„Wir gehen jetzt nachhause." sagte Riku irgendwann als wir uns beide ein wenig beruhigt hatten. „Ich wär grad fast raufgangen Riku..." schluchzte ich auf einmal los und schmiegte mich an ihn. „Ja...Glaub mir, in meiner Nähe bekommst du nie wieder einen Tropfen Alkohol...Warum hattest du überhaupt so doll Nasenbluten? Deine ganze Jacke ist voll." „Habeins aufi Fresse bkommen..."
„Da geht man einmal auf die Toilette..."
„Sorry." nuschelte ich. „Alles gut bei Ihnen? Brauchen Sie einen Arzt?" wurden wir dann auf einmal von einem älteren Mann gefragt.
Riku wollte gerade Ja sagen, da stoppte ich ihn. „Nein...Riku bitte nich..." „Wir kommen schon klar, trotzdem danke." antwortete er also, wofür ich ihm echt dankbar war. Er bestellte uns also erstmal ein Taxi, was aber relativ lange brauchte. Ich fing an zu heulen und wurde wieder fester in Riku's Arme gezogen.
„Beruhige dich...alles wird gut, hörst du?"
„Mir gesso scheiße Iku..." „Ich weiß..." flüsterte er fast nur noch, während er mir beruhigend über den Kopf streichelte. „Ich bring dich jetzt nach Hause und dann schläfst du erstmal. Morgen sieht die Welt schon anders aus." „Neein...das weißu...Ich...hab Finja sprochen, dass ich keine Scheiße bau..." schluchzte ich. „Ich rede mit ihr..." „Ja?" „Ja."
„Kannst du laufen?" fragte mich Riku dann als das Taxi da war. Ich zuckte mit den Schultern und ließ mich dann von ihm hochziehen. Ich zitterte noch am ganzen Körper und dazu war ich noch hackedicht, laufen war also dementsprechend schwierig, aber Riku stütze mich so gut es ging. „Woah, was ist denn mit ihm passiert?" „War nur Nasenbluten, sieht schlimmer aus als es ist." nahm er mich in Schutz. „Okay, aber wehe der kotzt mein Taxi voll." „Ja, alles gut. Er ist okay." Ich lehnte mich direkt wieder an ihn und schon fielen meine Augen zu. Den kurzen Weg über schlief ich, wurde dann aber auch schon wieder von Riku geweckt. Jedoch war mir so übel, dass ich mich nicht mehr beherrschen konnte. Ich dachte auch gar nicht drüber nach die Tür zu öffnen, sondern kotzen direkt in meinen Schritt und auf den Sitz. „Na sag mal, was soll die Scheiße? Du hast gesagt er ist okay!" kam es sauer von dem Taxifahrer. „Ja, sorry, ich gebe ihnen extra Trinkgeld." sagte Riku nur genervt und bezahlte dann auch, bevor er mir dann die Tür öffnete. „Gib mit deine Hände." Das tat ich auch und so zog er mich aus dem Taxi. „Tu mir leid Riku...Skam einfach hoch." sagte ich und fing einfach wieder an zu heulen.
„Alles gut. Nicht schlimm, wirklich nicht." antwortete er mir und holte ein Taschentuch raus, womit er mir erstmal den Mund abwischte. Man war ich voll... „Du bisn wahrer Freund Riku." „Wo ist dein Schlüssel?" fragte er mich daraufhin nur. „Hinten." sagte ich nur knapp, woraufhin er ihn aus meiner hinteren Hosentasche kramte. Drinnen angekommen, verfrachtete er mich erstmal auf's Sofa, bevor er hochlief ins Schlafzimmer.Finja:
Mitten in der Nacht hörte ich auf einmal lautes poltern und dachte mir schon was jetzt kommen würde. Als Riku jedoch auf einmal im Schlafzimmer auftauchte, war ich doch etwas irritiert. „Finja?" „Riku? Was machst du hier?" „Pass auf, ich weiß, dass ich auf Samu aufpassen wollte, aber er ist mit einer Wodkaflasche abgehauen als ich auf Klo war. Ich musste ihn erstmal suchen und währenddessen hat er's irgendwie hinbekommen, dass er eins auf die Nase bekommen hat. Und...naja...Wäre ich nicht rechtzeitig gekommen...Er wollte einfach über die Straße laufen...obwohl ein Auto kam...Ich konnte ihn gerade noch rechtzeitig zurückziehen..." Wie bitte? Was hatte er mir gerade erzählt? „Wo ist er jetzt?" fragte ich ihn sofort panisch. „Unten auf dem Sofa. Ich hab's irgendwie geschafft ihn hier her zu bringen." Mehr musste er nicht sagen, da rannte ich auch schon runter. „Baby...hey...alles in Ordnung bei dir?" fragte ich ihn besorgt und guckte in seine halb geöffneten, roten Augen.
