Kapitel 122

232 15 1
                                    

...plötzlich rief jemand hinter uns: "Mama!!! Papa!!!". Ich drehte mich um und traute meinen Augen nicht. Unsere kleinen Sonnenscheine akem auf uns zu gerannt. Sofort breitete ich meine Arme und aus und nahm Felix hoch. Dasselbe tat Flo bei Sophia. Ich knuddelte kurz meinen kleinen Helden und dann nahm ich Sophia zu mir.
Die Beiden stellten sich vor uns und zeigten ein breites Grinsen.
Auf einmal tauchten hinter ihnen Flo's Eltern auf. Sie schoben alle Koffer und umarmten uns ebenfalls.
Verwirrt fragte Flo: " Wie kommt ihr her? Und warum? Und... Hä?". Ich stand genauso fassungslos da, fragte mich aber der über diese Überraschung. Die Eltern erklärten uns, dass sie den Urlaub extra eine Woche vor den Winterferien gelegt hatten, damit sie und die Kinder nachkommen konnten.
Ich musterte meine zwei Süßen und schaute Sophia in die Augen, dann fiel mir auf, dass ihr Gips am Arm ab war: "Hey, wo ist denn der Gips?".
Stolz zeigte sie mir ihren Arm und antwortete: " Der Doctor hat gesagt, dass alles wieder gut ist und dann war Oma mit mir hingegangen und die haben das weg gemacht! Es hat auch überhaupt nicht weh getan und ich habe nicht geweint!" Ich wuschelte ihr überglücklich durch die Haare und lobte sie für ihren Mut.
Kurz darauf fuhren wir alle gemeinsam ins Hotel. Wir gingen noch Essen, dann verabschiedeten wir ins von Flo's Eltern, die in einem anderen Hotel gebucht hatten.
Sophia wollte unbedingt noch an den Strand, aber Felix war schon sehr müde, deswegen ging Flo mit unserer Kleinen und wir blieben auf dem Zimmer.
Als ich Felix ins Bett gebracht hatte, legte ich mich auf die Couch und begann zu lesen, bis auf einmal jemand wie ein Geist vor mir stand. Ich hielt das Buch ein Stück runter und sah, wie Felix mit einem traurigen Gesicht vor mir stand: "Mama, ich habe ganz schlecht geträumt! Und ich habe euch vermisst.". Ich lächelte ihn etwas besorgt an und nahm ihn dann so in meinen Arm, dass er neben mir liegen konnte. Leise erzählte ich ihm eine Geschichte, während ich seinen Kopf streichelte.
Irgendwann schaute er mich mit müden Augen an: " Kannst du was singen Mama?". Ich sang ein Schlaflied und spürte nach einer Weile, wie sein Atem gleichmäßiger wurde und dann sah ich, dass seine Augen schon zu fielen. Als mein kleiner Held tief und fest schlief flüsterte ich müde vor mich hin: "Ich bin so stolz auf euch Zwei.", danach schlief auch ich ein.
Später merkte ich nur im Halbschlaf, wie jemand eine Decke über mich legte.

"Mami! Mami... Aufwachen." Sophia flüsterte mir ins Ohr. Verschlafen machte ich meine Augen auf und schaute mich verwirrt um. Ich lag noch auf dem Sofa und es war 7 Uhr am Morgen.
"Was ist meine kleine Prinzessin?" fragte ich müde. "Kann ich mit dir kuscheln? Ich kann nicht mehr schlafen." Jetzt kuschelte ich mit ihr, bis der Rest auch wach war und wir essen gehen konnten.

Danach ging es los - wir wollten in die Stadt fahren und am Nachmittag zum Strand gehen.
Wir gingen in ein paar Läden und die Kinder durften sich jeweils ein Kuscheltier aussuchen. Wir schauten und nochmal ein paar Sehenswürdigkeiten an und waren noch auf einem Spielplatz.
Irgendwann kamen wir an einer Schule vorbei, die ich durch den Dreh noch kannte. Diese wurde zum größten Teil von Waisenkindern besucht. Ich stellte mich an den Zaun und beobachtete die Kleinen auf der Hofpause, während Flo mit den Kindern etwas zu trinken holte.
Gerade als ich mich auf die Bank setzen wollte, sah ich einen kleinen Jungen nah an der Straße, der mit einem alten Ball spielte. Wie im Film ließ er ihn fallen, der Ball rollte auf die Straße und der Junge rannte hinterher. Schon beim Aufstehen sah ich ein Motorrad auf den Jungen zufahren.
Aus Reflex rannte ich los, riss das Kind an mich und wir landeten auf der harten Straße...

GeradeausWo Geschichten leben. Entdecke jetzt