Als ich mich wieder etwas beruhigt hatte, beschlossen wir einfach schnell nachhause zu fahren und es uns dort gemütlich zu machen.
„Wollen wir lieber zu mir oder geht's?" fragte mich Riku, während er sich hinter's Steuer setzte. „Geht...Zuhause wäre mir schon lieber."
„Alles klar."
Zuhause angekommen, kam Leevi erstmal direkt angerannt. „Rikuuu!" rief er fröhlich und sprang ihm dabei auf den Arm. „Heyy Großer!"
„Die Freude über Riku ist größer als über Papa hm?" „Du bist ja immer da." grinste er. „Jaja, wo ist Mama denn?" fragte ich ihn, bevor ich ihm einen Kuss gab. „Macht Essen mit Mia. Riku, ich muss dir was zeigen, komm mit!" kam es ganz euphorisch von ihm, während er Riku's Hand nahm und versuchte ihn mit sich zu ziehen. „Warte, warte, lass mich noch kurz meine Schuhe und Jacke ausziehen." „Schnell."
antwortete er, woraufhin Riku und ich lachen mussten und sie dann zusammen abzogen.
Ich hingegen ging in die Küche, wo meine Frau mit Mia am Herd stand. „Sind wieder da...Leevi hat Riku schon entführt." sagte ich schmunzelnd und umarmte Finja von hinten.
„Das war ja klar. Bleibt er noch länger?" „Ja, er wollte noch den Abend über bleiben."
„Okay. Sag mal hast du geweint Baby?" fragte sie mich als sie mich dann anschaute. „Nein..."
„Doch, das sehe ich doch." „Alles gut." „Nein, was ist los? Ist was vorgefallen zwischen euch?"
fragte sie mich besorgt und streichelte mir über die Wange. „Reden wir später, wenn du jetzt nicht willst?" „Mhm..." „Schatz..." „Ist ja nichts großartig vorgefallen. Mikko wollte nur nochmal mit mir sprechen...die Sache mit den Bildern war die eine Sache, aber als er angesprochen hat, dass wir mal drüber nachdenken müssen was ist, wenn er der Vater ist...Das war zu viel in dem Moment...Ich bin ausgerastet...Ich wollte mich wirklich zusammenreißen..., aber es ging nicht." Als ich das sagte, setzte sie Mia kurz in ihren Hochstuhl und zog mich dann fest in ihre Arme. „Ja, er hat Recht. Dem müssen wir uns stellen, aber erst, wenn es wirklich so ist. Jetzt schieben wir das ganz weit weg aus unserem Kopf, ja?" Ich nickte und lehnte meine Stirn an ihre. „Ich liebe dich." flüsterte ich an ihre Lippen und küsste sie dann voller Liebe. „Ich liebe dich auch. Mehr als du manchmal glaubst." antwortete sie mir danach und schmiegte ihren Kopf an meine Schulter.
