist mir wirklich schwer gefallen und wie ist ihre Reaktion dann?

Genau so, wie ich es fast schon befürchtet habe, aber in dem Moment schon nachvollziehbar.

Was habe ich denn auch anderes erwartet?

Mein weibliches Gegenüber klatscht mir eine, knallt mir ein paar Beleidigungen und andere Worte an den Kopf.

Bevor sie dann für immer aus meinem Leben verschwindet, fordert sie mich auf ihre Nummer und alles andere zu löschen.

Ihre Klamotten, welche Celine bei mir hat, lässt sie irgendwann die Tage abholen.

Dann verschwindet sie weinend aus meinem Sichtfeld, während ich noch einen Moment hier am Rhein verweile und das ganze erstmal versuchen sacken zu lassen.

Oh man!

Plötzlich Vater?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt