Forever yours

Versöhnung

Finja:
Mich regte es fürchterlich auf, dass Samu mir schon wieder so eine Szene machte. Ich hatte mich wirklich gefreut Tom so unerwartet mal wieder zusehen nach so einer langen Zeit, aber was auch Samu da schon wieder eingebildet hatte...Zwar hatte er sich jetzt entschuldigt, aber trotzdem war meine Laune getrübt. Wie oft hatte er sich schon entschuldigt wegen seiner blöden Eifersucht und trotzdem änderte sich nichts. Wären wir zuhause gewesen, wäre ich ihm auf jeden Fall länger böse gewesen, aber hier im Urlaub wollte man die Zeit ja eigentlich genießen und nicht streiten. Trotzdem sollte er sich wenigstens noch ein bisschen bemühen um mir zu zeigen, dass er die Entschuldigung ernst meinte.

„Ich gehe zurück zum Hotel. Wir sehen uns später." sagte ich zu Samu um erstmal ein bisschen Abstand zu bekommen. „Finja..." sagte er noch, aber ich war schon aufgestanden und ließ ihn mit Leevi alleine. Ein bisschen zappeln lassen konnte ich ihn ja. Es fing ja wirklich super an. Der erste richtige Tag und wir hatten den ersten Streit. Etwas geknickt lief ich am Strand zurück zu unserem Hotel starrte einfach nur leer in die Gegend, bis mich irgend so einer komischer Kerl von der Seite ansprach. „Lust auf einen Drink schöne Frau?" fragte er mich und grinste dabei selbstsicher. „Nein, ich bin glücklich verheiratet." sagte ich fast schon ein bisschen sauer. Auf so etwas hatte ich jetzt ja wirklich überhaupt keine Lust. Meine Güte...Ich beschleunigte meinen Gang und war dann auch relativ schnell im Hotel.

In unserem Zimmer schmiss ich mich erstmal ins Bett und rief Anna an. Wie war ganz schön verwundert, dass ich mich meldete, weil ich in unserem ersten Familienurlaub nicht ans Handy gehen wollte, aber gerade brauchte ich einfach jemanden zum Reden. „Samu und ich haben uns gestritten..."sagte ich und seufzte leise. „Oh nein...Was ist passiert?" Ich erzählte ihr von seinem Verhalten und konnte mich da wieder richtig reinsteigern. „Natürlich ist das scheiße von ihm und ich kann's auch absolut nicht nachvollziehen, aber so hast du ihn kennen und lieben gelernt Finja. Er war von Anfang an so. In machen Dingen kann man Menschen nicht ändern, gerade wenn es um so extreme Eifersucht geht. Es kann schon sein, dass er es wirklich ändern will, aber es einfach nicht kann." Sie hatte ja Recht, ich wusste ja wie er tickte, aber es war wirklich anstrengend manchmal. Es konnte doch nicht sein, dass es ihn schon so sehr störte, wenn ich mit nur mit anderen Typen redete.

„Ich weiß Anna...aber das macht mir echt zu schaffen. Wie kann man denn bloß immer so überreagieren. Wenn ich ihm jedes Mal so eine Szene machen würde, wenn er mit Frauen reden würde,dann hätten wir ja durchgehend Stress. Er ist doch derjenige, der mit anderen flirtet, auch wenn's dann mal nur für's Fernsehen ist. Aber Hauptsache er wirft mir vor, dass ICH flirte. Wir sind verheiratet, ich liebe ich über alles, wovor hat er denn Angst?"
„Ich weiß es nicht, ich bin überhaupt kein eifersüchtiger Mensch, deswegen kann ich mich da auch nicht so reinversetzten. Redet doch einfach nochmal darüber. Ihr sollt doch nicht streiten, sondern eine schöne Zeit mit Leevi haben." Dann würden wir eben das gefühlte hundertste Mal darüber reden...Schon alleine für Leevi mussten wir uns wieder vertragen.

Samu:
Das war doch scheiße...Jetzt hatte ich Finja vertrieben und saß alleine mit Leevi am Strand. Ich musste mir unbedingt etwas überlegen. Ich verstand mich ja selber noch nicht mal. „Dein Papa hat ganz schönen Mist gebaut Süßer...Hilfst du mir das wieder gut zu machen?" sagte ich auf Finnisch zu Leevi und setzte ihn auf meinen Schoß. Er grinste sogar und kuschelte sich an meine Brust, was mal wieder richtige Glücksgefühle in mir auslöste. „Ich hab dich so lieb...und deine Mama auch..." Eine Weile überlegte ich was ich jetzt tun könnte um Finja zu besänftigen. Gegen Abend packte ich dann unsere Sachen zusammen und kaufte etwas für meine kleine Wiedergutmachung. Leevi wurde so langsam auch schon quengelig. Als ich dann in unserem Zimmer war, war ich doch ganz froh, dass Finja nicht da war, damit ich noch etwa schönes vorbereiten konnte.

Ich bestellte beim Zimmerservice ein Abendessen für uns und deckte den Tisch auf unserem Balkon. Ich hatte ihr einen Blumenstrauß gekauft, den ich zusätzlich auf den Tisch stellte und und verteilte ein paar Teelichter, so dass es aussah wie ein Herz. Leevi brachte ich schonmal ins Bett, der ihn die warme Luft heute ganz schön kaputt gemacht hatte. Kurz darauf hörte ich dann auch schon, wie die Tür aufging und hoffe, dass sich Finja schon ein bisschen beruhigt hatte. „Hey..." sagte ich unsicher zu ihr und ging auf sie zu. „Na du..." Ganz vorsichtig legte ich meine Arme um sie. Als ich merkte, dass sie es erwiderte, drückte ich sie noch fester an mich und war schon mal ein wenig entspannter. Ich nahm wortlos ihre Hand und führte sie mit raus. Als ich sie von der Seite anschaute sah ich sogar, wie sie lächelte. „Es tut mir wirklich leid Finja...Ich wollte nicht gleich wieder so an die Decke gehen...Ich hasse es doch mit dir zu streiten mein Engel. Du weißt wie sehr ich dich liebe und dir ja auch vertraue. Verzeihst du mir?"

„Deine Aktion hier ist ja schon ganz süß. Außerdem weißt du ganz genau, dass ich dir nicht lange böse sein kann. Dafür liebe ich dich viel zu doll, aber du weißt auch, wie sehr ich diese ewige Eifersucht hasse. Sag mir doch bitte mal, was da in deinem Kopf vor sich geht." Das war eine gute Frage... „Ehrlich gesagt kann ich dir das gar nicht so genau sagen...Ich denke dann gar nicht mehr richtig und seh einfach nur noch rot." „Oh Samu..." Sanft strich sie mir über die Wange um mich gleich danach innig zu küssen. „Soll das jetzt immer so weiter gehen?" fragte sie mich daraufhin nachdenklich. „Keine Ahnung...Ich würde ja sagen, dass ich mich änder, aber das habe ich schon so oft gesagt. Ich versuch's trotzdem ok?" Sie nickte und küsste mich nochmal. Danach aßen wir dann noch das Abendessen und saßen bis spät abends draußen. Ich war einfach nur froh, dass wir das geklärt hatten.