Geradeaus

Kapitel78

----Zeitsprung: 1 Woche später----

Es war soweit - es war der erste Tag meiner Stadiontournee. Mein Wecker klingelte 3:00Uhr am Morgen.
Sogar Flo stand mit auf, um mich zu verabschieden. Müde schleppte ich mich ins Bad und machte mich ein bisschen zurecht, danach weckte ich meinen Engel und nahm sie auf den Arm. Auf der einen Seite freute ich mich total auf die Tournee, aber natürlich war der Trennungsschmerz auch ziemlich groß. Ich drückte Sophia so fest es ging an mich und auch sie merkte wahrscheinlich, dass ihre Mutti einige Zeit nicht da sein wird, denn sie war total durcheinander und fing beim Abschied an zu weinen. Flo nahm sie mir ab und drückte mir einen langen, zärtlichen Kuss auf den Mund.
Plötzlich klingelte es an der Tür - es war Uwe, jetzt ging es los. Ich umarmte Florian und Sophia noch einmal richtig doll und stieg dann ins Auto.
Auf der Fahrt habe ich fast die ganze Zeit im Halbschlaf verbracht und an meine zwei Liebsten gedacht. Auf einmal rüttelte jemand an mir: "Helene, aussteigen wir sind da!"
Schnell zog ich mir eine Mütze über und machte die Jacke bis oben hin zu, damit mich die Menschen vorm Hotel nicht sofort erkannten.
Ich war vor drei Tagen schon zwei Tage in Rostock, um zu proben, doch dann wollte ich unbedingt noch einmal nach Hause.

Die letzten Soundchecks verliefen richtig gut und es war nur noch eine Sache von 2 Stunden, dann stand ich vor 40.000 Menschen. Ich betrat den Hintereingang der Bühne mit gemischten Gefühlen - alles war dabei Freude, Glück, Aufregung und auch ein bisschen Angst.
Serena schminkte noch die letzten Details, ich wünschte allen Glück und sie mir ebenfalls, danach zog ich mich noch kurz zurück.
Es ging los, die letzte Anmoderation von Aljosha erklang in meinem Ohr, ich stand auf meiner Startposition - nun dauerte es nicht mehr lange. Cale fasste mir noch kurz unter der Bühne auf die Schulte und nickte mir zu. Ich hörte Schreie und freudige Menschen, wie sie alle den Countdown herunterzählten. Mein Herz schlug immer schneller und automatisch kam ein breites Lächeln über meine Lippen. Die ersten Töne erklangen, draußen hörte man nur Zurufe "Helene, Helene, Helene!". Ich fühlte mich sichtlich wohl, noch kurz strich ich sanft über meinen Bauch und schwups - stand ich auf den Brettern, die die Welt bedeuten!
Mein Körper füllte sich durch endloses Jubeln in den Zuschauern mit Energie - los ging die Party. "Komm dreh' die Musik ganz laut, Ich reiß' die Fenster auf..." fing ich an zu singen, dann kam der Refrain. "Das ist unser Tag..." schon jetzt bebte das Stadion, ich wurde überrumpelt, von 40.000 Menschen, die mir den Refrain entgegensangen.
Ich bekam richtige Gänsehaut und je mehr Lieder ich gesungen habe, desto lauter, größer und besser wurde die Stimmung.
Dann kam wieder ein ruhiger Moment. "So kann das Leben sein" und "Everything I do, I do it for you" ertönten über die Lautsprecher. Ich stand in meiner Blume und schaute in das Publikum. Genau das war der Zeitpunkt, ab den ich bemerkte: Helene, du hast alles richtig gemacht. Jede Entscheidung,die du getroffen hast war die richtige und das wird auch weiterhin so bleiben.
Noch viele Lieder folgten und dann kam natürlich noch Atemlos. Das gesamte Stadion sang mit, ich musste eigentlich gar nicht mehr mitsingen.
Kurz bevor ich von der Bühne abging rief ich durch das Mikrofon: "Danke Rostock, heute Abend ist mir einiges bewusst gewurden, ihr seid super! Es war der beste Tourauftakt aller Zeiten, ich liebe euch!" Und schwups war ich weg.
Ich ging hinter die Bühne und alle feierten mit mir. Von draußen hörte man noch die Menschenmassen "Zugabe". Uwe kam zu mir und sagte: "Helene, das war spitzenmäßig, ich freue mich schon auf die Pressemitteilungen morgen! Danach ging die Party weiter. Alle waren glücklich, ich ganz besonders.

Bis spät in die Nacht waren wir noch zusammen im Hotel und unterhielten sich, irgendwann sagte ich laut in die Runde: "Ihr seid das beste Team was es gibt, ohne euch wäre das alles nicht möglich, ich bin unendlich dankbar für alles! Ich liebe euch! Aber jetzt geht es erstmal ins Bett, morgen beginnt die zweite Runde, auf tolle, wunderschöne 2 Monate, die wir haben werden!"
Damit verabschiedete ich mich und ging hoch ins Zimmer. Noch kurz schrieb ich Flo eine SMS und legte mich dann hin. Überglücklich schlief ich ein...