Mein Atem stockte kurz und mein Mund öffnete sich leicht. Ich starrte vor mir hin, bis eine Hand vor meinem Gesicht wedelte "Frau Fischer? Wus... Wussten sie etwa nichts von ihrem Kind?" Wie in Trance schüttelte ich den Kopf. Was sollte ich davon halten? Gerade war ich wieder mittendrin, meine Tournee, die Auftritte, Sophia im Kindergarten... Wie sollte ich es Flo erklären? Und Uwe? Und allen anderen? Ich wusste selbst nicht, was ich davon halten sollte! Vorsichtig stand ich auf, zog mich wieder ordentlich an und sagte: "Ich muss kurz raus!" Dann verließ ich wie ein Roboter den Raum.
Von hinten hörte ich noch Uwe rufen: "Helene, bleib stehen!" Doch ich ging zielstrebig Richtung Ausgang - frische Luft, allein sein, alles sacken lassen.
Irgendwann spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich zuckte zusammen und drehte mich um. Cale stand vor mir. Er hatte eine Stützbandage um die Hand und schaute mich an, ohne etwas zu sagen. Auch ich guckte in seine Augen und urplötzlich lies ich mich in seinen Armen fallen und fing an zu weinen. Ich glaube er hatte mich noch nie so richtig weinen sehen und einige Zeit später fing er sogar an ein paar Tränen zu verdücken. Ich drückte ihn etwas von mir und fragte: "Cale, was ist los mit dir? Warum bist du so seltsam!" Das Einzige was er sagte war: "Meine Mutter ist gestorben!" Danach war Ruhe.Wir hatten uns wieder beruhigt und gingen dann zu Uwe. Er fuhr uns beide nach Hause, ich sagte ihm noch nichts. Als wir mit dem Auto vorm Haus standen, stieg ich langsam aus und berührte automatisch meinen Bauch. Danach verabschiedeten wir uns und ich betrat den Flur.
Flo stand mit Sophia auf dem Arm vor mir und kam auf mich zu, um mir einen Kuss zu geben, doch ich drückte ich langsam von mir weg und drehte mich zu Garderobe...

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Geradeaus
AléatoireHelene gründet eine Familie, wodurch sie Höhen und Tiefen erlebt. Gemeinsam stehen sie alles durch!