Kapitel 167

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Als sich plötzlich mein Körper ganz schwach anfühlte. Ich spürte wieder diese lästige Übelkeit in mir aufsteigen und rückte Flo so schnell es ging von mir. Er fiel dadurch fast vom Sofa und schaute mich nur verwirrt an, während ich versuchte so schnell es ging aufzustehen.
„Es tut mir leid." hauchte ich und sprintete zum Gästebad. Dort musste ich mich wieder übergeben, diesmal kam Flo nicht nach, weil er genau wusste, dass ich das nicht so gerne hatte. Er machte sich oft zu viele Sorgen – und ich wollte ihn nie belasten.

Nachdem sich mein Gefühl wieder verbessert hatte, taumelte ich ans Waschbecken und spritzte mir Wasser ins Gesicht. Irgendwie fühlte ich mich schwach und spürte, wie sich der Boden unter mir zu drehen begann. Schnell setzte ich mich auf den Boden, um nicht in irgendeine unangenehme Situation zu geraten.
Als sich das schwache Gefühl noch immer nicht gelegt hatte, machte ich von unten die Tür auf und rief so laut es ging nach meinem Schatz.
Der kam natürlich sofort ins Bad gestürmt und musterte mich mit seinem typischen, kritischen Blick. Ich lächelte ihn an und stammelte: „Ich fühle mich total schwach... Kannst du mich ins Wohnzimmer bringen?" Ganz vorsichtig legte Florian seine Hände unter meine Arme, damit er mich richtig stützen konnte.
Irgendwie schleppte er mich aufs Sofa und deckte mich dann mit unserer kuscheligen Decke zu. „Ich hol dir mal einen Tee." Liebevoll strich er mir eine Haarsträhne von der Stirn und ich bemerkte, wie meine Augen immer schwerer wurden.
Nur im Unterbewusstsein nahm ich war, dass mein Schatz die Tasse auf dem Tisch abstellte und sich dann neben mich legte.

Durch ein langes Vibrieren wurde ich aus meinem Traumland gerissen. Verwirrt schaute ich mich um und musste grinsend feststellen, dass ich mittlerweile mehr auf, als neben Flo lag. Erst kurze Zeit später fiel mir auf, dass es mein Handy war, was da vibrierte. Es lag auf dem Sofa und sofort nahm ich ab, denn es war die Nummer meiner Mutter.
„Ja?" – „Hallo Kindchen, wir waren gerade noch in der Schokoladenfabrik, weil dort heute großes Weihnachtsfest war. Wollt ihr doch noch zum Eislaufen kommen? Geht es dir besser?" Kurz überlegte ich und musterte meinen Schatz. Mir ging es wieder richtig gut – das Essen war raus und mein Körper fühlte sich erleichtert.
„Ja klar..." sagte ich leise und rüttelte vorsichtig an Flori, der langsam und verschlafen seine Augen aufschlug. Schnell verabschiedete ich mich und sprang auf: „Komm Schatz, wir gehen doch noch Eislaufen." – „Hä, aber...?" Ihm ging es anscheinend zu schnell und trotzdem setzte er sich in Bewegung. Immer wenn Florian verschlafen war, konnte er sich wie ein Kleinkind benehmen und checkte nichts – immer wieder aufs Neue total süß.

Obwohl es schon stockdunkel war, war es gerade mal 17:00Uhr. „Geht's dir denn wirklich besser Liebling?" fragte Florian aufmerksam, während er mir kurz vor der Ausgangstür seine Arme um meine Hüfte legte und mich somit zurückhielt zum Auto zu laufen.
Ich drehte mich, damit ich genau in seine wunderschönen, braunen Augen blicken konnte. „Na klar, sonst würde ich nicht gehen..." Mit einem Kuss machte er mich sprachlos. Langsam rutschte seine Hand hoch zum Reisverschluss meiner Jacke, die er mir gleich darauf ausziehen wollte, aber ich hielt seine Hand fest: „So nicht mein Liebster. Ich habe es meiner Mutter versprochen und die Kids freuen sich doch auch – es ist Weihnachten."
Natürlich war er etwas enttäuscht, aber er wollte letztendlich auch etwas mit der ganzen Familie machen und deswegen ließ er von mir ab und gemeinsam fuhren wir so schnell es ging zum Eislaufen.

„Da seid ihr ja endlich..." meckerte Felix ungeduldig und zog uns gleich zur Kasse, um den Eintritt zu bezahlen. Als alles geregelt war und jeder Schlittschuhe anhatten – außer meine Eltern, die wollten dann doch nur zuschauen – konnte es losgehen.

Obwohl die Eisfläche relativ voll war, hatten wir viel Spaß. Flori und ich liefen durchgängig Hand in Hand und die Kinder machten ständig Wettrennen. Ich war einfach überglücklich und zufrieden. Total in Gedanken versunken drückte ich Flos Hand immer fester, doch plötzlich fühlte ich nur noch einen Ruck, taumelte herum und fiel auf die Eisfläche. Gleich auf mich drauf folgte mein Schatz und nun lagen wir da – keine Ahnung ob Schmerz zu spüren war, jedenfalls bekamen wir einen richtig lauten Lachanfall, was die gesamte Aufmerksamkeit auf uns zog...



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