Kapitel 74

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Langsam machte ich die Tür auf und schaute verwirrt ins Haus. Alles war dunkel und als ich das Licht anschalten wollte, funktionierte nichts. >Na super< dachte ich mir >jetzt ist auch noch Stromausfall<.

Etwas genervt rief ich: "Sophia? Flooo? Ist Stromausfall?" Als ich keine Antwort bekam rief ich nochmal: "Hallo ist hier überhaupt noch jemand da?" Und wieder keine Antwort.
Natürlich bekam ich etwas Angst. Vorsichtig ging ich etwas weiter, erst ins Wohnzimmer, dann in die Küche und dann ins Kinderzimme, aber nirgendwo war jemand und das Licht funktionierte wirklich nicht. Gerade als ich mein Handy aus der Tasche zog, hielt mir jemand eine Hand vor das Gesicht und machte mir etwas um die Augen. Erschrocken schrie ich auf und zappelte hin und her: "Lassen Sie mich los, sofort!" Doch als Entgegnung hörte ich nur ein Lachen.
Natürlich erkannte ichd as Lachen. Es war Flo >Was hat er denn jetzt schon wieder vor?< dachte ich mir. Ich bemerkte, wie er mich eine Weile durch das Haus führte und dabei keinen Mucks von sich gab. Plötzlich schrie er auf: "Wah, Vorsicht Stufe!" Doch da lag ich schon in seinen Armen. Ein Glück konnte er mich rechtzeitig auffangen.  Letztendlich nahm er mich ganz hoch und trug mich den restlichen Weg. Ich genoss den Augenblick und wollte ihn auch nicht durch nervige Fragen unterbrechen.
Doch auf einmal blieben wir stehen. Flo flüsterte in mein Ohr: "Warte Schatz, gib mir 10 Sekunden!" Ich wartete gespannt an der Stelle, wo wir stehen geblieben waren.
Vorsichtig nahm er mir von hinten die Augenbinde ab. Meine Augen wurden ganz groß. Vor mir stand ein Tisch mit zwei großen Kerzen, wunderschön gedeckt, mit viel Obst und einem Schokofondue - so wie ich es liebe! Drum rum lagen Rosenblätter und Luftballons.

Überglücklich fiel ich Flo um den Hals und rief: "Danke Schatz, ich liebe dich so sehr!" Er bat mich zu Tischen und wir begannen zu essen. Irgendwann fiel mir auf, dass Sophia gar nicht da war und ich fragte: "Aber unsere Kleine ist schon in Sicherheit?" Er nickte mit einem Lachen und antwortete: "Keine Angst mein Schatz, mach dir keine Sorgen, sie ist bei meinen Eltern, die sind doch gerade hier in der Stadt!"
Wir genossen das wunderbare Essen. Als wir fertig waren deutete Flo auf eine Decke unter unseren Baum. Wir legten uns auf die dort platzierten Kissen und kuschelten vergnügt.

Es war ein wunderschönes Gefühl so nah bei ihm zu sein und den Stress von der Probe hatte ich schon wieder total vergessen. Doch gerade als ich ihm sein Oberteil ausziehen wollte, schlug er mir sanft das Kissen vors Gesicht und sprach: "Du wartest hier, ich muss etwas holen! Behalte das Kissen vorm Gesicht, du darfst es noch nicht sehen! Und wehe du nimmst es weg!" Dann stand er schnell auf und lief davon.

Nach 10 Minuten linste ich hinter dem Kissen hervor, weil Florian schon ziemlich lange weg war. Doch gerade als ich mit einem Auge die Umwelt sehen konnte hörte ich seine Stimme: "Ich wusste, dass du irgendwann neugierig wirst! Kissen sofort wieder vors Gesicht!" Ich lachte laut und tat, was er mir befohlen hatte!

Dann dauerte es nicht mehr lange, ich durfte das Kissen wegnehmen und traute meinen Augen nicht. Es war ein wunderschönes Geschenk, womit ich nie gerechnet hatte, was da vor mir stand...

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