Kapitel 117

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Als ich am nächsten Tag aufwachte, war es noch sehr früh. Langsam und leise befreite ich mich aus den Armen von Flo, stand auf und zog mich an. Danach legte ich einige Sachen von Florian heraus, damit er sich gleich umziehen konnte, denn wir hatten nicht viel Zeit.
"Schatz, aufstehen." Ich gab meinem Liebling einen zärtlichen Kuss, um ihn zu wecken. Aus dem Schlaf heraus zog er mich an sich und murmelte etwas vor sich hin. Leise flüsterte ich "Flo, aufwachen. Wir müssen uns beeilen!"
Er schlug die Augen auf, gab mir einen Kuss und stotterte verschlafen: "Wir sind im Urlaub. Warum beeilen?" "Ich habe eine Überraschung für dich!!!" jubelte ich wie ein kleines Kind.
Schnell machte sich Flo fertig, wir gingen frühstücken und dann setzten wir uns in den Bus.
Die ganze Fahrt über sagte ich nichts über die Überraschung, bis wir an einen Berg ankamen.
"Wow Lene, das sieht wunderschön aus." Ich nickte, nahm seine Hand und führte ihn weiter, bis an ein kleines Haus, von dem aus man mit einem Sessellift nach oben fahren konnte: "Schatz, da oben ist ein toller See, mit einer wunderschönen Aussicht, einem Wasserfall und jetzt kommen wir zu deiner Überraschung: Dort kannst du wunderbar an einer Übungsbahn Wasser-Ski fahren. Das wolltest du doch schon seit Ewigkeiten nochmal machen!" Ich lächelte ihn aufgeregt an und freute mich auf seine Reaktion: "Wirklich? Wie toll! Danke mein Engel! Du bist die Beste. Aber woher kennst du diesen Ort?" "Als ich hier gedreht habe, durfte ich mir ihn als Geheimtipp ansehen! Und jetzt los!"
Gerade als ich geradewegs zum Sessellift laufen wollte, hielt Flo meine Hand und zog mich nah an sich heran: "Mäuschen? Du weißt dass du Sessellifte nicht ausstehen kannst."
Mein Kopf senkte sich zu Boden, ich nickte, erwiderte aber: "Du tust immer so viel für mich, da kann ich doch mal eine Fahrt mit diesem Ding überstehen! Die paar Minuten!"
Flo wusste genau, dass ich Angst vor solchen Sesselliften hatte, aber für ihn würde ich alles tun.
Also nahm ich seine Hand und wir setzten uns in den Lift.
Langsam bekam ich es doch etwas mit der Angst zu tun, deswegen drückte ich Flo's Hand immer fester. Plötzlich ratterte es und der Sessel war in der Luft. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen, doch Flo bemerkte alles. Er legte seinen Arm um mich, drückte mich an sich und strich über meinen Kopf. Nebenbei erzählte er mir irgendetwas, was mich wirklich sehr beruhigte. Ich schloss meine Augen und gab mich seiner Geschichte hin. Irgendwann hieß es dann: "Und jetzt steigen wir aus!".
Es war vorbei, zumindest die erste Fahrt.
Wir standen auf einen wunderschönen Berg, vor einem riesigen See, mit tollem Ausblick und Wasserfall.
Die Zeit ließ es zu, dass wir uns noch ein wenig um schauten, bis Flo dann an der Reihe war.
Ich hatte zwei Stunden für ihn gebucht und die waren es auch wert. Ich beobachtete alles genau und konnte mir natürlich ein Lachen nicht verkneifen, wenn mein Schatz ins Wasser fiel.
Später kam er völlig erschöpft, aber überglücklich aus dem Wasser und umarmte mich, so klitschnass wie er war.
Schnell zog er sich um und dann wanderten wir noch zum Wasserfall.
Er bliebt davor stehen und schaute mir tief in die Augen.
Eine angenehme Stille entstand, bis er seine Hand auf meine Wange legte und sagte: " Wenn du nicht schon meine Frau wärst, würde ich dich jetzt fragen, ob du es werden möchtest."...

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