Schuldi...gung..." nuschelte er nur und griff nach meiner Hand. „Was machst du denn für Sachen..." Ich zuckte nur mit den Schultern und kuschelte sich an mich. Puh...er stank fürchterlich nach Alkohol und Erbrochenem...Was ja auch keiner Wunder war, seine ganze Hose war vollgekotzt. Ich zog ihm erstmal seine Jacke aus und dann half mir Riku ihn nach oben ins Bett zu bekommen. Ich war immer noch total geschockt von dem was passiert war. Wenn Riku nicht gekommen wäre...Ich wollte gar nicht drüber nachdenken wie es dann ausgegangen wäre. Automatisch schossen mir Tränen in die Augen.
Als Samu im Bett lag und wir ihn bis zur Unterhose ausgezogen hatten und das Blut aus seinem Gesicht abgewaschen hatten, schlief er auch direkt ein und Riku und ich setzten uns nochmal ins Wohnzimmer. „Ich kann nicht glauben, dass er einfach so auf die Straße gerannt ist Riku..." Er nahm mich direkt in den Arm als ich das sagte und anfing in Tränen auszubrechen. „Jetzt ist alles gut, okay? Es ist ja nichts passiert. Ich war rechtzeitig da." „Ich weiß gar nicht wie ich dir jemals dafür danken soll...Sonst wäre er jetzt vielleicht..."
„Nein, sprich es gar nicht erst aus Finja." „Man, ich bin an all dem Schuld Riku...Ich wäre Schuld gewesen, wenn er..." „Stopp! Hör auf jetzt. Du hast Scheiße gebaut, aber er ist selbst für sein Verhalten verantwortlich. Seien wir mal ehrlich, ein kleines Problem mit Alkohol hatte er schon länger... Er war nicht mehr Herr über sich selbst, aber ich war ja da..."
„Ja...Meinst du...Das dass das ein ernstzunehmendes Problem ist?" fragte ich ihn und guckte ihn besorgt an. „Noch nicht...
naja...Er sollte auf jeden Fall die Finger von Alkohol lassen, wenn's ihm scheiße geht. Aber ich glaube du hast ein ernstzunehmendes Problem?" kam es von ihm, während er auf meinen Arm deutete und ziemlich geschockt aussah. „Riku, dass...Ich hab das im Griff Okay?" „Weiß Samu das?" Ich nickte nur und schaute ihn nicht mehr an. „Man ihr steckt ganz schön in der Scheiße...Ich hab's Samu auch schon gesagt, nehmt euch professionelle Hilfe. Beide. Dafür muss man sich nicht schämen. Ich mache mir echt Sorgen. Denkt bitte an Leevi und Mia...Ihre Eltern rutschten gerade nämlich beide ziemlich vom richtigen Pfad ab. Und ich glaube die beiden wollen noch ganz lange was von ihren Eltern haben. Und der kleine Wurm hier drinnen auch. Und hey du weißt wie viel Leevi schon mitbekommt, der merkt, wenn es euch nicht gut geht. Und die Kindern sollen nicht auch noch daran leiden..." antwortete er mir ernst und nahm mich in den Arm. Riku's Worte waren wirklich hart anzuhören, aber es war ehrlich und das wusste ich zu schätzen.
Wir blieben noch eine ganze Weile so sitzen und schwiegen einfach nur, aber brauchte diese Nähe gerade. „Kann ich euch hier alleine lassen? Ich würde morgen nochmal vorbeischauen." sagte er irgendwann und löste sich von mir. „Ja, ist okay." antwortete ich ihm und bekam sogar ein kleines Lächeln hin.
„Gut. Dann bis morgen, denk nicht mehr so viel nach." Ich nickte nur und begleitete ihn dann noch zur Tür. „Bis morgen." Wir umarmten uns nochmal, bevor er dann auch nachhause lief. Ich musste nochmal tief durchatmen, bevor ich hochlief und tappste dann leise ins Schlafzimmer. Samu schlief tief und fest und das war mir auch lieber so.
Ich legte mich vorsichtig neben ihn und musste mich einfach an ihn kuscheln. Ich war so verdammt froh, dass er noch hier war und ihm nichts passiert war. Das hätte ich einfach nicht verkraftet.
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Forever yours
FanficNach der Geburt von Leevi und der Hochzeit von Finja und Samu scheint alles perfekt, doch ihre Zukunft hält noch viele Überraschungen bereit. Fortsetzung von „Liebe auf den ersten Blick?"