Kapitel 132

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„Hallo ihr Beiden. Was ist denn mit Sarah los?". Herr Steuber antwortete: „Sie hasst Krankenhäuser, aber ihr Arm ist angeschwollen und der Kinderarzt hat gesagt, wir müssen das röntgen."
Sarah bemerkte mich kaum, sie weinte immer noch und versucht sich aus den Armen ihres Papas zu befreien. Vorsichtig hielt ich meine Hand auf ihren Kopf und streichelte sie ein wenig: „Sarah, keine Angst! Das Krankenhaus ist gar nicht so schlimm."
„Doch" fuhr sie mich an und schrie weiter.
Eine Ärztin kam schon aus dem Behandlungszimmer und rief nach Herr Steuber. Ich sah seine Verzweiflung und sagte: „Ich nehme kurz die Kleine, klären Sie das erstmal mit der Kinderärztin." Er sah mich dankend an und ging dann.
Vorsichtig nahm ich Sarah auf den Arm und versuchte sie zu beruhigen. Ich führte sie an einen Mal-Tisch und strich über ihre Hand.
Mittlerweile schrie sie nicht mehr, aber ein paar Tränen kullerten noch über ihre Wange.

Als sie sich beruhigt hatte fragte ich vorsichtig: „Warum magst du denn Krankenhäuser nicht?" Plötzlich fing sie wieder an laut zu weinen und flüsterte mir dann ganz traurig zu: „In dummen Krankenhäuser müssen Menschen sterben." Ich schaute sie geschockt an, denn für eine 4-jährige war diese Aussage sehr untypisch. Sarah redete weiter: „Meine Mama war auch hier und dann ist sie für immer hier geblieben! Sie ist einfach in den Himmel gegangen! Wir wollten sie heute auf dem Friedhof besuchen und ihr Blumen bringen, doch dann war das Auto kaputt."
Oh Gott. Ihre Mutter war tot und ich habe nichts davon geahnt. Mein Herz blieb fast stehen und ich wurde ganz stumm: „Sarah, das... das tut mir so leid.".
Sie hatte nur noch wenige Tränen in den Augen und sagte noch kurz, bevor sie zu ihrem Papa zur ins Zimmer musste: „Du hast ja auch Kinder. Die können froh sein, dass du noch da bist und nicht im Himmel. Sie dürfen jeden Abend mit dir kuscheln und dich lieb haben."

Danach ging sie zur Untersuchung, ich sprach noch kurz mit ihrem Vater, richtete mein Beileid aus und fragte nach seiner Telefonnummer. Die gab er mir und dann musste auch ich gehen.

Flo wartete schon im Eingangsbereich auf mich. Einige Fotografen standen vor der Türe und bevor wir rausgingen erklärte er mir, was er mit dem Arzt besprochen hatte: „Schatz, der Arzt hat gesagt, dass du trotzdem noch Ruhe brauchst und noch einmal in einer Woche kommen sollst. So eine Amnesie verwirrt einen und deswegen solltest du vielleicht mit Uwe nochmal über die Tournee reden...".
Ich schaute ihn nur komisch und entsetzt an, aber nicht deswegen, sondern eher wegen Sarahs Mutter. Ich nickte später einfach und wir machten uns auf dem Weg.
Kurz vorm Auto wurden wir dann doch noch erkannt, tausend Mal wurde ich gefragt, ob es mir wieder gut geht und so weiter und sofort...
Im Auto herrschte Stille und auch zu Hause setzte ich mich wortlos aufs Sofa und schaltete den Fernseher ein.
Doch meine Gedanken waren ganz wo anders.

Sarah hatte Recht. Meine Kinder können sich so glücklich schätzen noch uns als Eltern zu haben, aber trotzdem sind wir fast nie für sie da. Da kam mir wieder Felix in den Sinn, der gesagt hatte, dass es besser wäre wenn ich mich an Nichts mehr erinnern kann, weil ich da Zeit für ihn habe.
Irgendwann musste ich aufjedenfall mit Flo darüber reden, denn erst jetzt wurde mir bewusst, dass es nicht so weitergehen konnte. Eine Veränderung stand bevor, ich wusste nur nicht welche.

Plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen: „Lene? Noch anwesend?".
Ich schaute ihn an und alles kam aus mir heraus: „Flo...

Was denkt ihr? Sollte Helene mit der Karriere runter fahren und soll ich mehr über Familie undso schreiben, oder wollt ihr lieber, dass sie trotzdem noch eine Karriere hat wie immer und das ich halt noch sehr viel über Auftritte usw. schreibe?
Ich habe gerade keine Ideen und würde mich freuen ein paar von euch zu hören, also vor allem halt wie es weitergehen soll!
Und danke für so viele reads <3 Ich freue mich wirklich immer wieder darüber! Und es ist toll, dass meine Geschichte so Vielen gefällt!

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