Frieden

372 19 1
                                    

Finja:
Die nächsten 2 Wochen vergingen schleppend. Das einzig gute war, dass zwischen Samu und mir trotz dem ganzen Stress wieder Harmonie herrschte. Tagsüber kam meine Mutter oder auch mal meine Schwester vorbei um mich mit den beiden Kindern zu unterstützen. Samu kam dann immer am Abend zurück und dann aßen wir 4 zusammen. Meisten kochten wir auch noch vorher zusammen. Danach brachte gerade Samu häufig die Kinder ins Bett, weil er durch die Arbeit ja gerade sowieso so wenig Zeit mit ihnen verbringen konnte. Wir waren abends immer beide total kaputt vom Tag, aber versuchten den restlichen Abend zu zweit trotzdem noch zu genießen. Entweder wir guckten nur ein Film, redeten über unseren Tag oder kuschelten. Sex war jetzt nicht gerade die erste Wahl, weil wir eben beide total müde waren, aber jetzt hatte Samu ja erstmal frei für ein paar Wochen und darüber freuten wir uns auch sehr. Heute ging es für uns nach Wien zu dieser Gala, zu der Samu eingeladen war. Da ich unsere Kinder nicht hier in Berlin lassen wollte, hatten wir uns dazu entschieden, dass meine Mutter mitkommen würde um auf die zwei aufzupassen, wenn wir am Abend weg waren. „Samu? Wollen wir jetzt noch den Kinderwagen mitnehmen?" fragte ich Samu unschlüssig, während ich Noah die Schuhe zumachte. „Weiß nicht, ich glaube die Tragetasche und der Maxi Cosi reichen für die paar Tage oder?" „Ja, aber dann musst du Mia öfter nehmen, mir wird das auf Dauer zu schwer." „Ja klar." antwortete er mir und kam mit unseren Koffern in den Flur. „Ich wäre dann soweit, ihr auch?" „Jaa, los!" kam es freudig von Leevi, der seinen Papa gleich an die Hand nahm. „Du musst mich kurz loslassen. Ich muss die Koffer zum Auto bringen." sagte Samu und guckte den Kleinen entschuldigend an. Leevi schmollte, nahm dann aber meine Hand. Zusätzlich nahm ich den Maxi Cosi mit Mia in die andere Hand. Kurz darauf fuhren wir dann auch los und holten meine Mutter ab.
Beim Flughafen angekommen ging es dann erstmal zum Check-In. Samu nahm mir danach gleich Mia ab. Noch war sie ganz ruhig und ich hoffte, dass das auch während des Fluges so bleiben würde. Leevi war total aufgedreht und die ganze Zeit bei meiner Mutter. Er liebte beide seine Omas total. Wir waren relativ früh, weshalb wir auch noch eine ganze Weile bis zum Boarding warten mussten. „Schön, dass ihr mich mitnehmt. Ich war noch nie in Wien." sagte meine Mutter lächelnd zu uns. „Danke, dass du mitkommst." antwortete Samu gleich. „Sonst wäre ich zuhause geblieben. Ich hätte die beiden nicht ohne uns in Berlin gelassen." Meine Mutter nickte und setzte sich Leevi auf den Schoß. „Das verstehe ich. Aber es ist gut, wenn ihr auch mal wieder etwas alleine macht mein Schatz." sagte meine Mutter zu mir und streichelte mir über die Schulter. „Das sage ich auch immer wieder." kam es von Samu, der mich liebevoll anlächelte. „Ich weiß...Leevi ist ja auch gerne mal bei dir oder woanders, aber Mia möchte ich einfach noch nicht für mehrere Tage alleine lassen." sagte ich und guckte zu unserer Kleinen, die immer noch im Maxi Cosi, neben Samu schlief. „Jetzt sind wir ja alle zusammen." sagte Samu und gab mir einen Kuss. „Ja." Zufrieden grinsend guckte ich ihn an, woraufhin er nur grinsend seinen Kopf schüttelte. „Meinst du ich soll mich noch rasieren für heute Abend?" fragte mich Samu und fuhr sich über's Kinn. „Bloß nicht. Das bisschen was da ist, soll auch schön dableiben." sagte ich, woraufhin Samu lachte und mich dann küsste. „Na gut."
„So, ich gehe jetzt nochmal auf die Toilette und wickel Mia nochmal." sagte ich als einige Zeit vergangen war. „Leevi willst du mit?" Er nickte gleich und kam vom Schoß meiner Mutter runter. „Ich komm auch mit. Dann kannst du Mia ganz in Ruhe wickeln." sagte sie und stand ebenfalls auf. Ich gab Samu noch einen Kuss und dann gingen wir zum WC. Beim Wickeln gab es dann aber Theater mit der kleinen Maus. Sie fing an zu schreien wie verrückt. „Ist doch alles gut Mäuschen. Gleich ist's schon geschafft." sagte ich mit sanfter Stimme und beruhigte sie. Nachdem ich sie zu Ende gewickelt hatte, passte meine Mutter kurz auf, damit ich auch nochmal auf die Toilette konnte.
Etwas später saßen wir dann auch im Flugzeug nach Österreich. Ich saß mit Mia außen, neben mir Samu und am Fenster war Leevi. Meine Mutter saß hinter uns. Beim Start wurde es dann aber wieder holprig. Mia fing an zu schreien und auch Leevi weinte wegen dem Ohrendruck. Samu kümmerte sich um Leevi und ich um Mia und so beruhigten sich beide auch schnell wieder. „Wie lange fliegen wir? Eine Stunde nur oder?" „Ja, ungefähr." antwortete mir Samu und gab mir einen Kuss. „Papa malen?" fragte Leevi dann und tippte Samu an. „Ja, warte." Er holte die Malsachen aus dem Rucksack und klappte beide Tische runter. „Aber du kannst das besser als ich Großer." sagte Samu lächelnd. „Ich weiß." Ich prustete laut los als er das sagte, während Samu mich schmollend anguckte, bevor er dann auch lachte. „Was malen wir denn Picasso?" fragte er Leevi dann schmunzelnd. „Mama Papa."
„Und nicht auch noch dich und Mia?"
„Dooch." Während meine beiden Männer dann also malten, guckte ich aus dem Fenster und versank total in meinen Gedanken. Nur Samu zur Liebe hatte ich mich dazu entschlossen mit auf diese Gala zu kommen. Es war erst das zweite mal, dass ich zu sowas mitkam, weil ich es einfach nicht mochte. Dieses ganze im Mittelpunkt stehen war immer noch nicht meins. Wenn ich schon alleine an dieses Blitzlichtgewitter auf dem roten Teppich dachte...Aber wie gesagt, alles für meinen Mann.
Der Flug verging dann auch sehr schnell und wir konnten zum Hotel fahren. Dort angekommen bekam Leevi wieder einen Energieschub und rannte die Treppen hoch. „Langsam Leevi!" rief ich noch, doch da war er auch schon gefallen und guckte uns geschockt an. „Nicht schon wieder..." seufze Samu und joggte zu dem Kleinen. „Du sollst nicht immer so schnell machen Großer." sagte er zu ihm und hob ihn auf seinen Arm. Leevi nickte nur und kuschelte sich an Samu. „Papa böse?" „Nein. Ich will nur nicht, dass du dir wehtust, hörst du?" „Ja." Ich schmunzelte, gab ihm einen Kuss und dann gingen wir auch weiter zu unserem Raum. „Wo Oma hin?" „Oma ist genau neben uns." „Ja?" „Ja."

Forever yours Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt