Kapitel 131

248 13 3
                                    

...wurden wir von einem lauten Knall gestört. Vor Schreck klammerte ich mich fest an Flo, der streichelte mir liebevoll über den Kopf: „Schatz, ganz ruhig, wer weiß, was das war.".
Ich schaute ihn in seine wunderbaren braunen Augen, nickte und gab ihn dann einen langen Kuss.
Danach gingen wir weiter. Als wir um der Ecke waren, sahen wir auch, was der Knall war. Jemand hatte mitten auf dem Feldweg eine Panne mit dem Auto.
Flo zog mich zu den Personen und ich rief: „Entschuldigung, können wir Ihnen helfen?". Ein Mann kam zu uns und gerade als er anfangen wollte öffnete er weit seinen Mund und stotterte vor sich hin: „Emm... ja.... Em.... Hallo.". Ich musste lachen und erwiderte: „Was denn? Haben sie noch nie Florian Silbereisen und Helene Fischer gesehen?".
Er schüttelte peinlich berührt mit dem Kopf: „Nein, eben nicht." Dann stimmte er in unser Lachen ein. Flo ging mit ihm zur Motorhaube und half dem Mann.
Ich schaute mich ein wenig um, bis ich im angrenzenden Feld ein leises Wimmern hörte.
Ich drückte den Mais ein Stück weg und schaute zwischen einer kleinen Lücke durch.
Ein total niedliches Mädchen saß auf den Boden gekauert und weinte. „Hey Mäuschen, was ist denn mit dir?" fragte ich zuspruchsvoll. Sie schaute mich nur mit großen Augen an: „Helene...". Kurz wischte sie sich einige Tränen vom Gesicht und sprach weiter: „Das Auto von meinem Papa ist kaputt gegangen und ich wollte mir einen Maiskolben holen. Da bin ich hingefallen." Sie schaute zu ihren Ellenbogen und fing gleich wieder an zu weinen.
Vorsichtig half ich ihr auf und nahm sie auf den Arm: „Na komm, wir gehen mal zu deinem Papa. Wie heißt du denn und wie alt bist du?" – „Ich heiße Sarah und bin schon so alt!". Sie zeigte mir 4 Finger entgegen. Ich musste lachen und setzte sie in den offenen Kofferraum. Ihr Vati kam gleich angerannt: „Mensch Sarah, da bist du ja. Keine Angst wir haben das gleich wieder." Misstrauisch schaute er zu ihren Ellenbogen: „Och Schätzchen, warte ich..." – „Nein, nein" unterbrach ich ihn schnell „Ich mach das, keine Angst. Ich kann auch mehr als singen." Dabei musste ich lachen.
Sarahs Vater ging wieder zu Flo und sie arbeiteten am Auto.

Ich kramte aus dem Erste-Hilfe-Kasten ein großes Pflaster und legte es neben die Kleine. Dann kniete ich mich vor sie und nahm ihren Arm. Ich schaute mir die Wunder kurz an und klebte dann das Pflaster drauf. Sie starrte die ganze Zeit zu mir und irgendwann fragte sie zurückhaltend: „Weißt du wieder alles?".
>Na super, die Presse hat Wind davon bekommen.< Ich nickte wortlos: „Tut das weh?" fragte ich sie dann, während ich ihren Arm ein bisschen bewegte. Sarah nickte mich traurig an.

Ich machte ihr noch einen kleinen Verband drum und ging dann zum Vater: „Sarah geht es besser, aber Sie sollten vielleicht mit ihr zum Arzt gehen." Er nickte und ging zu seiner Tochter.
Flo legte kurz seine Arme um mich und flüsterte: „Das Auto ist auch wieder fit.".
„Wenn Sie möchten, kann ich Sie mitnehmen." rief der Mann uns zu. Ich schaute bettelnd zu Flo, weil ich keine Lust mehr hatte zu laufen und schon waren wir eingestiegen. Im Auto sagte mein Schatz nur noch: „Nehmen Sie es uns bitte nicht übel, aber wir würden gerne nicht direkt an unserem Haus raus gelassen werden. Lassen Sie uns an diesem Park raus. (Er zeigte auf das Navi) Sie wissen ja....". Der Mann nickte und fuhr los.

Ich saß hinten neben Sarah und sie fragte mich ein wenig über meinen Job als Sängerin aus und erzählte mir ganz stolz, dass sie schon auf 2 meiner Konzerte war.
Langsam merkte ich, wie meine Augen schwer wurden und ich hatte damit zu tun, dass ich nicht einschlafe. Irgendwann fragte ich Sarah leise: „Was habt ihr eigentlich hier gemacht?". Mit einen verzogenen Gesicht zeigte sie auf Blumen im Auto und sagte: „Wir wollten eigentlich Mama besuchen.".
Ich redete noch ein bisschen mit ihr und später war ich im Land der Träume.

Plötzlich hieß es aussteigen. Flo rüttelte sanft an mir: „Schatz, komm wir müssen aussteigen.". Verschlafen stieg ich aus dem Auto, wir bedankten und verabschiedeten uns noch und sahen dann das Auto wegfahren.
Ich lehnte mich müde an Flo und er versuchte mich zu ziehen, um endlich nach Hause zu kommen. Als er jedoch merkte, dass ich schon fast im Stehen einschlief, nahm er mich hoch und trug mich durch den ganzen Park.

Anscheinend war ich wirklich so fertig, dass ich in seinen Armen einschlief.

„Flo?" Ich zuckte kurz hoch und bemerkte, dass ich im Bett lag. Mein Liebling kam sofort zur Tür rein: „Na meine Süße, auch schon wach?... Es ist 16:00Uhr." Kurz war ich geschockt, aber immerhin war es ein anstrengender Vormittag.
Flo setzte sich neben mich aufs Bett und fühlte meine Stirn: „Liebling, ich glaube du hast ein bisschen Fieber. Die Kinder sind noch bei deinen Eltern. Ich soll anrufen, wenn wir sie holen. Die tolle Nachricht, dass du dich wieder erinnerst habe ich auch schon überbracht! Aber trotzdem würde ich mit dir lieber zum Arzt. Das war ziemlich viel für dich heute und er sollte auch über deine Genesung Bescheid wissen."
Ich verdrehte genervt die Augen: „Man Florian! Endlich kann ich mich wieder an die Kleinen erinnern und dann soll ich noch warten?". Er blieb standhaft und nickte nur, dann reichte er mir neue Kleidung, ich zog mich um und wir gingen, nachdem wir etwas gegessen hatten, zum Arzt ins Krankenhaus.
Dieser kam schon lächelnd auf uns zu, denn er erkannte sofort, dass es mir viel besser ging.

Nach den restlichen Untersuchungen wollte Flo noch etwas mit ihm besprechen. Ich wartete draußen, bis ich auf einmal sah, dass Sarah mit ihrem Vati zur Kinderstation ging.
Sie schrie wie am Spieß und der Vater musste sie förmlich herein schieben. Schnell stand ich auf und lief zu ihnen...

GeradeausWo Geschichten leben. Entdecke jetzt