Kapitel 183

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 Es dauerte gefühlte Stunden bis ich endlich dort ankam, wo ich ankommen wollte. Mein Körper zitterte, alles bebte. Meine Lunge tat mit jedem Atemzug weh. Die Tür war verschlossen. Die alte Holztür. Ich konnte die Klinke so oft runter drücken, wie ich wollte, aber sie wollte sich einfach nicht öffnen. Wütend und erschöpft hämmerte ich dagegen: „SOPHIA! SOPHIA!" Tränen bahnten sich unaufhaltsam den Weg über meine Wangen. Meine Hände begannen bereits zu bluten, aber ich hörte nicht auf. Ich zweifelte in keiner Sekunde daran, dass Sophia hinter dieser Tür liegt.
Mit letzter Kraft nah ich Anlauf und stürzte mich gegen das alte, harte Brett. Alles wurde kurz schwarz vor meinen Augen.
Als ich sie wieder aufschlug, sah ich das ich immer noch draußen vor dem Keller lag. Mein Arm schmerzte. Doch der Schmerz in meiner Hand übertönte alles. Verwirrt hob ich sie gegen das Licht, obwohl dieses nur durch eine dunkle Laterne entstand. Ein riesiger Holzsplitter, bestimmt drei Zentimeter ritzte sich durch meine Handfläche. Ich war kurz davor aufzugeben. Ich saß einfach nur da und starrte in die Ferne. Das Pochen an den schmerzenden Stellen im Körper ließ mich nicht davon abhalten langsam einzuschlafen. Meine Augen wurden mit jedem Atemzug schwerer. Eiskalte Luft strömte in meine Lunge, was mir starke Schmerzen bereitete. Es war vorbei. Ich konnte nicht mehr. Alles hatte keinen Sinn mehr. Es war zu spät.
„Sophia..." murmelte ich, als ich plötzlich einen lauten Knall hörte. Erschrocken fuhr ich auf. Er kam aus dem Keller, daran gab es keine Zweifel mehr. „SOPHIA!" schrie ich, brachte aber nicht weiter als Luft aus meinem Mund. Mit zusammen gebissenen Zähnen stemmte ich mich auf und lehnte mich gegen die Tür. „So-sophia!" wisperte ich und verschluckte mich an den Worten. Immer wieder versuchte ich einen Weg hinein zu finden, denn jetzt herrschte nur noch Stille. Es hatte wie ein Schuss geklungen. Ich war wohl doch zu spät! „NEEEEIN!" Wieder und wieder warf ich mich mit meinem gesamten Körper gegen die Tür und dann passierte das Unerwartete. Sie öffnete sich ein Stück. Minimal. Trotzdem war der Spalt groß genug, dass ich hindurch passte.
Ich stürzte förmlich in den stockfinsteren Raum und versuchte irgend einen Anhaltspunkt zu finden, um den Keller mit Licht zu erfüllen. Meine Hände fuhren die gesamte Wand entlang, bis ich an eine Wölbung kam und drauf drückte. Eine hässliche gelbe Farbe erfüllte den Raum. Es dauerte eine Weile, bis sich meine Augen an das grässliche Licht gewöhnt hatten. Kleine Sterne tanzten vor mir, bis ich einen dunklen Schatten in der Ecke sah. Und dann – ihre blonden Haare. Sie glänzten noch. Aber Sophias Augen waren geschlossen. Sie lag leblos vor mir.
„Meine Kleine!" Weinend ließ ich mich neben sie fallen. Ich wollte sie anfassen, aber die Angst, dass unter ihren Körper Blut auftauchen könnte war viel zu groß. Dieser Schuss vorhin bestätigte nur ihre jetzige Position. „Nein...nein...nein!" Vorsichtig legte ich meine Hand an ihre Wange. Sie war eiskalt. „Nein..." Sophias Lippen waren blau und auf ihren Wimpern bildeten sich kleine Schneekristalle. „Nein...nein! DU DARFST NICHT TOT SEIN...Du darfst nicht tot sein..."...

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