Kapitel 79

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*piep,piep* hörte ich mein Handy klingeln. Ich versuchte mit zu-hen Augen danach zu greifen, doch es fiel vom Nachttisch. Verschlafen streckte ich mich nach unten und nahm es hoch. Ich stammelte: "Fischer?" dabei gähnte ich.
"Hallo meine kleine Schlafmütze!" mir wurde ganz warm ums Herz, als ich Flos Stimme hörte. Sofort war ich hellwach.
"Guten Morgen Flo! Wie geht es euch?"
"Sehr gut und dir? Das Konzert soll super gewesen sein!"
"Auch. Wirklich? Das ist schön." kurz schaute ich auf die Uhr "Ich muss leider gleich auflegen, es ist schon 8Uhr, gleich gibt es Frühstück. Gib Sophia einen dicken Schmatzer."
"Ja mache ich, bis später Kleines. Ich liebe dich. Achja ich habe Uwe etwas geschickt, er wird es dir bestimmt zeigen."

Wir legten auf, ich zog mich an und ging zum Essensraum. Uwe saß schon am Tisch und winkte mich zu ihm "Helene, schaut mal was Florian uns geschickt hat!" Es war ein Foto von einer Zeitung. Ich war auf dem Titelblatt mit einem riesigen Artikel. Der Schreiber kam anscheinend nicht aus dem Schwärmen heraus.
Diesmal wurde ich neugierig. Als ich wieder auf meinem Zimmer war, legte ich mich kurz aufs Bett und holte mein Handy heraus. Ich machte etwas, was ich eigentlich nie machte - Kommentare zu meinem Konzert anschauen. Meist tat ich das immer erst nach der gesamten Tournee.
Ich war zu Tränen gerührt, als ich die ganzen lieben Kommentare gelesen habe:
"Helene, eine Traumfrau, eine Traumstimme, eine Traumshow, danke für einen unvergesslichen Abend, immer wieder gerne."
"Ach unser Helenchen war mal wieder der Hammer. Was gibt es besseres? - nichts! Einfach unschlagbar, bitte bleib wie du bist. So natürlich, freundlich, richtig toll! Wir lieben dich nicht ohne Grund, unser Helenchen <3 "
"Es war kein Konzert, es war eine Reise in eine Traumwelt. Das so etwas möglich ist, hätte ich nie gedacht, aber Frau Fischer musste es ja mal wieder toppen. Wer, wenn nicht sie?"

Ich freute mich wirklich sehr über dieses Feedback. Gleich rief ich nochmal Flo an und erzählte ihm davon. Ich war auch stolz auf mein Team, ohne sie wäre wirklich nichts möglich!
Doch lange Zeit zum Nachdenken hatte ich leider nicht mehr, denn es ging wieder los. Noch eine Runde in Rostock, dann folgten die anderen Städte.

Alle Abenden verliefen super gut. Hier und da mal ein kleiner Texthänger, aber es ist ja nunmal keine fehlerfrei. Unsere Halbzeit war in Frankfurt, was ich sehr gut fand, denn ich konnte vier Tage bei meinen Süßen bleiben, doch diese Tagen waren auch sehr schnell wieder rum. Ich machte mir mit Florian aus, dass ich zum letzten Konzert in Dresden meinen Fans von der erneuten Schwangerschaft erzählen werde. Natürlich hatte ich ein wenig Angst davor, doch ich war mir ziemlich sicher, dass sie es verstehen würden.
Es hieß wieder Abschied. Nochmal einen Monat ohne meine zwei Süßen. Etwas wehmütig verließ ich die Stadt und weiter ging es.
Aber irgendetwas war anders. Mein Team war seltsam, denn manchmal fehlte die Hälfte bei den Proben und immer wenn ich kam hörten sie abruppt auf zu reden. Wenn man sie drauf ansprach redeten sie nur drum rum, manchmal wurde Cale sogar ziemlich agressiv bei den ganzen Fragen.

Die Zeit verging schnell. Es war das letzte Konzert der ganzen Tour. Natürlich war ich froh, aber immerhin hieß es dann wieder Pause einlegen und wieder Mutter sein.
Ich bekam es etwas mit der Angst zu tun, nicht nur wegen dem Gedanken, dass ich meinen Fans alles erzählen musste, sondern auch wegen meiner Crew. Ich hatte das Gefühl, sie fühlten sich im Stich gelassen, immerhin waren viele auf mich angewiesen um einen Job zu haben.

Was am letzten Abend passierte brach mir das Herz...


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