Geradeaus

Kapitel 25

Im Krankenhaus wurde mir dann ein Zimmer auf der Geburtenstation zugeteilt. Phillip bat darum, nichts an die Öffentlichkeit geraten zu lassen, damit ich meine Ruhe hatte.

Die Wehen hatten mittlerweile wieder etwas nachgelassen. Eigentlich wollte ich endlich, dass unser Baby kommt, aber leider kann man das nicht beeinflussen. Die einzige Sorge die noch hatte - kommt Flo rechtzeitig?

Nach zwei Stunden ging es richtig los. Die Fruchtblase war geplatzt und ich wurde in den Kreissaal geschoben. Ein netter Arzt kam zu mir: "Helene Fischer, welch ehrenwerter Besuch! Wo ist denn Herr Silbereisen?" Diese Frage machte mich etwas traurig und ich verzog mein Gesicht, doch um darüber nachzudenken, hatte ich keine Zeit! Julia kam zu mir und hielt meine Hand, dabei hörte ich nur im Unterbewusstsein: "Florian steht im Stau, aber ich bin sicher er kommt noch rechtzeitig." Natürlich war ich dadurch etwas aufgelöst, aber ich musste mich auf mich konzentrieren!

Ich lag nun schon 4 Stunden in den Wehen und Flo war immer noch nicht da. Mittlerweile war es schon Abend. Plötzlich merkte ich nur mit halber Wahrnehmung, dass ein Mann ins Zimmer trat. Es war Florian! Obwohl ich es gar nicht richtig bemerkte, viel mir ein Stein vom Herzen. Ich drückte seine Hand so fest zu, dass er befürchtete sie sei danach gebrochen. Für mich war es ein innerliches Kämpfen. Meine Kräfte waren am Ende und die Schmerzen waren nur schwer auszuhalten. Außerdem wollte ich nicht wie eine Angestochene am Spieß schreien! Es wurde immer schmerzhafter, Flo blieb aber sehr standhaft und versuchte so gut wie möglich für mich da zu sein. Am Ende schrie ich doch einmal ganz laut...

... Auf einmal hörte ich Babygeschrei. "Was für eine schönes Kind, ihre Tochter", die Hebamme legte sie mit an meine Brust. Ich zwang mich meine Augen zu öffnen und tatsächlich. Sie war das schönste Kind, was ich je gesehen hatte. Meine Schmerzen waren wie weggeblasen und Flo streichelte mir überglücklich über den Kopf. Dann wurde die Kleine erst einmal richtig durchgecheckt. Ich war ziemlich müde, wollte aber eigentlich nicht schlafen, sondern nur mein Baby sehen. Ich schaute Flo verliebt an, die Hebamme unterbrach mich aus meinen Gedanken: "Wie soll sie denn heißen?"