Kapitel 107

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„Was meinst du mit Krankenhaus?" fragte ich leise und ganz abgehackt. Helga streichelte mich am Arm: „Ich erkläre es dir im Auto, aber mach dir nicht zu viele Sorgen, komm, los!"
Wir gingen schnell zum Auto und als wir losfuhren begann sie zu erzählen: „Gestern war mal wieder ein sonniger Tag, also habe ich die Kids warm eingepackt und wir sind durch den Park mit unseren Fahrrädern gefahren. Und auf dem Weg ist doch dieser kleine Verkaufsstand mit Süßigkeiten. Die Beiden sollten auf der Bank warten, während ich Lollies hole. Doch Sophia hatte die blendende Idee ein Wettfahren mit Felix zu machen. Sie raste los und Felix kam kaum hinterher, wegen den Stützrädern. Irgendwann fiel er hin, Sophia drehte sich um und fuhr gegen eine Laterne. Zum Glück waren sie noch nicht so weit weg..."
Ich bekam große Angst und hakte nach: „Aber, was ist nun?" Fragte ich panisch.
„Sophia hat sich den Arm gebrochen und eine leichte Gehirnerschütterung und Felix hat zum Glück nur einige Schürfwunden, aber er wurde über Nacht noch im Krankenhaus behalten, Sophia auch."

In dem Moment kamen wir auch schon im Krankenhaus an, ich rannte zur Kinderstation, wo mein Schwiegervater schon wartete. Er umarmte mich und brachte mich dann zum Zimmer von meinen Kindern.

Ich stürmte hinein und sah die Zwei in den Betten liegen. Felix kam schon zu mir gerannt, Sophia blieb im Bett. Ich nahm den Kleinen in meinen Arm und hob ihn hoch, dabei drückte ich ihn ganz fest. Ich trug ihn zum Bett von Sophia und strich ihr über den Kopf.
„Mensch, was macht ihr bloß? Müsst ihr mir so einen Schrecken einjagen?"
Beide schauten mich traurig an und Sophia antwortete: „Das wollten wir nicht Mami." Ich kuschelte mit den Zweien. Irgendwann fragte Felix ungeduldig: „Wann kommt Papa?" Ich zuckte mit den Schultern. Er wusste noch nicht genau, welches Flugzeug er nimmt. Außerdem wurden wir von der Ärztin gestört. Sie schaute sich die Kinder nochmal an und erklärte dann: „So Frau Fischer, Sie können ihre Kleinen wieder mitnehmen, aber bitte passen sie vor allem bei Sophia auf. Sie sollte sich noch ausruhen und viel Bewegung vermeiden. Bei Felix reichen ein...zwei Tage Ruhe!"
Ich nickte, schaute Sophia an und sah wie sie ihr Gesicht verzog. Ruhig bleiben war bei ihr nicht gut angesehen, aber was sein musste, musste sein.

Draußen warteten noch Flo's Eltern. Ich berichtete die gute Nachricht, packte dann die Sachen von den Kindern und los ging es – ab nach Hause.
Wir durften durch den Hinterausgang, weil schon wieder einige Journalisten gesehen hatten, dass ich ins Krankenhaus gegangen bin. Mein Schwiegervater holte das Auto und dann fuhren wir los. Ich setzte mich mit hinter zu meinen Süßen und beobachtete, wie Beide wirklich sehr müde waren.
Ich drückte sie so fest es ging an mich und war froh, dass nichts Schlimmeres passiert war. „Na Sophia", flüsterte ich zu ihr „Da musst du Weihnachten wohl mit einem Gipsarm feiern." Sie rollte mit den Augen und rief auf: „Ich habe keine Lust mich auszuruhen." Ich lachte sie an, lehnte mich an ihren Kopf und sagte: „Das kann ich mir vorstellen."

Als wir zu Hause ankamen sah ich, dass Flo schon da war. Seine Eltern hatten ihm alles erzählt, deswegen ist er gleich vom Flughafen nach Hause gefahren.
Er rannte aus dem Haus und nahm unsere Kinder in den Arm. Danach stand er vor mir, zog mich zu ihm und küsste mich.
Wir gingen rein und ließen erstmal alles Sacken.
Nachdem alles geregelt war, der Tag sich dem Ende neigte und auch Flo's Eltern sich verabschiedet hatten gingen wir alle todmüde ins Bett.

Doch der nächste Tag verlief anders, als geplant...

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