Geradeaus

Kapitel 57

Nach einer Weile spürte ich, wie sehr ich Flos Umarmungen vermisste. Ich wollte ihn einfach nur noch spüren, umarmen, küssen, ihn bei mir haben. Ganz plötzlich war mir der ganze Streit egal! Schon die letzten drei Tage ohne ihn waren der Horror, doch ich wusste nicht, wie er es sieht. Anscheinend war er jetzt im Gästezimmer. Es war mitlerweile schon später Nachmittag. Ich stand vorsichtig auf und ging zur Tür. Schnell lief ich noch ins Zimmer zu Sophia, sie schlief, war ganz fertig vom den letzten Tagen.

Dann ging ich runtern zum Gästezimmer und legte entschlossen meine Hand auf die Klinke. Doch bevor ich sie runterdrückte, zuckte ich zurück. Mir schossen tausend Gedanken durch den Kopf. Liebt er mich wirklich noch? Kommt das Vertrauen wieder? Welche Frau hat ihm das eigentlich erzählt?

Ich drehte mich wieder weg und wollte zurück ins Schlafzimmer. Als ich an der Treppe ankam, stieg Flo sie gerade runter.

Unsere Blicke trafen sich, er kam auf mich zu und ich fragte ihn verwundert: "Warst du oben?" Er antwortete zurückhaltend: " Ja Helene, ich wollte mit dir reden, ich vermisse dich, deine Umarmungen, dein Näh...." bevor er weiter sprechen konnte schmiss ich mich in seine Arme und fing an zu weinen. Auch er schien gerührt und für einen kurzen Moment war alles leise.

Wir hielten uns nur im Arm - sein Geruch, das Gefühl ihn endlich bei mir zu haben - wunderschön! Ich wollte ihn gar nicht mehr loslassen. Plötzlich hob er mich hoch, stieg die Treppen wieder hinauf und legte mich aufs Bett. Langsam begann er mir mein T-shirt auszuziehen. Dabei alberten wir rum. Er kitzelte mich durch, auf einmal schrie ich: "Aua! Meine Hand, nicht so stürmisch." Gerade als auch ich ihm sein Shirt ausziehen wollte, klingelte es an der Tür.

Schnell zog ich mir etwas über und rannte herunter.

Uwe stand davor und grinste: "Na, gut erholt?" Dabei deutete er auf meine Hose und das Oberteil. Es war das Schlafanzugoberteil von Flo und meine Hose war noch offen. Ich wurde rot und lächelte verlegen.

"Was ist Uwe?" fragte ich. "Ich wollte nochmal fragen, ob was war, weil du doch so komisch warst, als ich dich auf Florian angesprochen habe! Aber das hat sich erledigt. Es ging ein Gerücht rum, dass ein Fotograf gesehen hat, wie ihr euch gestritten habt!" Ich überlegte kurz, ob ich es ihm erzähle, schüttelt dann aber abweisend mit dem Kopf. Auch Flo kam runter und griff um meine Taille "Nein, nein, bei uns ist alles in bester Ordnung!" "Dann ist ja alles gut", sagte Uwe und stieg wieder ins Auto.

Gerade als wir dort weitermachen wollten, wo wir aufgehört haben, fing Sophia an zu weinen. Ich ging zu ihr, nahm sie aus dem Bettchen und spielte kurz mit ihr. Flo machte derweile das Abendessen, dann ging ich runter.

Sophia saß in ihrem Hochstuhl und aß wenig. "Sie ist immer noch aufgewühlt", sagte ich besorgt. Flo versuchte mich aufzumuntern: "Das ist doch völlig normal, die Kleine braucht auch ihre Zeit." Er streichelte sanft ihre Wange.

Danach machten wir uns alle fertig uns gingen ins Bett. Ich war immer noch ziemlich müde...