Kapitel 58

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Die Nacht war wieder sehr unruhig. Ich war ständig wach, schaute zur Seite und beobachtete Flo beim schlafen. Er schnarchte auch noch. Manchmal hörte ich, wie Sophia im Schlaf quängelte, doch ich wollte nicht ständig zur ihr gehen.

Irgendwann schlief ich auch mal ein.

Doch immer wenn ich meine Augen schloss, kam der Albtraum.

Alles sah ich wieder vor mir: der Streit, das Auto, Sophia, wie sie mit einem Kuscheltier spielte. Der Knall, die Lichter, meine Tränen...

"Nein! Nein! Sophia! HILFE! NEEEIN" Ich setzte mich durchschwitzt auf und atmete ungleichmäßig. Sofort erhob sich auch Florian, nahm meinen Arm und schaute mich an: "Helene? Alles ok? HELENE!" ich war kurz total geschockt und antwortete nicht, wieder drang es durch mein Ohr: "HELENE? Soll ich einen Arzt rufen? Helene, beruhige dich, es war ein Traum!" Flo nahm meinen Kopf in seinen Arm und drückte mich fest an ihn. Lansam begann ich wieder mich zu beruhigen und atmete gleichmäßiger. Ein paar Tränen kullerten mir über die Wangen. Wir saßen mindestens 10 Minuten aneinander gekuschelt aufrecht im Bett, ohne etwas zu sagen.

Irgendwann drehte Flo meinen Kopf vorsichtig zu sich, damit er mich ansehen konnte, dabei machte er noch das Tischlämpchen an: "Gehts wieder? Alles gut?" Ich nickte entspannter. Doch dann fragte ich wieder völlig aufgelöst: "Was ist, wenn Schlimmeres passiert wäre? Ich habe unsere Tochter in Gefahr gebracht!" "Helene, beruhige dich", versuchte Flo mir gut zuzureden, "es ist nichts Schlimmes passiert und es war auch meine Schuld, hast du gehört?" "Ja!" Ich wartete kurz und sprach dann weiter: "Flo? Wer war diese Frau?" Ich wischte mir die Tränen weg. "Keine Ahnung, sie kam mir bekannt vor! Aber wir sollten darüber hinwegsehen! Es tut mir wirklich immer noch Leid, dass ich dir nicht vertraut habe!" Ich antwortete: "Ich weiß! Irgendwann bekommst du mein Vertrauen auch wieder, nur nicht gleich! Aber trotzdem wäre es mir wichtig zu wissen, wer sie war! Und auch so, wir hatten schon vorher viele Auseinandersetzungen!" "Ja Schatz", sagte er betrübt, "aber das ändert sich jetzt! Wir sprechen uns morgen nochmal richtig aus und dann suchen wir die Frau! Ich liebe dich!" Nach diesem Satz fielen mir langsam die Augen zu und ich schlief an Flo gelehnt ein....

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