Kapitel 161

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Ein weißes Kleid zierte meinen Körper. Es war etwas weiter geschnitten und passte perfekt zu Weihnachten. Darunter trug ich eine Strumpfhose und Flo's Kette, die er mir vor Ewigkeiten geschenkt hatte, zog die meiste Aufmerksamkeit auf sich. Meine Haare fielen leicht gelockt über meine Schultern und ein dezenter Lippenstift lag auf meinen Lippen.
Langsam ging ich die Treppe herunter, um die Tür zu öffnen, als ich gestoppt wurde. Vor mir stand Flo mit offenem Mund und hauchte mir zärtlich entgegen: „Das kannst du mir nicht antun! So hübsch zu sein und wir müssen uns heute zusammenreißen." Ich kicherte leise vor mich hin und wollte gerade die Türklinke nach unten drücken, als Sophia auf uns zugestürmt kam: „Sind das Oma und Opa?"

Jetzt übernahm sie das Türe öffnen. Ein großes Strahlen zog sich über ihr Gesicht, als Helga und Flo's Papa vor der Türe standen. Sie begrüßten Sophia überglücklich, danach Flo und mich und dann Felix, der inzwischen auch schon zu uns gekommen war.
Gerade wollte ich die Türe wieder schließen, als Erika ihren Fuß dazwischen hielt: „Hallo Schwesterchen, dürfen wir etwas nicht reinkommen?" – „Oh doch natürlich!" Erika lachte mich an, was gleich ein tolles Gefühl in mir auslöste. Ich gab ihr eine feste Umarmung, danach küsste ich Markus auf die Wange und nun fehlten nur noch meine Eltern.

Während wir warteten, positionierten sich alle im Wohnzimmer und ich bereitete noch das letzte Zeug fürs Essen vor.
Etwa eine Stunde später – typisch meine Eltern – klingelten sie dann endlich an der Tür und Weihnachten konnte beginnen.

Ok gut, es war erst Nachmittag, aber trotzdem war ich mir hundertprozentig sicher, dass es ein wunderschöner Tag werden würde.
Der erste Weg führte mich zum CD-Regal, um eine tolle Weihnachts-CD zu suchen, doch die ganze Familie grinste mich schon an. Als ich bemerkte, dass ich beobachtet wurde, stemmte ich meine Hände in die Hüfte und fragte verwirrt: „Was denn?"
Meine Mutti kam auf mich zu und reichte mir eine hübsche CD-hülle: „Du denkst nicht wirklich, dass wir eine andere CD, als diese hören."
Das hatte ich total vergessen. Dieses Jahr habe ich mir endlich einen langen Traum erfüllt und eine Weihnachts-CD für meine Fans aufgenommen. Ich liebe Weihnachtslieder und konnte das endlich ausleben.
Freudig nahm ich die CD entgegen und legte sie ein. Danach stellte ich kleine Törtchen auf den Tisch und eine lustige Gesprächsrunde begann. Während wir so redeten rutschte ich immer weiter in Richtung Flo's Shoß. Irgendwann saß ich dann endlich auf ihm und legte verliebt meine Hände um seinen Hals. Dadurch gab es hier und da auch einen Kuss, bis mich mein Vater irgendwann streng aufforderte: „Helene, setz dich doch bitte ordentlich hin, wie haben Gäste zu Besuch."

Genervt verdrehte ich die Augen und rutschte wieder zurück auf das Sofa. Im Augenwinkel konnte ich ein Kichern von Felix und Sophia vernehmen.
Der Nachmittag verging dann doch sehr schnell und endlich kamen wir zum schönsten Teil des Tages – das Abendessen.

In der Küche half mir Flo den Tisch schön weihnachtlich zu decken, während die anderen noch im Wohnzimmer blieben und die letzten Neuigkeiten austauschten.
Als der Tisch fertig war, legte Flori seine Hände von hinten um meine Hüfte. Er verteilte leichte Küsse auf meinem Hals, was mir ein Lächeln ins Gesicht zauberte. „Es sieht hier wunderschön aus, genau wie du." Hauchte er mir verführerisch ins Ohr. Florian war einfach süß, charmant, liebevoll, zärtlich – er war einfach alles und mit jeder weiteren gemeinsamen Stunde wurde ich glücklich ihn zu haben. Gerade als ich seinen sanften Kuss erwidern wollte, ging die Tür auf und Erika stand vor uns: „Na ihr Turteltäubchen? Ich soll mal fragen wie lange das hier noch dauert." – „Ihr könnt kommen!" verkündete ich stolz und dann machten wir uns ans Essen.
Es war ziemlich gut, dafür, dass Kochen nicht unbedingt meine Stärke war – zugegeben war ich ziemlich stolz auf mich. Immerhin bekam ich auch sehr gutes Feedback.

Als alle satt waren, kam die Neugier und Aufregung von Sophia und Felix hoch: „Wann ist die Bescherung Mama?" fragten sie ungeduldig. Flo schaute mich schmunzelnd an und ich fragte in die Runde: „Kann's los gehen?" Alle nickten zufrieden und standen auf.
Wir hatten kurz vorher alle Geschenke unter den Tannenbaum gestellt und jetzt wurden sie verteilt.
Jedem wurde ein großer Wunsch erfüllt und dann waren Sophia und Felix an der Reihe. Für die Beiden hatten wir eine sehr große Überraschung.
Sie liebten Pferde und Reiten, deswegen haben Flo und ich beschlossen, beiden ein Pflegepferd auf dem Reiterhof gleich in der Nähe zu schenken. Ich glaube, dass war von Beiden der größte Wunsch seit Jahren und als Sophia dann den Gutschein laut vorlas, stiegen ihr sogar Tränen in die Augen.

Felix und sie kamen gleich auf uns zugerannt und riefen: „Danke Mama. Danke Papa! Das ist das schönste, was es gibt! DANKE!". Ich war sehr erleichtert und froh, dass sie sich so darüber freuten.

Danach waren Markus und Erika an der Reihe. Sie bekamen von der gesamten Familie eine Reise nach Schweden geschenkt. Diese Reise wollten sie schon seit Ewigkeiten mit Amelie machen und nun... naja... Trotzdem freuten sich die Beiden riesig und bedankten sich überglücklich bei uns allen.

Als dann alle ihre Geschenke bekommen hatten, wollten wir eigentlich noch ein Spiel spielen, aber Flo hielt mich davon ab: „Komm mal mit." Er fasste nach meiner Hand und zog mich zum Flur. Dort reichte er mir meinen Wintermantel und ich sollte auch meine Schuhe anziehen: „Was hast du vor? Wir können doch die Gäste nicht einfach alleine lassen?" Ein hinterlistiges Lächeln bildete sich auf seinen Lippen: „Ach die... die wissen alle Bescheid. Hast du etwas noch nicht bemerkt, dass ich dir noch nichts geschenkt habe?"
Er hatte Recht....

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