„Ich weiß..." „Soll ich uns auch noch was kochen? Ich hab jetzt nur Kartoffelpüree für Leevi und Mia gemacht." „Nein, brauchst du nicht. Wir wollten uns vielleicht noch was bestellen." „Okay. Aber ihr setzt euch trotzdem gleich mit an den Esstisch ja?" Ich nickte lächelnd und küsste sie nochmal, bevor ich Riku und Leevi dazu holte. Nachdem die beiden Kinder dann Abendbrot gegessen hatten, brachte Finja Mia gleich ins Bett , während Leevi noch für eine Stunde mit uns ins Wohnzimmer durfte. Als er dann jedoch auch schlafen war, sprach mich Riku gleich wieder auf vorhin an. „Sag mal...Was ist denn jetzt vorhin eigentlich genau vorgefallen mit Mikko?" „Will nicht drüber reden." „Du willst nie über unangenehme Themen reden Samu, aber das muss man einfach damit es einem auch besser gehen kann." „Bist du jetzt Therapeut oder was?" „Nein, aber vielleicht würde dir das auch mal ganz gut tun, nicht böse gemeint." „Ich? Warum ich? Wenn da jemand hin sollte, dann...Ach egal." Ich wollte Finja sagen, weil sie eben diese psychischen Probleme momentan hatte, aber das wusste Riku ja gar nicht und das wollte ich ihm auch nicht erzählen. Finja würde das nicht wollen und das respektierte ich auch. „Das ist nichts wofür man sich schämen sollte Samu. Geht doch mal zusammen hin. So eine Art Paartheraphie. Vielleicht würde euch das wirklich helfen mal mit jemanden Professionellem zu reden." sagte Riku, während er einen Arm um mich legte. „Das ist Schwachsinn, ich glaube nicht an sowas...Der kennt uns doch gar nicht, wir bekommen das schon alleine hin. Wenn der Test in ein paar Wochen da ist und bestätigt ist, dass ich der Vater bin, dann wird sowieso alles wieder gut. Dann können wir das ganze hier hinter uns lassen." „Ja das wünsche ich euch ja auf von Herzen, aber bitte verdräng jetzt nicht, dass Mikko auch in Frage kommt und das sogar sehr wahrscheinlich ist. Es hilft nicht, sich jetzt einzureden oder sogar einzubilden, dass du sicher der Papa bist. Das macht dich am Ende noch kaputter, wenn's eben nicht so ist. Bleib realistisch, auch wenn's hart ist. Und was ist wenn es Mikko's Kind ist hm? Macht euch darüber auch schon mal einen Kopf. Ich kann verstehen, dass ihr das nicht wollt...aber es ist wichtig." Fuck, jetzt hatte er meinen wunden Punkt getroffen, genau wie Mikko vorhin. Er hatte ja auch Recht, ich redete mir so sehr ein, dass es mein Kind war, nur weil ich etwas anderes gerade nicht ertragen würde. Aber das half mir im Endeffekt auch nicht. „Sowas Ähnliches meinte Mikko vorhin auch...Deswegen bin ich ausgerastet..." gab ich zu und schmiegte mich an ihn. „Weil du es nicht erträgst, wenn man das ausspricht und das verstehe ich. Hör mir mal zu...Wir beide kennen Mikko, du noch länger als ich...Wir wissen eigentlich beide, dass er ein guter Mensch ist und ein liebevoller Vater. Die Sache mit Finja war das Allerletzte, ja, aber es ist passiert, fertig aus. Aber du liebst Finja, ihr habt zwei wundervolle Kinder zusammen und wenn das dritte Kind jetzt von Mikko ist, dann müsst ihr das Beste draus machen. Dann wäre er natürlich noch präsent in eurem Leben, ihr dürftet ihn nicht auschließen und gerade du müsstest lernen damit umzugehen. Du würdest das Kind ja trotzdem mit großziehen und du wärst auch sein Papa, nur eben nicht der biologische und das würde Mikko auch verstehen." sagte Riku zu mir, woraufhin mir immer mehr Tränen über die Wangen liefen. „Ja...aber es würde mich mein Leben lang daran erinnern, dass sie mich betrogen hat. Ich würde nie richtig drüber hinweg kommen. Außerdem wie sollten wir das denn bitte den Kindern erklären?" „Ja das stimmt, ehrlich eine Therapie würde dir da sehr bei helfen Samu. Und bei den Kinder müsste man dann sehen..." Ich nickte nur und schloss dann erstmal kurz die Augen. Was für eine Scheiße.
„Riku?" „Hm?" „Ich weiß, dass es gerade nicht die schlauste Idee ist, aber gehen wir in eine Kneipe?" „Samu..." „Bitte...Nur heute Abend...ein paar Stunden abschalten...Du bist ja auch dabei." „Ich halte das für nicht so klug...gerade mit deiner Vergangenheit und Alkohol..." „Ich weiß, aber richtig drüber reden kann ich gerade einfach noch nicht." „Na gut..."
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Forever yours
FanfictionNach der Geburt von Leevi und der Hochzeit von Finja und Samu scheint alles perfekt, doch ihre Zukunft hält noch viele Überraschungen bereit. Fortsetzung von „Liebe auf den ersten Blick?"