Langsam ging ich auf Erika zu und nahm ihre Hand. "Mensch Schwesterchen, was machst du nur?" Ich schaute sie an, plötzlich öffnete sie vorsichtig ihre Augen und stammelte: "Helene?" Meine Sorge löste sich kurz in ein Lächeln: "Ja, ich bins! Wie geht es dir?" Sie zuckte mit den Schultern und hauchte verwirrt: "Warum bist du... nicht auf der Bühne?" Vorsichtig streichte ich ihr über den Kopf und antwortete: "Ich kann meine Schwester doch nicht einfach im Stich lassen! Der Arzt kommt sicherlich gleich, dann sehen wir, was mit dir ist!" Sie redete weiter: "Ja, aber du gehst erst auf die Bühne, deine Fans warten sicherlich!" Natürlich wusste ich das, aber ich machte mir große Sorgen um Erika. Als sie wieder ihr Augen schloss, saß ich noch eine Weile bei ihr, bis Uwe mit einem Arzt hereinkam. Er zerrte mich unsaft weg von Erika und nahm mich zur Seite: "Helene, das ist ja klar, dass du dir Sorgen machst, aber einfach von der Bühne rennen ist keine Lösung, los geh schnell wieder hoch!" Hin und hergerissen schaute ich zum Arzt, wie er Erika untersuchte und zur Tü. Als der nette junge Mann dann rief: "Frau Fischer, Sie können ruhig weiter machen, es ist nichts schlimmes", war ich beruhigter und beeilte mich wieder auf die Bühne zu kommen.
Ich versuchte es meinen Fans irgendwie zu erklären, dass es aus persönlichen Gründen war und machte dann weiter. Es wurde trotzdem noch ein tolles Konzert. Für einen Moment vergaß ich all die Probleme und fühlte mich wieder frei. Das Licht strahlte auf mein Gesicht, ich saß auf einen Hocker und sang wunderschöne Balladen. Die Fans jubelten nach "Atemlos" und baten um Zugaben. Dann ging das Licht aus und - schwups - war ich hinter der Bühne.
Schnell ging ich zur Garderobe, doch Erika war nicht mehr da. Aufgeregt lief ich zu Uwe: "Wo... wo ist Erika? Musste sie ins Krankenhaus? Wie geht es ihr?" Uwe versuchte mich zu beruhigen und sprach: "Helene, atme erstmal tief ein und aus. Erika geht es besser. Sie wurde ins Krankenhaus gebracht, aber nur für weitere Untersuchungen, wahrscheinlich darf sie morge wieder raus! Denk dran, du hast morgen noch einen Auftritt!" "Jaja", antwortete ich etwas genervt "Aber ich muss jetzt erstmal ins Krankenhaus!"
Schnell rannte ich zum Auto von Uwe, stieg wie gesteuert ein und merkte gar nicht, dass ich keinen Schlüssel hatte. Er eilte mir hinterher, wir tauschten die Plätze, dann fuhr er los.
Im Auto suchte ich total aufgelöst nach meinem Handy in der Tasche und rief dann sofort Flo an. *tut tut tut*
"Hallo Helenchen mein Schatz! Was gibts? Wie war dein Auftritt?"
"Gut, aber..." bevor ich weiter redete stockte ich kurz, weil ich nicht gleich losheulen wollte. Ich atmete tief ein "Erika war bei mir, oder ist, also sie ist.... naja und dann beim..."
Florian unterbrach mich "Helene, jetzt beruhige dich erstmal, du bist ja ganz aufgelöst, was ist mit Erika?"
Ich erklärte ihm alles, dann beschlossen wir, dass sie, wenn Erika wirklich gleich aus dem Krankenhaus kommt, noch eine Nacht bei mir im Hotel bleibt und dann mit mir nach Hause fliegt, nach dem letzten Auftritt und erstmal bei uns wohnt, bis sich die Situation mit ihrem Freund geklärt hat.
Nach dem Telefonat waren wir schon am Krankenhaus. Ich stürmte durch den Eingangsbereich, ab zum Untersuchungsraum, wo Erika war. Als ich gerade hinein wollte, hielt mich eine Schwester auf: "Es tut mir Leid, das geht jetzt nicht..."Am liebsten hätte ich laut losgeschrien.....
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Geradeaus
AcakHelene gründet eine Familie, wodurch sie Höhen und Tiefen erlebt. Gemeinsam stehen sie alles durch!