Kapitel 94

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Am nächsten Morgen wachte ich als erste auf. Auch wenn ich eigentlich eine Langschläferin bin, im Urlaub ging es mir so gut, dass ich immer topfit war. Ich schaute zu Flo und beobachtete ihm beim schlafen. Als er aufwachte küsste ich ihn: „Na, wie geht's?" fragte ich erwartungsvoll. Er rieb sich seine Augen: „Es geht so, irgendwie ist mir schlecht." Ich fasste an seine Stirn und zuckte mit den Schultern, dann schaute ich seinen Fuß an: „Flo! Ich glaube du musst zum Arzt, der Fuß ist ganz dick und das sieht aus wie Ausschlag. Vielleicht bist du auf irgendetwas drauf getreten und nicht nur umgeknickt."

Wir beschlossen nach dem Frühstück kurz zum Arzt zu fahren, um das abzuklären. Die Kinder waren zwar etwas traurig, weil wir eigentlich in einen Waterpark wollten, aber Gesundheit geht vor.
Der Arzt schaute sich den Fuß genauer an und erklärte: „Sie hatten Recht Frau Fischer, es kommt vom Stachel von einem Seeigel. Sie reagieren ein bisschen allergisch, deswegen ist Ihnen auch etwas schlecht. Hier ist eine Salbe und den Verband müssen sie 2-3 Tage anbehalten. Dann sollte es wieder gut sein. Wenn es schlimmer wird, kommen Sie einfach vorbei, aber ich denke nicht! Noch einen schönen Urlaub". Er verabschiedete uns nett und wir gingen zurück zur Finka.
Flo setzte sich aufs Sofa und schaltete den Fernseher ein: „Geht ihr mal an den Strand, mit meinen Fuß komm ich da nicht mit." Die Kinder jubelten, ich aber ging zu Flo, setzte mich auf seinen Schoß und kuschelte kurz, doch Felix zog an mir: „Komm Mama, loooos!"

Wir beide lachten uns an und schon waren wir verschwunden.
Die Kinder waren nicht mal mit Eis ruhig zu bekommen. Ständig wollten sie ins Wasser, von Ausruhen konnte keine Rede sein, aber immerhin waren sie nächste Woche im Kinderclub angemeldet.
Als wir auf den Rückweg zur Finka waren, kamen uns zwei Männer entgegen. Sie sahen sehr seltsam aus und starrten uns die ganze Zeit an. Ängstlich fragte Sophia: „Mama? Wer sind die?" „Keine Ahnung." Antwortete ich und wurde schneller, „Los lauft etwas schneller." Ich hielt die Hände meiner Kinder immer fester, dann gingen wir an den Männern vorbei, doch diese drehten sich wieder herum und folgten uns. Ich blieb stehen und schaute sie an: „Was gibt's?" „Sind Sie Helene Fischer?" Ich nickte etwas erleichtert „Können wir bitte ein Foto machen? Wir sind aus Deutschland und große Fans." Ich musste mir das Lachen verkneifen und machte ein Foto. Die jungen Männer waren hin und weg und total glücklich. Nicht einmal auf Mallorca war ich sicher, aber ich genoss es.

Dann waren wir wieder in der Finka. Die Kinder berichteten Flo von dem Tag und ich legte mich zu ihm auf das Sofa. „So meine Süßen" Flo wuschelte den Beiden durch die Haare „Ihr geht jetzt ins Bad und dann bringen wir euch ins Bett, damit ihr morgen wieder genauso viel erleben könnte!"
Die Kleinen hörten auf ihn und 20 Minuten später hatten Florian und ich Zeit nur für uns.
„Schatz, ich liebe dich!" flüsterte er mir ins Ohr „Wollen wir eine DVD schauen?" Ich nickte und legte mich mit dem Kopf auf seinen Schoß. Irgendwann bemerkte ich, wie mir meine Augen ständig zu fielen und gab mich dem Schlaf hin. Es tat so gut in Flos Armen einzuschlafen.
Erst später bemerkte ich, dass er weg war und ich alleine auf der Couch lag. Leise schlich ich mich ins Schlafzimmer, er war gerade dabei sich umzuziehen. Ich legte mich wortlos aufs Bett und breitete meine Arme aus, er schlüpfte unter die Decke und küsste mich. Dann schliefen wir gemeinsam ein.

Doch der nächste Tag ließ nicht lange auf sich warten...

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