Forever yours

Was willst du?

„Papaaa!" rief Leevi und schon war er ins Studio gerannt und hüpfte Samu auf den Arm, obwohl der sich gerade beschäftigt mit dem Moderator der Show unterhielt oder irgendwas besprach. Ich seufzte und lief dann zu den beiden hin um ihn zurück zu holen.
„Sorry, er war zu schnell." entschuldigte ich mich gleich, doch Samu lachte nur. „Ein bisschen viel Energie hast du heute Großer."
sagte er und gab ihm einen Kuss auf den Kopf.
„Wann bist du fertig?" „Das dauert noch ein bisschen. Wieso?" „Toben!" „Später vielleicht, ja? Gehst du jetzt bitte erstmal wieder mit Mama mit?" „Ja..." schmollte er, woraufhin Samu ihn wieder runterließ und mir noch einen Kuss gab. „Na dann komm." sagte ich und nahm Leevi's Hand, bevor wir zurück in den Backstagebereich gingen, wo Mikko mit Mia auf dem Arm saß und ihr irgendwas erzählte, während sie fröhlich mit seinen Fingern spielte. Süß war's ja schon... Automatisch stellte ich mir vor wie's sein würde, wenn er so mit unserem Kind umgehen würde...Er war ein toller Vater, das wusste ich.
Aber für mich war niemand ein besserer Papa als Samu. „Mama, machen wir ein Wettrennen?" „Wir setzen uns jetzt erstmal wieder, du Zappelphilipp." „Ich heiße nicht Phillip!" „Ich weiß..." lachte ich und streichelte ihm durch's Haar. „Das sagt man so." „Mikko?"
„Ja?" „Machst du ein Wettrennen mit mir?"
„Du willst gegen den schnellsten Kerl aus Finnland antreten? Sicher?" fragte er ihn schmunzelnd, was mich zum Lachen brachte.
„Bist du gar nicht!" lachte Leevi ebenfalls.
„Soll ich's dir beweisen oder wie?" „Jaa!"
Er setzte mir Mia also wieder auf den Schoß und stand auf. „Auf 3 geht's los, ja? Bis zu dem Mann mit dem roten Pulli... 1...2...3, los!"
Natürlich ließ er Leevi gewinnen, aber das war ja auch süß. „Gewonnen!! Du bist viel zu alt Mikko!" „Wie bitte? Bestes Alter nennt man das." lachte er, was auch mich schmunzeln ließ.

Etwas später war die Generalprobe dann durch und Samu und Riku gesellten sich zu uns. Dass wir gerade wirklich Spaß mit Mikko hatten, sah Samu eher weniger gerne, das sah ich ihm direkt an und rückte auch direkt ein Stück von ihm weg. Mein Mann setzte sich dann auch sofort zwischen uns und legte seinen Arm um meine Hüften. „Und wie lief's? Alles gut?"
„Ja, läuft alles super. Das wird gut nachher."
„Schön." Er lächelte und drückte mir dann einen Kuss auf die Wange. „Mhm, bekomme ich auch einen richtigen?" „Ja." Und schon lagen seine Lippen auf meinen. „Und hier war auch alles gut?" „Jaa, Mikko und ich haben einen Wettrennen gemacht!" kam mir Leevi zuvor. „Ach echt? Das ist ja cool. Wer hat gewonnen?" „Ich!" „Perfekt, so muss das sein." grinste er und gab ihm einen High-Five.
„Mikko ist soo cool!" „Ist er das, ja?" fragte er und wirkte mehr als nur ein bisschen angepisst. „Jaa!" „Ich geh mal kurz auf die Toilette." „Baby..." „Ich mach das schon." sagte ausgerechnet Mikko daraufhin und stand auf.
„Das ist keine gute Idee..." „Vertrau mir."
Na ganz toll...Auf eine weitere Schlägerei ,und das hier am Set, hatte ich jetzt wirklich keine Lust. Samu ließ sich einfach so leicht provozieren...

Samu:
Mikko ist ja so toll...Ja genau! Was sollte der Scheiß eigentlich? Jetzt reichte es ihm nicht mal mehr meine Frau rumzubekommen? Jetzt mischte er sich auch noch in meine Familie ein und stellte sich vor den Kinder gut dar?
Ich hätte platzen können. Ein paar Monate weiter und ich war vollkommen unnötig oder wie? Dann würde er wohl meine Rolle übernehmen. „Samu! Hey, bleib mal stehen..." hörte ich dann auf einmal von Mikko, doch als ich trotzdem weiterlief, hielt er mich an meiner Schulter fest. „Was willst du?" keifte ich ihn an. „Dass du mir zuhörst, mehr nicht." „Dann rede halt." „Ich weiß was du jetzt denkst. Ich zecke mich in deine Familie ein bla bla. Das ist der größte Bullshit Samu. Und das weißt du. Glaubst du ich will, dass das Kind von mir ist? Ja, das denkst du oder? Vollkommen bescheuert. Es ist eine scheiß Situation für uns alle Samu. Es bringt aber nichts wegen jeder Sache so an die Decke zu gehen. Ich hab nichts verwerfliches getan also hör auf in jede kleine Sache so viel hinein zu interpretieren." sagte er zu mir und klang wirklich glaubwürdig. „Ich weiß, dass du auf Finja stehst." antwortete ich ihm nur, woraufhin er seufzte. „Sie hat's dir also erzählt. Das tut jetzt aber gar nichts zur Sache. Ich kann mich gut zurückstellen. Sie ist deine Frau, ich werde ihr nie wieder zu nahe kommen Samu. Ich würde mich genauso wie du freuen, wenn es euer Kind ist und dann halte ich mich auch fern von euch. Unser Verhältnis ist nur noch beruflich, schon klar. Aber noch wissen wir das nicht. Wir müssen miteinander klarkommen, falls es mein Kind ist. Auch mit euren Kindern muss ich mich gut verstehen." „Musst du nicht. Selbst wenn's deins ist, wirst du nichts mit uns zu tun haben, verstanden? Glaubst du ernsthaft wir machen dann einen auf happy Patchwork Familie? Ganz sicher nicht. Du könntest Zeit mit deinem Kind verbringen, es abholen und wieder zurückbringen, mehr nicht." schnauzte ich ihn an. Was dachte der denn auch? Dass wir zusammen Familienausflüge machen würden? „Man, mit dir kann man echt nicht vernünftig reden... Wie hält's Finja bloß mit dir aus?" Und genau an dem Punkt reichte es mir.
„Was hast du gesagt hm?!" Ich packte ihn am Kragen, ließ ihn kurz darauf aber wieder los. Das brachte doch auch nichts. Ich muss vernünftig bleiben. „Sorry. Provozier mich einfach nicht, ja?" Und mit den Worten ging ich weiter. „Achso und noch was...Du hast Recht, wenn es deins ist, müssen wir miteinander klarkommen, aber solange es nicht so ist, tu ich einen Scheiß, verstanden?"