Glücklich

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„Entschuldigung für die Verspätung..." sagte Finja gleich nachdem uns die Ärztin begrüßt hatte. „Nicht schlimm. Erstmal schön Sie beide zu sehen. Und auch Ihnen nochmal herzlichen Glückwunsch zur dritten Schwangerschaft Herr Haber." „Danke..." sagte ich, hatte dabei aber einen Kloß im Hals. „Na dann wollen mal gucken wie es dem kleinen Würmchen geht."
sagte sie und bereitete alles vor, bevor sie dann den Ultraschall machte. Ich wollte wirklich nicht weinen, aber als ich auf den Bildschirm guckte, flossen augenblicklich die Tränen. Finja griff sofort nach meiner Hand und streichelte beruhigend über meine Haut.
War das mein Kind, was ich sah? Einerseits hatte ich Glücksgefühle, auf der anderen spürte ich diese unglaubliche Angst, dass es nicht meins war. Was die Ärztin sagte bekam ich gar nicht richtig mit, aber das Einzige was ich hören musste war, dass das Kleine gesund war.
Nach dem Ultraschall machte Dr. Korhonen noch ein paar Untersuchungen bei Finja, aber auch ihre Werte waren alle gut. Wir bekamen noch Ultraschallbilder mit und dann war's auch schon wieder vorbei. Ich war ganz froh, dass es geschafft war und freute mich jetzt einfach nur noch auf zuhause. „Wie geht's dir?"
fragte mich Finja im Auto und streichelte mir sanft über den Arm. „Ganz gut. Es war schön das Kleine zu sehen...Aber natürlich hab ich Angst, aber das weißt du ja auch. Aber bald wissen wir es endlich...Ich freue mich, so oder so, ehrlich." sagte ich zu ihr, was sie lächeln ließ. „Das ist schön zu hören...Fahren wir jetzt gleich zu deiner Mom oder brauchst du noch ein bisschen Zeit?" „Nein, wirklich alles gut Engel, wir holen die Beiden jetzt ab." lächelte ich und richtete meinen Blick wieder auf die Fahrbahn.

