„Du spinnst!" schrie Florian. So hatte ich ihn noch nie erlebt. Er sprang auf und sah Sophia wütend an. Tatsächlich dachte ich für einen Moment, dass er wirklich auf dumme Gedanken kommen würde. „Sag sowas nicht nochmal! Weißt du eigentlich wie schlecht es uns beiden geht, seit du hier bist? Deine Mutti ist am Ende, sie hatte mehrere Zusammenbrüche und jetzt kann alles wieder gut werden und du kommst uns so? Nein Sophia! Das hätte ich nicht von dir erwartet." Im Zimmer blieb alles still. Ich schaute beschämt unter mich, weil es mir peinlich war, dass Sophia von meinen Schwächeanfällen erfahren hatte. Gleichzeitig musste ich Florian zustimmen, wodurch mir aber auch meine Tochter sehr Leid tat.
„Tut mir leid..." erwiderte sie irgendwann monoton, so als würde sie es nicht interessieren. Florian schüttelte nur den Kopf und schob mich aus dem Zimmer heraus, als unsere Kleine plötzlich in Tränen ausbrach. Sie hörte überhaupt nicht mehr auf, weswegen wir wieder schnell zu ihr gingen und sie versuchten zu trösten. Dies gelang uns jedoch erst nach etlichen Minuten. „Es tut mir alles so Leid! Ich wollte das nicht sagen. Ich...ich habe...einfach nur...Angst..." Beschämt blickte das Mädchen unter sich. Ich konnte sie verstehen, weshalb ich liebevoll über ihren Kopf streichelte. „Mäuschen, wir haben ja auch Angst, aber du kennst uns doch! Wir sind eine Familie und schaffen alles zusammen!" Glücklicherweise nickte sie sofort.
Mir wurde anders, als ich daran dachte, dass bereits in zwei Tagen Silvester war. Felix musste ebenfalls so viel zurückstecken. Wir hatten ihn durch die Sorgen um Sophia völlig außer Acht gelassen und nun mussten wir uns zwischen einen von beiden entscheiden – zumindest in der Silversternacht.
„Schlaf dich erstmal aus..." Flos laute Stimme erklang im Raum „Und wenn etwas ist kannst du jederzeit nach uns rufen lassen. Wir müssen diese Nachricht alle erst mal verdauen!".
Widerwillig löste ich mich von meiner Tochter, um dann wieder auf mein Zimmer geschoben zu werden. „Ich muss hier raus!" sagte ich entschlossen, als ich wieder im Bett lag. Von der Gesamtsituation fühlte ich mich viel besser. Ich hatte kaum noch Luftprobleme und auch meine Schmerzen wurden geringer. „Ich glaube nicht, dass das geht!" sagte Florian zerknirscht, während er mir eine Haarsträhne hinter das Ohr strich. „Aber...Felix. Flo, er braucht uns jetzt genauso wie Sophia!" Auch mein Mann wusste, dass ich Recht hatte und wir um eine dringende Entlassung bitten mussten. Die Wände vom Krankenhaus schlossen mich ein. Sie gaben mir das Gefühl erdrückt zu werden.
Tatsächlich durfte ich schon am nächsten Morgen das Krankenhaus verlassen, auch wenn es nur für zwei Tage war, um Silvester teilweise zu Hause zu verbringen. Wir wollten zuerst bei Felix feiern und ihn dann gegen null Uhr mit zu Sophia nehmen. Was das für Ausnahme nimmt, wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht...//Was wird passieren? Nennt mir eure Ideen!
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Geradeaus
РазноеHelene gründet eine Familie, wodurch sie Höhen und Tiefen erlebt. Gemeinsam stehen sie alles durch!