Geradeaus

Kapitel 136

Ich wurde zurückhaltend angetippt. „Entschuldigen Sie.... Frau Fischer?" Ein grelles Licht leuchtete in meinen Augen. Als ich sie öffnete, hielt mir jemand eine Taschenlampe gegen das Gesicht. Ich schaute mich um.
„Oh nein, wir sind noch auf dem Boot." Der Mann vor mir nickte. Vorsichtig drehte ich mich zu Flo, der an mir lehnte und fest schlief. Schnell rüttelte ich an ihm: „Flo, wach werden! Wir sind eingeschlafen." Dan wendete ich mich wieder zu dem Mann: „Es tut uns unendlich leid. Wie später ist es denn?" – „Es ist 4 Uhr, aber machen Sie sich keine Sorgen. So hohen Besuch hat man nicht alle Tage, aber jetzt würde ich Sie bitte zu gehen, denn das ist meine letzte Runde.".
Ich lächelte ihn verlegen an und Flo und ich gingen. Auf dem Weg drehte sich mein Schatz nochmal kurz um und rief: „Aber die Presse muss es nicht unbedingt wissen." Der Mann winkte nur und dann stiegen wir ins Auto und fuhren zum Haus von Flo's Eltern.

Wieder ganz leise gingen wir ins Haus, zogen uns um und fielen ins Bett. Sofort schlief ich seelenruhig ein – und Flo auch.

Doch mein Schlaf sollte nicht lange andauern. „Ey Mutti." Flüsterte Sophia mir ins Ohr „Denkst du ich darf unten Fern sehen? Ich möchte Oma und Opa nicht wecken.".
Verschlafen starrte ich auf die Uhr: „Sophia, es ist 7 Uhr, spinnst du?" – „Och Mutti, ich kann nicht mehr schlafen. Felix nervt, der knirscht im Schlaf mit den Zähnen und es kommt doch gleich How I met your mother." – „ Du weißt genau, dass du sowas nicht gucken sollst!" Genervt verdrehte sie ihre Augen: „Bitte.".
Müde zog ich mir ein Kissen über den Kopf und nuschelte: „Mach was du willst, aber lass mich schlafen."

Freudig ging Sophia aus dem Zimmer und ich hörte, wie sie die Treppe entlang schlich.
Toll – jetzt war ich wach. Ich blieb noch kurz liegen und versuchte wieder einzuschlafen, was mir trotz meiner großen Müdigkeit nicht gelang.

Flo schnarchte zusätzlich noch neben mir, also zog ich mir meine Wuschelsocken an und ging ebenfalls ins Wohnzimmer. Sophia sah mich glücklich an und klopfte mit der Hand auf die leere Couchseite.
Ich setzte mich neben sie und streckte meine Arme aus: „Komm mal her Kleine." Sie lehnte sich an mich und wir kuschelten ein bisschen. Dabei schaltete Sophia ein wenig im Fernsehen herum, bis sie beim Morgenmagazin stecken blieb: „Schau mal, da bist du mit Papa!". Es war ein Bericht über den Auftritt von uns Beiden. Ganz groß wurde Werbung für meine nächste Tournee gemacht und ich fühlte, wie Sophia etwas trauriger wurde.
Ich schaute ihr in die Augen: „Findest du es nicht gut, dass ich eine Tournee mache?". Sie zuckte mit den Schultern: „Naja. Ich habe gesehen, wie sehr du die Bühne liebst. Deine Augen strahlen einfach und es war auch die richtige Entscheidung. Ich finde es halt nur blöd, dass du dann lange nicht da bist.".
Ich streichelte ihr sanft über den Kopf: „Ach Mäuschen wir schaffen das schon. Außerdem gibt es noch eine große Überraschung für dich, aber erst später."

Plötzlich sprang sie auf und hüpfte durch den Raum: „Ich möchte es jetzt wissen, bitte." – „Haha, neee... das hast du eindeutig von mir!".
Mehr sagte ich nicht dazu, während ich schon in die Küche flüchtete und begann Frühstück zu machen.
Gegen 9:00Uhr kamen alle Anderen angetrottet und wir aßen gemeinsam als große Familie. Eigentlich wollten wir heute mit Flo's Eltern gemeinsam etwas unternehmen, aber das Wetter spielte nicht mit. Es war zwar warm, aber es schüttete wie aus Kannen, also machten wir uns einen schönen Tag im Haus.

Wir spielten ein paar Gesellschaftsspiele und nach dem Mittagessen schauten wir DVD's, der Großteil war von Flo als Kind, denn ständig wollten unsere zwei Süßen uns als Kinder sehen und durch seine frühen Auftritte, hatten seine Eltern viele Videos von ihm.
Es war immer wieder schön anzuschauen.
Ich lag gemeinsam mit meinem Schatz auf dem Sofa und legte meinen Kopf auf seinen Schoß. Ein Lachen drang noch durch mein Ohr, aber nur sehr verschwommen und irgendwann fielen auch meine Augen zu...