Kapitel 134

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------Zeitsprung: 4 Jahre später------

Die Zeit ohne ständige Auftritte und dauerhafte Medienpräsenz tat mir richtig gut. Wir vier sind zu einer richtig, soweit man das sagen kann „normaler" und untrennbarer Familie geworden. Felix, der mittlerweile 9 Jahre alt ist, ist wirklich klug. Das war er schon immer, aber sogar in der Schule ist er immer Klassenbester. Unsere Sophia kommt anscheinend langsam in die Pubertät, obwohl sie erst 11 ist, trotzdem bin ich unendlich stolz auf sie. Vielleicht sind ihre Noten nicht die Besten, aber sie möchte sowieso Profigeigerin werden.
Die Beiden sind nun auch alt genug, dass ich wieder etwas mehr ins Showgeschäft einsteigen möchte. Es tat zwar wirklich gut, aber trotzdem fehlt mir etwas – ganz ohne die Bühne. Ich hatte zwar hier und da ein paar Auftritte bei Flo und in Preisverleihungen, aber halt nur sehr selten.

Die Bekanntgabe über meine demnächst anstehende Tournee sollte ich in Florians Sommershow machen und die Aufregung war wirklich groß.
Danach hatten wir nochmal 6 Wochen frei, genau in den Sommerferien und dann gingen die Proben für meine Tournee am Jahresende los.
Die Show von Flo war in München, also waren wir wieder einmal bei seinen Eltern. Die Kinder waren mit, weil am Montag schulfreier Tag war und wir somit ein verlängertes Wochenende hatten. Sie kamen etwas später dazu, weil Flo und ich schon eine Woche vorher für die Proben bereitstehen mussten.
Es war nur noch ein Monat bis zu unserem lang ersehnten Urlaub auf Mallorca.

Bis jetzt wussten noch nicht alle von meinem damaligen Team, dass es wieder eine Tournee geben wird.
Maria Voskania, die inzwischen auch schon sehr bekannt war, durfte beim Auftritt wieder als Backgroundsängerin auftreten und die wollte ich auf jedenfall mit der Nachricht überraschen. Sie hat mich schon lange genervt, dass ich endlich wieder eine Tournee machen soll.
Auch Achim und Peter wollte ich beim Auftritt damit überraschen, in der Hoffnung, dass sie Lust haben.
Schon in den Proben war ich total aufgeregt und voller Vorfreude. Richtig oft musste ich mich zügeln, damit ich es nicht gleich jeden sagte.

Es war schon Freitag und somit auch die Generalprobe. Es verlief alles bestens und die neuen Songs vom neuen Album zur Tournee wurden immer wieder geprobt, damit auch alles perfekt wurde.
Flo und ich machten gerade Pause, als seine Eltern in die Halle kamen: „Hey ihr Turteltäubchen". Schnell lösten wir uns aus einem innigen Kuss: „Ja?" antworteten wir im Chor. Mein Gesicht lief leicht rot an.
Zum Vorschein kamen hinter den Beiden unsere Kinder: „Mutti, Vati". Die Zwei fielen uns um den Hals und grinsten über beide Backen. Plötzlich sagte Sophia: „Komm Felix, wir lassen die Beiden mal ihre Leidenschaft ausleben, wir gehen die Anderen begrüßen."
„Sophia!" rief Flo streng, aber ich musste nur lachen und streichelte ihm am Arm.
Felix folgte seiner Schwester und wir redeten noch kurz mit Flo's Eltern.

