Kapitel 87

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-----Zeitsprung: 4 Jahre später-----

Wenn man Kinder hat, bemerkt man erstmal richtig wie schnell die Zeit vergeht. Sophia ist mittlerweile 6 Jahre alt und Felix 4. Sie sind wirklich das genaue Gegenteil von den anderen. Sophia ist sehr aufgeweckt, neugierig und wild. Felix hingegen ist eher ruhig, aber sehr wissensdurstig. Er möchte immer alles wissen und ist für sein Alter auch wirklich begabt. Sophia eifert da eher uns nach. Sie spielt seit sie 3 ist Geige und liebt die Bühne. Manchmal ist sie bei Proben dabei und testet immer alles aus. Felix möchte später mal Entdecker oder Erforscher werden. Die Beiden sind unser Ein und Alles.
Nach der Geburt von Felix machte ich nur ein halbes Jahr Pause, danach ging es mit vereinzelten Auftritten los und letztendlich gab es ein neues Album. Vor ein paar Monaten ist jedoch noch ein weiteres Album erschienen und nun steht eine Tournee vor mir.
Meine Fans sind die ganze Zeit treu geblieben, trotz der langen Pausen und das wusste ich zu schätzen. Genauso ist es bei Florian.
Ein bisschen Wehmut steckte schon am letzten Abend bei uns. Flo lag neben mir auf dem Bett und streichelte mein Gesicht. Ich schaute ihn traurig an: „Das ist unser letzter Abend. Ich werde euch alle so vermissen!" Er nickte und entgegnete: „Wir dich auch, aber das wird schon! Denk einfach an die Bühne dann geht es dir besser!" Dabei zwinkerte er mich an. „Schade, dass ihr nicht zum Konzert kommen könnt, obwohl es in Frankfurt ist! Aber egal..."
Flo stoppte mein Gerede indem er mir einen leidenschaftlichen Kuss gab. Er ließ nicht mehr von mir ab und begann mir meine Schlafanzughose auszuziehen. Ich lächelte und drehte meinen Kopf weg „Schatz, wir haben schon zwei Kinder! Und außerdem..." gähnend unterbrach ich den Satz „... bin ich zieeeeemmmliiiich müüüüüüde!"
Natürlich wollte ich ihn nur ärgern und stellte mich schlafend. Leider durchschaute er mich und zog mir auch noch mein Oberteil aus. Ich konnte nicht anders und machte dasselbe bei ihm. Sanft küsste Flo meinen Nacken und ich strich mit meinem Finger über seinen Bauch, doch plötzlich knarrte unsere Tür. Ruckartig deckten wir uns zu, ich versuchte schnell mein Zeug wieder anzuziehen und schaute zur Tür. Felix stand im Rahmen, er schluchzte: „Ich habe ganz schlecht geträumt, weil du ja morgen nicht mehr da bist!" Ich ging zu ihm, nahm ihn auf meinen Arm und antwortete: „Och nein mein Schatz! Komm, wir gehen kurz in die Küche und machen dir einen Kakao – das beruhigte unsere Kleinen immer, wenn sie nicht schlafen konnten. Somit scheffelte ich Zeit und Flo konnte sich wieder anziehen. Er grinste mich nur an.
Als sich Felix wieder beruhigt hatte, schlief er zwischen mir und Flo ein. Es war schon 24:00Uhr. Gerade als mir auch die Augen zufielen stand auch noch Sophia in der Tür. Sie lächelte uns an, Flo hob die Bettdecke hoch und Sophia kroch zu uns. Sie drückte sich an mich und flüsterte: „Ich hab dich lieb Mama. Ich werde dich vermissen." Ich küsste sie auf die Stirn und gemeinsam schliefen wir alle ein.

Der nächste Morgen begann stressig. Ich war viel zu spät dran, Uwe stand schon vor der Haustür. Also machte ich mich auf den Weg. Am Abend ging es gleich von Frankfurt nach Leipzig, deswegen konnte ich meine Familie nicht nochmal sehen.

Ich war den Tränen nahe bei der Verabschiedung, aber trotzdem freute ich mich auf die Tournee...

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