Finja:
Aus dem ursprünglichen Abholen wurde dann jedoch doch noch ein längerer Besuch. Eve hatte gebacken und ohne ein Stück zu probieren ließ sie uns natürlich nicht gehen.
Ich war froh, dass sie nicht mehr böse auf mich war und wir wieder ein gutes Verhältnis zueinander hatten. Nachdem ich Samu betrogen hatte war sie ja nicht wirklich gut auf mich zu sprechen gewesen. Was ich aber auch verstanden hatte. Er würde immer ihr kleiner Samu bleiben und wenn er verletzt wurde dann spürte man die Löwin in ihr.
„Das ist der beste Kuchen auf der gaaanzen Welt Oma!" kam es ganz begeistert von Leevi, was sie total freute. „Das ist das größte Kompliment was du bekommen kannst. Ich kenne niemanden der sich beim Essen so anstellt." sagte Samu schmunzelnd. „Gar nicht wahr!" „Oh doch." „Mama kann nur nicht so gut kochen." antwortete er, was uns alle zum Lachen brachte. „Ich gebe mein Bestes." lachte ich, woraufhin Samu losprustete. „Ey! Ich dachte du magst mein Essen." „Ich liebe dein Essen Engel." sagte er lachend, drückte mir danach aber direkt einen Kuss auf. „Jaja."
„Aber ich hab dich trotzdem lieb Mama." sagte Leevi dann und grinste mich breit an.
„Ich hab dich auch lieb mein Schatz."
Ein bisschen später fuhren wir dann nachhause, wo ich Mia erstmal dringend wickeln musste. „Warum macht Mia immer in die Hose Mama? Das stinkt!" beschwerte sich Leevi, was mich zum Schmunzeln brachte.
„Weil Mia noch ganz klein ist und das nicht kontrollieren kann. Bei dir klappt das ja auch noch nicht sehr lange. Aber ich wickel sie ja jetzt und dann stinkt's nicht mehr. „Zum Glück. Kann ich mit Papa Schlagzeug spielen?"
„Musst du Papa mal fragen, aber bestimmt."
„Papaaaa?" hörte ich dann auch schon, während ich mit Mia in ihr Zimmer ging und sie unter ein wenig Gequengel wickelte.
Danach machten wir ein bisschen Lauftraining im Wohnzimmer. Tatsächlich klappte das auch schon ganz gut. Noch nicht sehr weit und immer an meinen beiden Händen, aber trotzdem war ich total stolz auf die kleine Maus. „Das machst du ganz toll Mäuschen." sagte ich begeistert zu ihr, was sie kichern ließ.
Wir übten eine ganze Weile, bis ich merkte, dass es anstrengend für sie wurde und so machten wir zwei es uns auf dem Sofa gemütlich. Sie kuschelte sich an meine Brust und spielte in einer Tour mit meinen Haaren. Bei Samu war es immer die Kette und bei mir die Haare, die für sie ganz interessant waren.
Mir ging nochmal der Termin beim Frauenarzt durch den Kopf. Samu war total berührt gewesen, aber auch seine Angst hatte ich natürlich gesehen. Die hatte ich ja auch, aber mein Gefühl sagte mir einfach, dass es unser Kind war. Eine Mutter spürte sowas...
Ich war einfach nur froh, dass wir den Test nächste Woche endlich machen konnten.
Diese Ungewissheit machte uns ja alle ganz irre. Irgendwann wurde ich dann jedoch so müde, dass mir einfach die Augen zufielen.
Erst als Samu mich irgendwann sanft weckte, öffnete ich meine Augen wieder und sah, dass auch Mia eingeschlafen war. „Na Schlafmütze."
„Oh man, ich bin einfach weggenickt."
„Ist ja nicht schlimm. Währenddessen hat Leevi seine Berufung gefunden." schmunzelte er. „Achja?" „Ich werde Rockstar Mama!"
„Rockstar?" „Ja, wie Papa nur mit Schlgazeug!"
„Also so wie Sami." „Jaa, aaaber ich singe dabei! So wie Papa." „Na das klingt ja cool. Das hab ich vorher auch noch nie gesehen mein Schatz." sagte ich zu ihm und musste ein wenig lachen. „Ich bin ja auch der Erste Mama!"
„Stimmt ja..." sagte ich und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. „Und daaann, finden mich alle toll, wie Papa. Und alle tragen T-Shirts von mir." „Das werden sie sicherlich, aber Papa und ich sind deine größten Fans." antwortete ich ihm schmunzelnd und guckte dann zu Samu, der ebenfalls am Grinsen war.
„Vielleicht bekomme ich ja bald mal ein Konzert hm?" „Ja und Papa spielt dazu Gitarre." „Ach ihr macht schon eigene Songs?"
„Ja oder Papa?" „Na klar. Wir sind quasi die kleine Haber Family. Und bald kommt Mia noch dazu." Ich musste lachen und legte meine Arme um ihn. „Die Haber Family fänd ich mehr als süß." flüsterte ich ihm zu, was ihn lächeln ließ, bevor er mich liebevoll küsste.
„Das habe ich auch gemacht mit Emma." „Was?" fragte Samu sofort. „Geküsst."
„Was hast du?" „Einen Kuss gegeben Papa!"
„Wann?" „Bei meinem Geburtstag." „Na das ist ja was. Bist du nicht ein bisschen jung für sowas?" „Neein. Sie ist meine Freundin."
Ich guckte zu Samu, der nur seine Augenbraue hob, was mich schmunzeln ließ. „Magst du Emma denn ganz doll?" fragte ich ihn. „Ja."
„Dann sei immer lieb zu ihr. Sonst bekommen wir Ärger mit deinem Schwiegerpapa Riku." lachte ich, was jetzt auch wieder Samu zum Lachen brachte.

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