Danach zog mich Flo in seine Garderobe. „Sophia hat es uns erlaubt, also sollten wir uns jetzt der Leidenschaft hingeben", knurrte er mir verführerisch ins Ohr.
Ich lächelte nur verlegen: „Ach Schatz, doch nicht hier und jetzt." Sanft drückte ich mich von ihm weg, doch als Rache fing er an mich durch zu kitzeln. Ich konnte nicht mehr und ließ mich nach luftringen aufs Bett fallen. „Flo!" brachte ich aus einen Lachen hervor „Hör auf.... Da... damit!" Doch er dachte gar nicht daran.
Auf einmal ging die Tür auf und Meri stand im Zimmer. Sie schaute uns mit großen Augen an: „Ohje, da störe ich mal nicht weiter...".
Gerade als sie gehen wollte, sprang ich auf und erwiderte außer Atem: „Nein... was gibt's?" -
„Ach ist nicht so wichtig. Ich wollte dich nur kurz fragen, welche Schuhe ich morgen anziehen soll."
Ich zeigte meinem Schatz mein schönstes Lächeln, was ihm zu verstehen geben sollte, dass es jetzt Mädelszeit war. Er rollte mit den Augen und sagte: „Ich gehe mal nach unseren zwei Süßen schauen."
Es war einfach immer wieder schön mit Meri über Mädchenkram zu reden, denn sie war eine meiner besten Freundinnen.

Der restliche Tag verging schnell und auch der Vormittag vorm Auftritt.
Wir waren noch kurz mit den Kindern in einer kleinen Schwimmhalle, um sie bei Laune zu halten, doch dann war es soweit.

Ich saß in der Maske und die Aufregung stieg. Serena wusste schon über die baldige Torunee Bescheid und freute sich genauso wie ich.
Kurz vor Beginn kam Flo nochmal zu mir. Die Kinder saßen brav auf dem Sofa und machten Hausaufgaben.
„Viel Glück mein Liebling." Er drückte mir einen Kuss auf die Lippen. „Dir auch Süßer!". Ich grinste ihn an und er machte sich schnell auf den Weg.

Genau als die Sendung begann, waren die Kids mit den Hausaufgaben fertig und wir drei saßen glücklich vorm Fernseher und beobachten Florian.
Irgendwann ging ich aus der Garderobe um nochmal fünf Minuten für ich zu haben, dann ging es auch schon los.

Ich sang die ersten zwei Lieder, dann kam das allzu bekannte „Interview" mit Flo. Er fragte mich ein wenig über das neue Album aus und dann kam er zur Überraschung: „So mein Schatz, du weißt, was jetzt kommt. Ich glaube Helene hat nämlich etwas zu sagen."
- „Ja, genau!" ich übernahm überglücklich das Wort „Ich habe eine kleine Überraschung, dafür bitte ich Meri, Achim und Peter zu mir."
Verwirrt kamen die Drei auf die Bühne und ich begann zu reden: „Von euch drein musste ich es mir ständig anhören >ach komm schon Lene, mach wieder eine Tour<. Jetzt endlich ist es soweit. Im Oktober startet meine nächste Tournee. Nach vier Jahren Pause! Und ich möchte euch und alle meine Fans einladen. Wenn ihr Lust habt, dürft ihr mich wieder begleiten."
Alles war ruhig, bis ein Jubeln durch den Saal rannte. Meri kam sofort auf mich zu und hatte Tränen in den Augen: „Du bist toll Helene." Flüsterte sie mir ins Ohr. Auch Achim und Peter sagten sofort zu.
Als Abschluss sagte ich noch durchs Mikro: „Ab nächste Woche könnt ihr die Karten vorbestellen. Ich hoffe wir werden die Arenen wieder voll bekommen. Es ist in jeder Stadt, die es zur Auswahl gibt, erstmal ein Konzert angesetzt.".

Endlich konnte ich es wieder spüren, diese pure Fanliebe – die Freude auf meine nächste Tournee.

Eigentlich war es nun an der Zeit von der Bühne zu gehen, doch Flo stoppte mich: „Halt Schatz. Noch nicht, denn was wäre das denn für ein Abend, ohne eine Überraschung für dich!".
Jetzt war ich total geplättet, weil ich nichts davon wusste.

„So mein Liebling, stell dich mal hierhin. Es passt zu deiner Tournee, es ist etwas, was du dir gewünscht hast – aus tiefstem Herzen..."


Na, was ist das für eine Überraschung? Wie fandet ihr den etwas längeren Teil?

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