„Weißt du eigentlich wie sehr ich dich liebe?" Ich musste schmunzeln und nickte selbstbewusst: „Natürlich und weißt du was?" – „Nein mein Engel?" – „Ich liebe dich noch viel mehr." Vorsichtig verlagerte ich mein Gewicht auf Flo, sodass wir gemeinsam nach hinten aufs Bett von Felix fielen. „Da ist heute aber jemand wild!" stellte Flori fest und gab mir nochmal einen wunderschönen Kuss.
„Mama, Papa, kommt ihr endlich?" Sophia hatte anscheinend viel Hunger – was auch gut zu verstehen war. Wir gingen schnell runter, irgendwann kam auch Felix dazu und dann ab es endlich Frühstück. Es bereitete mir ein wenig Sorgen, als ich Felix beobachtete, der lustlos an seinem Tee nippte. Vorsichtig lehne ich mich ein Stück zu ihm und halte meine Hand nochmals an seine Stirn. „Du wirst uns doch nicht wirklich krank werden..." murmelte ich vor mich hin, als ich die erstaunlich warme Haut berührte. Felix sagte gar nichts dazu und blickte traurig in seine Tasse.Im Augenwinkel erkannte ich nur, wie Sophia genervt die Augen verdrehte und den letzten Bissen runterschluckte: „Ich geh auf mein Zimmer!" sagte sie mit wütendem Unterton und verließ keine Sekunde später die Küche.
Flo und ich schauten uns nur verwirrt an. Felix stand ebenfalls auf und taumelte kraftlos zur Tür. „Schatz, wo willst du denn hin?" fragte ich verwirrt und ging ihm sofort hinterher. Er zuckte mit den Schultern und blickte genau in meine Augen. Liebevoll kniete ich mich hin, um auf Augenhöhe mit ihm zu sein. „Du musst uns sagen, wenn es dir nicht gut geht, hörst du?" Sein kleines Nicken gab mir ein bisschen Sicherheit und die Hoffnung, dass er die Wahrheit sagen würde.Flo räumte die Küche ab, als ich Felix auf dem Sofa platzierte und ihm eine Decke gab. Danach brachte ich meinem kleinen Ritter einen Tee, der schnell helfen sollte. Wieder streichelte ich über seine Stirn und zuckte sofort hoch: „Mensch Kleiner. Dein Fieber steigt ja immer schneller. Jetzt reicht's mir. Wir bleiben heute zu Hause! Und wenn das nicht besser wird, holen wir einen Arzt." Bevor Felix antworten konnte, hörte ich ein lautes Türknallen. „Versuch zu schlafen!" Felix schloss sofort seine Augen und als er beruhigt eingeschlafen war, ging ich nach oben, denn ich konnte mir schon denken, wer die Tür so geknallt hat.
Flo musterte mich, als ich kurz auf der Treppe stehen blieb. „Was ist denn hier los Helene?" – „Ach keine Ahnung. Felix geht es nicht gut und Sophia scheint das nicht so zu gefallen." – „Na dann geh ich mal zu Felix."Vorsichtig machte ich die Tür zum Kinderzimmer auf. Sophia saß eingeschnappt auf ihrem Bett und hing schon wieder am Laptop. „Sophia..." langsam setzte ich mich neben sie aufs Bett und versuchte meinen Arm um ihre Schulter zu legen, doch sie blockte total ab. „Lass mich in Ruhe!" –„Sag mal, was ist denn mit dir los? Hab ich dir was getan?" Meine Stimme wurde ungewollt lauter. Ich hatte es schon lange bemerkt, dass sie immer mehr zu Flo hingezogen ist und ziemlich selten mit mir etwas machen wollte. Hatte ich sie irgendwie zu wenig beachtet.
Schnell versuchte ich mich zu beruhigen und fragte liebevoll: „Findest du, dass ich mich mehr um Felix kümmere, als um dich?" Es war keine bös gemeinte Frage, aber Sophia brüllte mich an: „Ach hau doch ab! So ein Quatsch, nur weil ich mal schlecht gelaunt bin. Es regt mich nur auf, dass wir jetzt nichts unternehmen, nur weil Felix krank ist. Wenn er so bescheuert ist und nachts rausläuft!" – „Du hast bemerkt, dass Felix schlafgewandelt ist?" – „Ja klar!" Ich warf meiner Tochter wütende Blicke zu: „Warum hast du nichts gemacht?" – „Ist das mein Problem?" Das konnte nicht wahr sein. Sophia war noch nie so. Sie hat sich in den letzten Wochen in eine schlechte Weise verändert. „Es hätte sonst was passieren können! Spinnst du?" Nur wenige Sekunden, nachdem mir diese Worte aus dem Mund kamen, bereute ich es. Sophia sprang wütend auf und zeigte mit ihrem Finger zur Tür: „Ja, wenn du meinst, dann spinne ich halt! Na und? Wenn ich gestorben wäre hätte das keinen interessiert. Sogar bei Amelie hast du bestimmt mehr geweint, als wenn ich es gewesen wäre. Also hau ab! Du bist eine richtig schlechte Mutter. Ich bin es sowieso gewöhnt, dass du nie da bist, also kannst du auch für immer gehen!"...
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Geradeaus
RandomHelene gründet eine Familie, wodurch sie Höhen und Tiefen erlebt. Gemeinsam stehen sie alles durch!