Kapitel 168

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Gefühlt alle Menschen starrten uns an und es dauerte nicht lange, als es aus verschiedenen Ecken kam: „Helene Fischer... Florian Silbereisen... oh mein Gott!"
Flo drückte fest meine Hand, aber weglaufen machte nun auch keinen Sinn mehr. Also wurde das ein sehr, sehr, sehr großes Familienfest – mit Menschen, die wir nicht kannten, die aber alles über uns wussten. Eigentlich beeindruckte mich das ja jedes Mal, aber an Weihnachten hatte ich wirklich keine Lust auf so eine Massenansammlung.
So schnell es ging versuchten wir die meisten Wünsche zu erfüllen, damit wir dann – leider früher als geplant – die Eishalle verlassen konnten, sofort auf den Weg nach Hause.

Sophia und Felix waren ein bisschen sauer, wusste aber genau, wie schwer das für uns war.
Zu Hause hatten wir trotzdem noch jede Menge Spaß und erst spät am Abend gingen dann auch meine Eltern wieder nach Hause.

Auf einen Schlag war es viel ruhiger im Haus – nur der Kamin war an, die Kids lagen schon in ihren Betten – es gab also nur noch Florian und mich. Wir nahmen eine sehr bequeme Position auf dem Sofa ein und genossen unsere Zweisamkeit – am liebsten würde ich das jeden Tag machen.
Richtig zärtlich strich er mir eine Haarsträhne hinter das Ohr und blickte mir tief in die Augen. Nach einem sanften Kuss flüsterte er: „Danke für das tolle Weihnachtsfest mein Liebling. Ich liebe euch einfach alle so unbeschreiblich doll!"

Immer wieder entzückte mich Flo mit solchen heimlichen Liebeserklärungen. Ihm fiel immer etwas Neues ein und auch die Art, wo und wann er es mir sagte, passte jedes Mal. Nun legte auch ich meine Hand auf seine Wange, schenkte ihm ein herzliches Lächeln und wisperte: „Ich dich auch... ich EUCH auch!"
Auch mein Schatz wusste genau, wie dankbar ich für meine ganze Familie bin. Weihnachten war einfach das Symbol der Liebe in unserer Familie, denn durch unseren Job war es leider nicht immer und oft möglich so viel gemeinsame Zeit zu verbringen. Genau das war der Grund, warum ich die Weihnachtszeit über alles liebte – und nun war sie schon fast wieder herum.

„Sag mal Schatz?" fragte ich nach einer Weile, die wir einfach nur da lagen – das Feuer im Kamin beobachtend. Flori konnte sich schon denken, dass jetzt irgendeine, eigentlich unpassende, Frage kam: „Was machen wir morgen?" Er verdrehte seine Augen: „Wie wäre es mit Nichts tun?" – „Aber das ist sooooo langweilig." maulte ich gespielt herum und lenkte die Gedanken auch auf unsere Kinder: „Wir müssen denen doch im Ferien etwas bieten, oder nicht?"
Flo lachte und gab mir einen leichten Klaps auf den Po, was keine gute Idee war, weil ich seinen Arm in „Gefangenschaft" nahm. Man konnte richtig erkennen, wie sehr er sich anstrengte etwas Schönes für den nächsten Tag zu finden.

Plötzlich rieb er sich die Nase, schmunzelte und schippte – wie bei „Wicki und die starken Männer." „Ich habs!" rief er dabei, was mich noch mehr zum Lachen brachte: „Wir können Rodeln gehen. Und danach gibt es einen gemütlichen Kuschelnachmittag, mit heißer Schokolade und Allem drum und dran."

Auch wenn es nicht gerade sehr nach Action klang, gefiel mir dieser Vorschlag. Zufrieden schlug ich meine Augen zu und schon bald darauf schlief ich, fest in Flos Armen verschlossen, ein...


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