Geradeaus

Kapitel 29

---Zeitsprung: 1 Monat später---

Ein lautes Piepen weckte mich. Ich zuckte auf und schaute zum Kinderbett. Aber das war nicht Sophia, sondern mein Wecker. Seit langem war es tatsächlich mal wieder eine Nacht, die wir durchschlafen konnten.

Wir hatten uns vorgenommen am nächsten sonnigen Tag mal wieder in den Park zu gehen und nicht nur durch die Siedlung. Also schlich ich mich leise zum Fenster und schaute durch die Ritzen der Rollläden. Die Sonne schien - wunderbar! Ich ging am Bettchen vorbei und machte das Frühstück. Weil mich Flo mir in den letzten Wochen viel unterstützt hat, wollte ich ihm auch mal wieder was Gutes tun. Ich machte ein tolles Frühstück. Plötzlich hörte ich Geschrei und Schritte über mir. Ich rollte meine Augen und stürmte die Treppe hoch. Im Schlafzimmer sah ich, wie Flo die Kleine gerade auf den Arm nahm. Schnell packte ich sie mir aber und sagte: "Guten Morgen Schatz, ich wollte dir heute was Gutes tun, also machst du dich jetzt fertig und ich kümmere mich um die Kleine!" Dabei küsste ich ihn leidenschaftlich. Er nickte verschlafen und trottete ins Bad.

Nachdem ich Sophia fertig gemacht und gestillt hatte ging ich mit ihr runter, legte sie in die Stubenwiege und setzte mich hin. Irgendwann kam auch Flo dazu und wir genossen die Dreisamkeit. Dann zogen wir uns an und gingen in den Park.

Es war wunderschön, endlich mal wieder ein sonniger, etwas wärmerer Tag und nur wir drei. Stolz schob ich den Kinderwagen und obwohl unser Engel nun schon einen Monat bei uns war, konnten wir keine Sekunde ohne sie. Auf dem Weg sagte Flo: "Wann stellen wir das Bettchen eigentlich in ihr Zimmer?" Geschockt antwortete ich: "Noch nicht! Die Kleine brauch mich noch sofort!" Er lachte und streichelte mich und dann Sophia, die gerade aufgewacht war. Später setzten wir uns auf eine Bank. Auf einmal kam ein Pärchen auf uns zu und erkannte uns. Sie waren Fans von Florian und wollten ein Foto mit ihm machen. Zuerst gratulierten sie uns zum Nachwuchs und dann machte ich, etwas weiter weg von der Bank, vor einem See, ein Foto von ihnen.

Als ich mich umdrehte und zu Sophia wollte - Flo plauderte noch eine Weile mit seinen Fans - sah ich den Kinderwagen nicht mehr. Ganz aufgeregt lief ich herum und rief: "Flo der Kinderwagen ist weg!" Dabei begann ich zu weinen...